Mittwoch, 14. Oktober 2020

Dario Fo und sein Spott gegen die Macht

Dario Fo

Der italienische Autor und Schauspieler Dario Fo ist ein humoriger Vertreter seiner Zunft, der sich selbst sich als Clown bezeichnete. "Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, um Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst", sagte er einmal recht spöttisch.

Um klare Worte war Dario Fo nie verlegen. Und so sagte er in seiner Dankesrede, als er 1997 ziemlich überraschend den Nobelpreis für Literatur erhielt, dass er nicht zum Theater gegangen sei, um den Hamlet zu spielen, sondern um den Clown, den Hanswurst zu geben. Durch diese Haltung, zu der er sich schon in seinen Anfängen entschlossen hatte, wurde er in Italien keineswegs zum theatralisch-komischen Leichtgewicht, im Gegenteil.

Eigentlich war Dario Fo Architekt. Doch das Theater, vor allem die freie Bühne, zog ihn magisch an. Dort verkörperte er lüsterne Päpste, skurrile Politiker und geschwätzige Trunkenbolde. „Wir sind Flegel, und wie alle Flegel dieser Welt gefällt es uns, zu lachen und zu spotten, grotesk, vulgär und manchmal auch possenhaft zu sein“, sagt der für seine ausdrucksstarke Mimik bekannte Mailänder.

Viele Jahre war er in dem Land, in dem einst die Commedia dell’arte erfunden wurde, einer der wichtigsten und einflussreichsten Theatermacher. Er wurde vom einfachen Volk wie von den gehobenen Schichten zumindest wahrgenommen, meistens indes geliebt, oft gefürchtet. Die politische Kaste freilich, mit der er sich prinzipiell und herzlich gern anlegte, beobachtete ihn mit durchaus begründetem Argwohn.

Dario Fo war ein begnadeter Spötter, ein Arleccino in der Tradition der Commedia dell` arte. Mit seinem Sprachwitz, als Possenreißer, als Pantomine wurde Fo berühmt.

Sein Theaterspiel war ein Spiel mit der Macht. Legendär war sein Spott gegen die Macht. Fo war der Ansicht, daß jede Macht nichts mehr als das Lachen den Spott fürchte. Satire sei letztlich das schlechte Gewissen der Macht.

Berühmt wurde Dario Fo vor allem für seine satirischen Dramen. Dario Fo war ein italienischer Theaterautor, Regisseur, Bühnenbildner, Komponist, Erzähler, Satiriker und Schauspieler. Er war ein Vertreter des politischen Agitationstheaters. Sein groteskes Bühnentheater basiert auf der Commedia dell'arte des Mittelalters, dessen Methoden er neu belebte.

Fo war für seinen Sprachwitz und seinen subversiven Humor bekannt. Spott ist immer dann besonders subversiv, wenn er sich gegen die Macht richtet. Sein Stilmittel war der Humor. "Lachen ist die Freiheit", bekannte er. Dario Fo, geboren 1926 in Sangiano am Lago Maggiore, wusste aber, dass genau dieses offene, respektlose, ungenierte Lachen eine überaus wirksame Waffe gegen die Macht und die Mächtigen, gegen Repression und Ausbeutung sein kann.

Als Schriftsteller sah sich Dario Fo in der Nachfolge der mittelalterlichen Gaukler, die die Macht öffentlich geißelten. Er kritisierte Politiker ebenso wie religiöse Anführer, die Waffenindustrie oder die Mafia. Immer wieder musste er sich wegen Beleidigung und der Verhöhnung Mächtiger vor Gericht verantworten.

1997 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Ein Clown gewann den Literaturnobelpreis.Mit dem Preis wurde Fo für sein Talent, seine politische und soziale Theaterarbeit geehrt. Da er viele Stücke gemeinsam mit seiner 2013 gestorbenen Frau Franca Rame schrieb, sprach er stets von “unserem Nobelpreis”.

Geboren am 24. März 1926 in der Gemeinde Sangiano nahe dem Lago Maggiore, wuchs Fo zwischen Fischern, Schmugglern und Geschichtenerzählern auf. Von ihnen lernte er auch das Schauspielern. Im Theater verkörperte er lüsterne Päpste, skurrile Politiker und redegewaltige Trunkenbolde.

Weblinks:


Lachen über die Macht und die Mächtigen
– www.berliner-zeitung.de

Der Hanswurst, den die Mächtigen fürchten - www.ln-online.de

»Vereinsamt« Herbstlied von Friedrich Nietzsche

Parkbank in der Herbstsonne

Die Krähen schrei'n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei'n –
Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
Was bist du, Narr,
Vor Winters in die Welt – entflohn?


Die Welt – ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer Das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.


Flieg', Vogel, schnarr'
Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton! –
Versteck' du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrei'n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnei'n –
Weh dem, der keine Heimat hat! 

