- "Im Taxi" von Khalid al-Khamissi.
Kaum ein Berufsstand Ägyptens ist näher am Puls der Gesellschaft als die 250.000 Kairoer Taxifahrer. Wer wissen will, was die Menschen umtreibt, liest keine Zeitung, sondern nimmt das Taxi und hört auf das, was ihm der Fahrer erzählt: "Wir leben in einer einzigen Lüge und glauben daran. Die Regierung ist nur dazu da zu prüfen, ob wir die Lüge wirklich schlucken, finden Sie nicht auch?" - "Im Taxi" plaudert, diskutiert, feilscht und streitet Khaled al-Khamissi mit Fahrern, die im kleinen öffentlichen und doch abhörfreien Raum ihrer Wagen ihren Frust über das korrupte Regime und die allgegenwärtigen Missstände in Ägypten loswerden - mit immerhin einem Zuhörer: ihrem Fahrgast. Aus achtundfünfzig kurzen, pointenreichen Episoden entsteht ein großes Mosaik der ägyptischen Gesellschaft von heute, eine Hommage an die oft verschmähte Kultur der Straße.
Bei Amazon kaufen - "Die Reise des Ibn Fattuma" von Nagib Mahfus.
Der ägyptische Autor Nagib Machfus schildert in diesem Roman eine abenteuerliche Reise zum Ende der Welt und eine Reise zum eigenen Selbst. Mahfus nimmt sich die grossen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien.
Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den grossen Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu erforschen. Als Erster wollte er bis zum sagenumwobenen Gaballand vordringen, von dem niemand genau weiá, wo es liegt.
Den erwachsen gewordenen Ibn Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuer- und Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern Liebeskummer. Er schlieát sich einer Handelskarawane an und hofft, auf dem langen Weg durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen. Doch die Reise durch fremde, heidnische Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen wird immer mehr zu einer Begegnung mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen des Seins.
Bei Amazon kaufen- "Die Nacht der Tausend Nächte" von Nagib Mahfus.
Der 1982 in Kairo erschienene Band "Die Nacht der Tausend Nächte" von Nagib Machfus nimmt der ägyptische Nobelpreisträger den Erzählfaden von Scheherezade am Morgen der Tausendundersten Nacht auf.
Scheherezade lebt in einer Welt, in der die Geister und Dämonen ganz selbstverständlich das Leben der Menschen bestimmen. So wie es dem angesehenen Kaufmann Sanan al-Gamali ergeht, der von einem Dschinn angegriffen wird, und von ihm einen Mordauftrag erhält. Oder stammt die Wunde an seinem Oberarm in Wirklichkeit nur von einem bissigen Hund?
Machfus schwelgt in orientalischen Genüssen, Düften und Lebensgewohnheiten, die im Leser noch einmal längst vergessen geglaubte Erinnerungen an Tausendundeine Nacht wecken.
Am Morgen der Tausendundersten Nacht übernimmt Nagib Machfus, der ägyptische Nobelpreisträger, von Schehrezad den Erzählfaden und spinnt ihn weiter, berichtet von Liebenden, Aufrührern, Weisen und Narren. Aber er wäre nicht Machfus, wenn er dabei nicht mit liebevollem Spott dem Menschengeschlecht einen Spiegel seiner Schwächen und Eitelkeiten vorhalten würde.
Bei Amazon kaufen - "Der letzte Tag des Präsidenten" von Nagib Mahfus.
Der ägyptische Autor Nagib Machfus schildert in diesem Roman das Lebensgefühl der Ägypter während der Zeit von Anwar el-Sadat. Er erzählt die Geschichte von Randa und Alwan, die schon seit Jahren verlobt sind. Nie werden sie genug Geld zusammenbringen können, um sich eine Hochzeit zu leisten. Zermürbt und verzweifelt trennen sie sich und suchen jeder das Glück auf eigene Faust. Als eines Tages der Präsident ermordet wird, beeinflusst dieses Ereignis das Schicksal der beiden auf tragische Weise.
Bei Amazon kaufen - "Anfang und Ende" von Nagib Mahfus.
Eines Morgens werden die beiden Brüder Hussain und Hassanein aus der Schule gerufen: Der Vater ist tot. Sein Tod bringt die Familie an den Rand des Abgrunds. Wie soll die Mutter ihre vier Kinder in Ehren hochbringen? Mit Energie und Entschiedenheit nimmt sie die Zügel in die Hand. Doch jedes Kind will auf seine Art die Familie unterstützen und geht einen eigenen Weg. Eine Zeit lang geht alles gut, doch der Untergang der Familie, die sich an die letzten Schimmer des Glücks klammert, rückt unausweichlich näher.
Bei Amazon kaufen - "Der Jakubijan-Bau" von Alaa Al-Aswani.
Die Armen wohnen oben, auf dem Dach, in kleinen Kabüffchen, die ursprünglich als Abstellkammern konzipiert waren. In den Stockwerken darunter geht es weniger knapp zu. Dort hat ein durch die Revolution von 1952 teilenteigneter Grundbesitzer sein Büro mitsamt Liebesnest, ein Chefredakteur seine Wohnung, ein Neureicher das Domizil für seine Zweitfrau und haben viele Ungenannte ihr ganz normales Zuhause.
