Mittwoch, 12. November 2014

Der Wenderoman - eine Gattung mit Tücken

Letztes Schweigen
Letztes Schweigen

Der Wenderoman ist längst zu einer eigenen literarischen Gattung geworden. Uwe Tellkamp, Ingo Schulze, Erich Loest haben einen solchen Wenderoman geschrieben und darin von ihren Gefühlen und Erlebnissen erzählt. Meist sind seine Protagonisten jedoch Privilegierte und Angepasste im "Arbeiter- und Bauernstaat".

Diese die Wendezeit thematisierende Literatur erzählt nur allzu oft vom Denken und Handeln gegen die DDR-Obrigkeit oder von Opfern des Systems. Häufig ist darin jedoch nur vom verfolgten Bildungsbürgertum im "Arbeiter- und Bauernstaat" die Rede. Arbeiter und Bauern konnen darin nur selten vor. Sie werden zu Statisten ihrer eigenen Geschichte.

Der Roman "Letztes Schweigen" von Volker H. Altwasser ist da etwas anders. Privilegiert sind seine Protagonisten nicht. Keine Großstadt, dafür ein Dorf, keine Villa, dafür ein Hof, keine offene Rotweinrunden mit Hausmusik, dafür versteckte Schnapsflaschen und keine Gespräche über Kommunismus und Gott, dafür Schweigen.

Dieser bewegende Roman erzählt vom wahren Leben in der DDR aus der Sicht eines ungeliebten Kindes, welches Kraft seiner eigenartigen Phantasie einen Weg aus der Trostlosigkeit findet und doch der ewige Außenseiter bleiben wird.

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Letztes Schweigen
Letztes Schweigen
von Volker Harry Altwasser

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