»Vereinsamt« von Friedrich Nietzsche


Literatur:

Vereinsamt von Friedrich Nietzsche



Literatur [ >> ]:


von

Samstag, 10. Oktober 2020

Harold Pinter 90. Geburtstag

Harold Pinter

Harold Pinter wurde vor 90 Jahren am 10. Oktober 1930 als Sohn eines jüdischen Schneiders im Londoner Arbeiterviertel Hackney geboren. Pinter war ein britischer Schriftsteller, Dramatiker, Schauspieler und Regisseur.

Er besuchte eine Schauspielschule und schrieb Theaterstücke, in denen er die Identitätssuche und den Überlebenskampf in einer unsicheren Welt thematisiert.

Die Dramen "Der Hausmeister" (1960), "Der Liebhaber" (1963), "Teegesellschaft" (1964), "Betrogen" (1978) und "Moonlight" (1993) zählen zu seinen Hauptwerken. Zusammen mit Bond und Osborne schuf Pinter in den 1960ern das Theater des "Angry Young Men".

"Pinteresque" wird Pinters poetische Technik genannt. Sie verbindet Elemente der Komik, des Realismus und der Absurdität mit dem plötzlichen Erscheinen des Unheimlichen. 2005 erhielt Pinter den Nobelpreis für Literatur.


Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen
Existenzminimum auskommen, als mit dem materiellen.

>>>> Harold Pinter


Harold Pinter starb am 24. Dezember 2008.

Literatur:


von Harold Pinter

Freitag, 9. Oktober 2020

Günter de Bruyn gestorben

Günter de Bruyn

Günter de Bruyn ist am 4. Oktober 2020 im Alter von 93 Jahren in Bad Saarow gestorben. Günter de Bruyn ist ein deutscher Schriftsteller und ein preußischer Romancier.

De Bruyn arbeitete nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Lehrer und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für Bibliothekswesen der DDR. Mit 17 Jahren wurde er in den Krieg eingezogen und überlebte verwundet. Er wollte seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg verarbeiten und fühlte das Schreiben stets als Berufung. 1961 wurde er Schriftsteller. De Bruyn schrieb immer wieder Geschichten aus der Mark Brandenburg und beschwor darin das alte Preußen.

Günter de Bruyns Werk besteht zum einen aus häufig autobiographisch gefärbten, realistischen Romanen und Erzählungen, die sich kritisch mit dem Privatleben der Kulturschaffenden in der DDR auseinandersetzen, zum anderen aus Essays zu literaturwissenschaftlichen und historischen Themen, insbesondere aus der preußischen Geschichte.

Er hat ein subtil-subversives Werk voller Poesie über Land, Leute und Geschichte seiner märkischen Heimat und seines deutschen Vaterlandes geschaffen. Den Fall der Mauer in Berlin am 9. November 1989 zählte er zu den glücklichsten Momenten seines Lebens seit Kriegsende.

Am Schriftsteller de Bruyn faszinierte sein literarisch genauer Blick auf das Unspektakuläre und doch oft so bemerkenswert Menschliche in der vermeintlich großen Geschichte, damit ganz bewusst auch in der Tradition seiner großen Vorbilder Theodor Fontane, Thomas Mann, Jean Paul und Heinrich Böll. Sein Buch über "Das Leben des Jean Paul Friedrich Richter" gehört zu de Bruyns bedeutendsten Werken.

Für seinen ersten Roman "Der Hohlweg" erhielt er den "Heinrich-Mann-Preis". In Romanen wie "Buridans Esel" (1968) und "Preisverleihung" (1972) setzte er sich mit dem "real existierenden Sozialismus" auseinander - stets mit kritisch-ironisch Haltung gegenüber den Intellektuellen in der damaligen DDR. Starke Beachtung im Westen fanden sein Roman "Neue Herrlichkeit" (1984) und die beiden Bände der Autobiografie, "Zwischenbilanz" (1992) und "Vierzig Jahre. Ein Lebensbericht" (1996). Großen Erfolg hatte der preußische Romancier in den Neunziger-Jahren mit den beiden Bänden ("Zwischenbilanz" und "40 Jahre") seiner Autobiographie.

Als märkischen Schriftsteller hat ihn das gesamtdeutsche Publikum nach 1989 neu kennengelernt, weil er alle paar Jahre ein landschaftlich fundiertes Geschichtsbuch herausbrachte, in klarer, scheinbar schlichter Sprache erzählt. Als einen Fontane unserer Tage konnten die Neu-Berliner Leser ihn sehen, die dem Ruf der Hauptstadt gefolgt waren und deren Traditionen entdeckten; nur dass de Bruyn weniger die Geschichten des alten Adels erzählte (das auch), sondern die der Dichter und Schriftsteller, die sich vor allem um 1800 dort im Umkreis der Gutsherren bewegten.