Auf vielfältige Weise verweben sich die Leben der Bewohner. Das Haus wird zum Mikrokosmos für Ägypten. Alaa al-Aswanis Roman stellt vieles dar, was es in Ägypten gibt, worüber aber nicht häufig - und eigentlich nie in dieser Direktheit - gesprochen wird.
Da kommt der junge Mann nicht an die Polizeischule, weil sein Vater nur Türhüter ist. Da hält sich der wohlhabende Journalist einen armen Oberägypter als Bettgenossen. Da predigt der eine Geistliche für die Regierungspolitik, der andere für den Terror. Da bereichern sich manche schamlos mit den zweifelhaftesten Geschäften. Da wird das junge Mädchen, das für seine Familie sorgen muss, von allen Arbeitgebern systematisch belästigt. Da träumt der ehemalige Aristokrat von vorrevolutionären, besseren Zeiten. Da wird im Bereich der Politik geschmiert, geschnüffelt und gefoltert. Da wird eben das tägliche Leben Ägyptens gezeigt.
Bei Amazon kaufen - "Hunger" von Muhammad Al-Bissati.
Wenn der Magen leer ist und lange leer bleibt, breitet sich diese Leere im ganzen Menschen aus. Sie bemächtigt sich seines Gehirns und seiner Emotionen. Die Suche nach Nahrung wird zum Lebensinhalt, der Mangel zum Dauergedanken. Und der Hunger treibt zu anderen Fragen - existentiellen, politischen, theologischen -, denn er macht auch Klassenunterschiede sichtbar, die sich durch vereinzelte Aktionen der Nächstenliebe nicht übertünchen lassen.
Diesen Zustand führt Muhammad al-Bissati in seinem neuen Roman vor. Am Beispiel einer Familie aus einer ägyptischen Kleinstadt zeigt "Hunger" die täglichen Anstrengungen der Nahrungsbeschaffung und die Visionen, die über das tägliche Brot hinausgehen. Der Roman gibt so auch einen Einblick in gesellschaftliche Gruppen, deren Stimmen in Zukunft unüberhörbar werden, steht doch der Hunger weit oben auf der Liste der ungelösten Probleme dieser Welt.
Mit seinem Roman »Hunger« hat Muhammad al-Bissati ein weiteres literarisches Juwel geschaffen und dem bisherigen halben Dutzend seiner Romane hinzugefügt. Eindringlich, aber unspektakulär führt er eine Gesellschaft vor Augen - diejenige der ägyptischen Kleinstadt -, die nicht viele literarische Repräsentanten kennt.
Bei Amazon kaufen - "Die Midaq-Gasse" von Nagib Mahfus.
Nagib Mahfus erzählt die Geschichte der Midaq-Gasse in seiner Heimatstadt Kairo und ihrer Bewohner. Der aus Kairo stammende Mahfus lebte selber in einer alten Gasse, die er in diesem Roman nicht schöner hätte beschreiben können.
Dieser Roman schildert fulminant das Zusammenleben und den Alltag der kleinen Leute in einer Kairoer Straße. Ein Füllhorn von Geschichten aus einer fremden Welt mit bunten Bildern und schillernden Personen.
Der Leser nimmt teil an den unterschiedlichen Schicksalen der Bewohner der Midaq-Gasse. Ganz nebenbei erfährt er einiges über das ägyptische Leben und die Kultur, wie das Leben in Kaffeehäusern, Verlobung und Heirat bis hin zur Bestattung.
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- "Spiegelbilder" von Nagib Mahfus.
In diesem Werk geht Machfus einen ganz neuen Weg, das Beziehungsgeflecht seines Lebens aufzuzeichnen. Er erzählt von Begegnungen aus der Kindheit, den Studententagen und aus seiner Karriere als Beamter, von Freunden und Feinden. Er führt uns von den Salons der Intellektuellen zu den Bordellen und Nachtclubs und zu den Gassen seiner Kindheit. Vierundfünfzig funkelnde, scharfsinnige, heitere, melancholische Menschenbilder fügen sich zu einem Kaleidoskop mit immer wieder neuen Mustern. Der bekannte, mit Machfus befreundete ägyptische Maler Saif Wanli hat zu jedem der Porträts ein ebenso treffendes Bild geschaffen.
Bei Amazon kaufen - "Die Arche Noah" von Khalid al-Khamissi.
Der zweite Roman »Die Arche Noah« (Safinat Nuh) von Khaled Al-Khamissi ist wieder der Begegnung mit Menschen in Ägypten entsprungen.
Der Autor lässt darin Ägypter zu Wort kommen, die das Land verlassen, um im Ausland ihr Glück zu suchen. Wie schon in seinem Debütroman »Im Taxi« der zeigt der Autor sich als unbestechlicher Zeitzeuge und provokanter Literat.
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Literatenwelt ist ein Literatur-Blog, der dem Leser interessante Einblicke und Neuigkeiten aus der Welt der Literatur und der Literaten bietet. Hier erhalten Sie regelmäßig Informationen über die Welt der Literaten und Bücher. Dieses Projekt ist ein Forum für Literatur-Nachrichten, Veröffentlichungen und Rezensionen.
Samstag, 26. Februar 2011
Romane aus Ãgypten
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