Dienstag, 27. September 2016

Iwan Gontscharow 125. Todestag



Iwan Gontscharows 125. Todestag jährt sich am 27. September. Gontscharow starb am 27. September 1891 in St. Petersburg. Iwan Gontscharow zählt zu den bedeutendsten russischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts.

Im Zentrum seines Werks stehen die Romane »Eine einfache Geschichte« (1847), »Oblomow« (1859) und »Die Schlucht« (1869). Sie schildern die russische Gesellschaft im Widerstreit von altem Adel und aufstrebendem Unternehmertum.

Gontscharow studierte in Moskau und arbeitete dreißig Jahre lang in Sankt Petersburg als einflussreicher Beamter. Nach dem Studium der Literatur war er einige Jahre im Staatsdienst tätig. Von 1852 bis 1855 bereiste er als Sekretär des Admirals Putjatin England, Afrika und Japan.



Nach frühen Versdichtungen wandte er sich seit 1838 – beeinflusst von Puschkin, Lermontow und Gogol – realistischen Prosaarbeiten zu. 1847 wurde Gontscharows erster Roman »Eine alltägliche Geschichte« publiziert, der sich mit den Konflikten zwischen dem russischen Adel und der aufsteigenden Klasse der Kaufleute auseinandersetzte. Dem Roman folgte die psychologisch-naturalistische Skizze »Iwan Sawitsch Podjabrin« (1848).

Seine Karriere als gefeierter Romancier des russischen Realismus begann 1847 mit dem ersten Roman »Eine alltägliche Geschichte« und erreichte ihren Höhepunkt mit »Oblomow« (1859). Mit dem Roman »Oblomow« schuf Iwan Gontscharow ein Meisterwerk, das ihn als Autor auf eine Stufe mit Tolstoi und Turgenjew hebt.

1867 zog sich Gontscharow von seinem Amt als Regierungszensor zurück und veröffentlichte seinen letzten Roman. »Die Schlucht« (1869) erzählt die Geschichte einer Rivalität zwischen drei Männern, die die Liebe einer geheimnisvollen Frau suchen. Dieser Roman wurde nahezu einmütig abgelehnt, da man die konservative Wende des Autors in der Aufbruchzeit nach den Reformen von 1861 nicht nachvollziehen konnte.

Den Rest seines Lebens verbrachte er angesichts der negativen Kritik, die diesem und einigen anderen seiner Werke zuteilwurde, in einsamer Zurückgezogenheit. Gontscharow schrieb auch Kurzgeschichten, Kritiken, Essays und Memoiren, die aber erst 1919 erschienen.

Iwan Gontscharow wurde am 18. Juni 1812 als Sohn eines Kaufmanns im russischen Simbirsk - heute Uljanowsk - geboren.


Literatur:

Oblomow
Oblomov
von Iwan Gontscharow

Oblomow
Oblomov
von Iwan Gontscharow

Autor auf XinXii

Samstag, 24. September 2016

F. Scott Fitzgerald 120. Geburtstag

F. Scott Fitzgerald

F. Scott Fitzgerald 120. Geburtstag jährt sich am 24. September. Fitzgerald wurde 1896 in St. Paul (Minnesota) geboren. F. Scott Fitzgerald war ein amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor.

Nach den Studienjahren in Princeton hatte er bereits mit 24 Jahren sein Ziel erreicht: Sein erster Roman »Diesseits vom Paradies« machte ihn auf einen Schlag berühmt und reich, mit seiner Frau Zelda stand Fitzgerald im Mittelpunkt von Glanz und Glimmer.


Nach dem Erfolg seines Erstlings »Diesseits vom Paradies« (1920) war der Schriftsteller quasi über Nacht zum Star der amerikanischen Literaturszene geworden. Bereits zwei Jahre später erschien sein stattlicher Roman »Die Schönen und Verdammten«.

Der Roman spielt in Kreisen der New Yorker "high society" in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Er schildert auf satirische Weise den sozialen und moralischen Niedergang eines genusssüchtigen Boheme-Paares.

»Der große Gatsby«, sein heute meistgelesenes Buch, war jedoch ein finanzieller Flop. Schon bald endete alles im schrecklichen Kater der Wirtschaftskrise. Es folgte der persönliche Fall des Autors. Alkohol, Zank und Geldprobleme zerstörten die Ehe mit Zelda. Um Geld zu verdienen, ging Fitzgerald 1937 als Drehbuchautor nach Hollywood, wo er 1940 starb.


Als F. Scott Fitzgeralds famoser Roman »The Great Gatsby« 1925 erschien, erntete sein Autor von zahlreichen Schriftsteller-Kollegen hymnische Kritiken, doch erst die Nachkriegsjahrzehnte bescherten seinem Meisterwerk die weltweite Anerkennung, die es verdient hatte.

Fitzgerald starb am 21. Dezember 1940 in Hollywood.