So wurde aus einer schönen Buchreihe, dem noch in der DDR-Zeit erschienenen "Märkischen Dichtergarten" (den de Bruyn zusammen mit Gerhard Wolf edierte), und etlichen Einzelstudien, etwa dem Buch zu den Finckensteins in Madlitz von 1997, eine große Synthese von Berlins Kunstepoche von 1785 und 1815.

Im Oktober 1989 lehnte er die Annahme des Nationalpreises der DDR wegen „Starre, Intoleranz und Dialogunfähigkeit“ der Regierung ab. Er hat „wie kein zweiter DDR-Autor das eigene Verhalten öffentlich hinterfragt“.

Nach der Wende war er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und des Kuratoriums der Akademie für gesprochenes Wort in Stuttgart.

Günter de Bruyn wurde vor 90 Jahren am 1. November 1926 in Berlin geboren. De Bruyn ist ein preußisch gefärbter Schriftsteller der deutschen Befindlichkeiten.
Günter de Bruyn lebte in Berlin und Görsdorf bei Beeskow (Landkreis Oder-Spree).

Samstag, 3. Oktober 2020

»Kummer im Westen« von Alexander Kühne


»Kummer im Westen« von Alexander Kühne ist ein stark autografisch gefärbter Roman, der eine Geschichte über einen jungen Mann erzählt, der sein Glück nach dem Mauerfall 1989 sucht und ein tragikomischer Blick auf die ersten Monate nach dem Mauerfall.

Im Osten war Anton ein Szeneheld, der dort mit seinem eigenen Club den Traum von Freiheit lebte. Nun geht er nach der Grenzöffnung mit großen Hoffnungen nach Westberlin. Doch er wird bitter enttäuscht, denn dort wartet niemand auf ihn. So führt ihn sein Weg zurück in die dahinsiechende DDR, zurück nach Düsterbusch. Kann er noch einmal die Szene mobilisieren?

In der Fortsetzung seines Kultromans »Düsterbusch City Lights« wirft Alexander Kühne anhand des Schicksals seines Helden Anton Kummer einen Blick auf die Zeit unmittelbar nach der Wiedervereinigung, in der Millionen Menschen voller Hoffnungen und Sorgen von einem besseren Leben träumten.

. Anton Kummer, aufgewachsen in Düsterbusch, einem Kaff am Rande des Spreewaldes zwischen Cottbus und Berlin, kann endlich seinen Traum wahrmachen und den Westteil Berlins sehen – für ihn die Vision unbegrenzter Möglichkeiten und die Gelegenheit, die wahre Musik seines Herzens zu erleben. Für ein zufällig entdecktes Konzert setzt er auch einen Teil seiner 100 DM Begrüßungsgeld ein.
Und er findet auch bald einen Job für wenig Geld – nämlich die Verteilung eines alternativen Flyers in linken Westberliner Clubs. Doch so ganz entspricht der Westen Berlins auch nicht seinen Träumen. Und so geht es doch zurück nach Düsterbusch. Ein neuer Job – der Vertrieb rechtlich fragwürdiger Bootlegs im ostdeutschen Musikalienhandel - könnte viel Geld bringen – oder auch Ärger.


Literatur:


Kummer im Westen von Alexander Kühne

»Penthesilea« von Heinrich von Kleist

Penthesilea

Kleist's „Penthesilea“ (1808) ist ein archaisches Drama, dargestellt als Geschlechterkampf. In Kleists Drama „Penthesilea“ geht es um große Gefühle, Liebe und Hass bis zur Raserei. Kleist thematisiert den Konflikt zwischen einem stark fühlenden Individuum und einer gesellschaftlichen Ordnung, die dem natürlichen Empfinden desselben in unnatürlicher Weise entgegensteht.

Kleists Penthesilea hat aber entgegen dem Gesetz eine Wahl getroffen: Sie hat sich, wie ihre Mutter Otrere ihr auf dem Totenbett voraussagte, in Achill verliebt, der ihr auf dem Schlachtfeld begegnete. Ihre unbezwingbare Liebe zu dem großen Helden der Griechen im Kampf um Troja lässt sie in immer neuer Kraft gegen diesen zu Felde ziehen, denn das Gesetz der Mütter ist ihr heilig und sie will es um keinen Preis brechen. Ihre Liebe führt sie bei wiederholter Niederlage gegen Achill in die Raserei, so dass sie den Geliebten, als dieser sich ihr eigentlich stellen möchte, schließlich in tierischer Wildheit zusammen mit ihren Hunden zerreißt.