Weblink:

F. Scott Fitzgerald - Die besten Geschichten. 9 Erzählungen
F. Scott Fitzgerald - Die besten Geschichten. 9 Erzählungen
von F. Scott Fitzgerald

Mittwoch, 21. September 2016

Johann Peter Hebel 190. Todestag

Johann Peter Hebel

Johann Peter Hebels 190. Todestag jährt sich am 22. September. Er starb 22. September 1826 in Schwetzingen. Hebel war ein deutscher Dichter, Theologe und Pädagoge des 18. Jahrhunderts. Er war ein Volksdichter, der die Sprache des Volkes genau kannte und gilt als der bedeutendste alemannische Mundartdichter.

Hebel wurde vor allem durch seine "Alemannischen Gedichte" und das berühmte und unvergängliche "Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes" bekannt. Es ist eine kunstvolle und volksnahe Literatur, die sich auch aus der Landschaft am Oberrhein und des Markgräfler Landes speist.

Mit seinen "Alemannischen Gedichten" wirkte er ab 1803 bahnbrechend in der deutschen Mundartdichtung. Seine klugen Kalendergeschichten des "Schatzkästlein des Hausfreunds" haben bis heute nichts an Aktualität verloren.

Hebel beherrschte zudem die große Kunst, einfach zu erzählen. Hebels Werke dienten der Bildung für das einfache Volk. Unterhaltend präsentierte Moral: der alemannische Mundartdichter Johann Peter Hebel verwandelte alles Abgründige in Sprachlust und Dichtkunst: Der Dichter

Hebels Erfolg hat gute Gründe: Im Gegensatz zu vielen volkstümelnden Zeitgenossen kannte Hebel nicht nur die Sprache der Bauern und Handwerker, er schrieb auch in ihr. Seine Geschichten und Anekdoten aus dem Badischen, aus der Zeit der Befreiungskriege und auch aus einem Orient, wie man ihn sich im Volk vorstellte, trafen und treffen bis heute haargenau den richtigen Erzählton, geradlinig und verschmitzt, bodenständig und weise. Kein Schwulst, keine künstliche Einfalt, kein Anbiedern, keine besserwisserische Überheblichkeit gegenüber dem vermeintlich ungebildeten Volk.



Der brave badische Pfarrer hatte Anfang des 19. Jahrhunderts jahrelang Kalendergeschichten verfasst: Geschichten für den Kalender, belehrende und belustigende aus dem Leben des einfachen Volkes für das einfache Volk - Geschichten, die bald weit über die Grenzen Badens hinaus bekannt wurden.

Jedes Schulkind kennt Johann Peter Hebels Anekdote vom ›Unverhofften Wiedersehen‹, diese so herzzerreißende Geschichte von der Braut, deren Bräutigam kurz nach der Hochzeit im Bergwerk verschüttet und nach Jahrzehnten wiedergefunden wird. Vergänglichkeit und nie endende Hoffnung sind denn auch die zentralen Themen von Hebels berühmter Anekdoten-Sammlung, die sich bis heute als wunderbarer Alltagsbegleiter eignet.

Johann Peter Hebel wurde am 10. Mai 1760 in Basel geboren.


Literatur:

Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes

Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
von Johann Peter Hebel

Johann Peter Hebel: oder Das Glück der Vergänglichkeit
Johann Peter Hebel: oder Das Glück der Vergänglichkeit
von Bernhard Viel

Samstag, 17. September 2016

»Der fröhliche Weinberg« von Carl Zuckmayer


»Der fröhliche Weinberg« von Carl Zuckmayer ist ein Lustspiel in drei Akten.

Der literarische Durchbruch gelang dem Rheinhessen im Dezember 1925 mit der weinseligen Komödie »Der fröhliche Weinberg«. Sie führte vor allem wegen der parodistischen Darstellung eines Korpsstudenten zu zahlreichen Skandalen, wurde aber dennoch das meistgespielte Theaterstück in den 1920er Jahren.


»Der fröhliche Weinberg« brachte ihm 1925 den Durchbruch und den renommierten Kleist-Preis.


Weblink:

Carl Zuckmayer-Biografie - www.die-biografien.de


Literatur:


Der fröhliche Weinbergbr>Der fröhliche Weinberg
von Carl Zuckmayer

Der fröhliche Weinberg
Der fröhliche Weinberg
von Carl Zuckmayer


Autor auf XinXii

Montag, 12. September 2016

Hans Carossa 60. Todestag



Hans Carossa 60. Todestag am 12. September. Carossa starb am 12. September 1956 in Rittsteig bei Passau.
Hans Carossa war ein deutscher Arzt sowie Lyriker und Autor von Erzählungen, der heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war er einer der bekanntesten Erzähler und Lyriker.

Im Ersten Weltkrieg war Carossa 1916 bis 1918 als Bataillonsarzt im bayerischen Reserveinfanterieregiment 19 an der rumänischen Front und der Westfront tätig. Seine Erfahrungen als Feldarzt an der Front verwandelte er in Romane und Lyrik. In Rumänien entstand auch sein tagebuchartiges Werk Rumänisches Tagebuch.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wählte Carossa die Innere Emigration und lehnte seine Berufung in die Deutsche Akademie der Dichtung ab, nahm aber 1938 den Goethepreis der Stadt Frankfurt, sowie 1941 beim Europäischen Dichtertreffen die Ernennung zum Präsidenten der nationalsozialistischen „Europäischen Schriftsteller-Vereinigung“ an.