Die Amazonen-Königin Penthesilea verliebt sich in den Griechen-Heros Achill, doch die Gesetze des mythischen Frauenvolkes verbieten den Kriegerinnen die Liebe, wenn sie den Mann nicht eigenhändig überwinden. Achill siegt, gibt sich jedoch als Besiegter aus, denn auch ihn hat der Pfeil der Liebe betroffen. Ja, er fordert sie zu einem zweiten Kampf heraus, in dem er sich zum Schein geschlagen geben will. Doch die Amazone versteht die Finte nicht, erliegt einem Irrtum und wird zur Furie. Ihr Pfeil trifft Achill tödlich, und ihre Hunde zerfleischen den Helden. Penthesilea bleibt nur der Tod durch den eigenen Dolch.

Nach der Tat erwacht Penthesilea wie aus einem Traum. Zuerst will sie nicht glauben, dass sie selbst diese Gräueltat begangen haben soll. Sie sagt, sie wolle denjenigen, der Achill dies angetan habe, ihrer Rache opfern. Als ihre Freundin Prothoe ihr erläutert, wer den Geliebten getötet hat, will Penthesilea es nicht glauben. Doch als sie die Wahrheit begreift, erteilt sie die Anweisung, den Leichnam Achills vor die Oberpriesterin der Diana zu legen, die sie moralisch für die Entwicklung des Geschehens verantwortlich macht.

Weblink

Kleist-Penthesilea.de - www.kleist-penthesilea.de

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Hiddensee-Roman »Kruso« von Lutz Seiler

Kruso

An Lutz Seilers erstem und gleich mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnetem Roman »Kruso« scheiden sich die Geister. »Kruso« ist sein erster Roman und zugleich das Werk eines Lyrikers. Ob Meisterwerk oder Langweiler - die Diskussion hat das auf der Ostseeinsel Hiddensee im Wendejahr 1989 spielende Epos jedenfalls tüchtig befeuert, denn »Kruso« ist ein ebenso vielschichtiges wie mehrdeutiges Buch.

Der Roman »Kruso« von Lutz Seiler spielt auf der Insel Hiddensee im Milieu der Saisonarbeiter und gesellschaftlichen Aussteiger zur Zeit des Zusammenbruchs der DDR 1989. Er erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen dem Germanistik-Studenten Edgar Bendler und dem Küchenmitarbeiter Alexey Krusowitsch, genannt »Kruso«, der in der Gemeinschaft der Saisonarbeiter als Autorität anerkannt ist. Beide sind vom Verlust eines ihnen nahe stehenden Menschen traumatisiert.

Die Gaststätte »Zum Klausner« mit großen grünen Garten und Terasse mit Sitzgelgenheiten für die für Tagesausflügler liegt idyllisch am Waldrand und in unmittelbarer Nähe zum Strand von Hiddensee, der nur eiene Steinwurf entfernt istt. Der Pächter sieht die Gaststätte als Schiff und die Angestellten als deren Besatzung an und entsprechend seemännisch fällt seine Wortwahl beim täglichen Appell aus: »Ab in die Wanten!«. Die Angestellten des Klausner sind wie die Mitglieder einer Schiffsbesatzung eine verschworene Gemeinschaft.

Der Romanheld, der psychisch labile, selbstmordgefährdete Germanistik-Studenten Edgar Bendler findet in der Gaststätte »Zum Klausner« eine Anstellung als Abwäscher. Sein charismatischer Mitarbeiter Kruso hat auf der Insel so etwas wie eine Auffangstation für alle Schiffbrüchigen errichtet, womit jene gemeint sind, die auf irgendeine Weise im DDR-Regime angeeckt sind oder das Land verlassen wollen.

»Kruso« entwickelt eine Freiheits-Utopie, in deren Sog der junge Edgar gerät. Gemeinsam kümmern sie sich um die „Schiffbrüchigen“ – all jene, die mit dem Staat abgeschlossen haben oder auf verschiedene Weisen gescheitert sind. Zwischen beiden Männern wächst eine tiefe Freundschaft, die sie fast übersehen lässt, dass rings um sie der Staat zerbricht und immer mehr Gefährten das Land verlassen. Kruso wird darüber krank und Ed übernimmt seine Aufgabe.

Am Ende muß die Gaststätte »Zum Klausner« schließen, das Klausner wird Kiel geholt und Kruso und Ed, die weiterhin dort wohnen und sich durchschlagen, sind ihrem Schicksal überlassen.

Seilers Roman zeichnet sich durch eine hohe sprachliche Genauigkeit aus und verbindet historische Konkretheit mit surrealen Zügen. Im Erscheinungsjahr erhielt der Roman den »Uwe-Johnson-Preis« sowie den Deutschen Buchpreis.

Weblink:

Kruso
Kruso
von Lutz Seiler


Rezension:

Kruso Rezension
Kruso Rezension
von Joachim Weiser