Trotz seiner Distanz zum NS-Regime gehörte Carossa zu den meistgeförderten Schriftstellern. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, wurde Carossa von Hitler in die Sonderliste der Gottbegnadetenliste mit den sechs wichtigsten deutschen Schriftstellern aufgenommen.

Nach Kriegsende verarbeitete Carossa seine Rolle in der NS-Zeit. Sein Buch „Ungleiche Welten“ von 1951 wurde jedoch kritisiert, es verschleiere und beschönige, stelle den Dichter als unpolitisch dar und die Nationalsozialisten als Schicksalsmacht, gegen die kein Widerstand möglich gewesen sei.

Hans Carossa wurde am 15. Dezember 1878 in Tölz geboren.


Weblinks:

Gedichte
Gedichte
von Hans Carossa


Hans Carossa: Eine Annäherung
Hans Carossa: Eine Annäherung
von Otto Betz



Samstag, 3. September 2016

»Mistlers Abschied« von Louis Begley

»Mistlers Abschied« von Louis Begley ist ein außerordentlich intensives, wundersam berührendes und fesselndes Buch - ein bewegendes Abschiedsbuch. Es erzählt die Geschichte eines Mannes in den frühen Sechzigern, dem der Arzt soeben den schrecklichen Befund mitgeteilt hat: Krebs.

Mit einem Bein im Grab stehend unternimmt der Protagonist Mistler die letzte Fahrt seines Lebens in die ebenso sterbende Stadt Venedig. Schlechter als jede Episode in einer Fernsehseifenoper ist das Treffen mit der jungen aufstrebenden Fotokünstlerin im venezianischen Hotel. Der Zufall wirkt nicht nur aufgesetzt und gewollt sondern schlichtweg unpassend. Begley setzt seine Schilderung unverdrossen fort, die Geschichte gewinnt jedoch an Qualität. Gewitzt bettet der Autor Rückblicke auf das Leben von Mistler in die skurrilen Erlebnisse mit der jungen Frau ein. Besuche in Kirchen, die zu wahren Katastrophen werden, da Mistler die tödliche Verantwortung seines Daseins vermeidet.


Mistlers Abschied
Mistlers Abschied

Mistler verschweigt seiner Frau Clara und seinem Sohn Sam die Lage, er reist vielmehr – für ein paar Tage – in das von ihm geliebte Venedig. Eine junge Frau taucht auf, eine stürmische, zugleich melancholische und bittere Affäre beginnt, dauert nicht lange, die Frau verläßt ihn. Ein Mann taucht auf, ein Mann von früher, eine andere Frau, ebenfalls eine Erscheinung aus alten Tagen, Bella oder Bunny mit Namen, in die Mistler einmal ungemein verliebt war und die er jetzt »haben« will – für eine letzte amour fou.

Dazwischen meldet sich das normale Leben zu Wort: Mistler, Chef einer großen Werbeagentur, will seine Firma verkaufen, telefoniert unablässig mit seinem Anwalt, führt Gespräche mit Clara und Sam, dem er am Ende schreibt, daß er nur noch kurz zu leben hat – und immer wieder holen Erinnerungen Mistler ein, Erinnerungen, die ihn mit sich und seiner Situation konfrontieren.


Weblink:

Mistlers Abschied
Mistlers Abschied
von Louis Begley

Autor auf XinXii

Dienstag, 30. August 2016

Nagib Mahfus 10. Todestag

Nagib Mahfuz

Nagib Mahfus 10. Todestag jährt sich am 30. August. Mahfus starb am 30. August 2006 in Kairo.
Nagib Mahfus war ein ägyptischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er galt als einer der bedeutendsten Autoren seines Landes und als einer der führenden Intellektuellen der arabischen Welt und die die literarische Stimme Ägyptens. 1988 wurde er als erster arabisch-sprachiger Autor mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Er gilt als der eigentliche "Vater des ägyptischen Romans". Sein Lebenswerk umfasst mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. 1988 erhielt er als bisher einziger arabischer Autor den Nobelpreis für Literatur.

Nagib Mahfus wuchs in einer strenggläubigen muslimischen Familie in einem Kairoer Altstadtviertel auf, das er später in vielen seiner Romane beschrieb. Nach der Schulzeit studierte er Philosophie, ab den 1930er Jahren arbeitete er als Beamter im ägyptischen Bildungsministerium.

Neben seiner Arbeit verfasste er Kurzgeschichten und veröffentlichte 1939 den ersten von drei Romanen über die Pharaonenzeit. Angesichts des halbkolonialen Status Ägyptens zur Zeit von König Faruq stellten diese historischen Romane den Versuch dar, mit ihrer Rückbesinnung auf eine große Vergangenheit die Identität der Ägypter in der Gegenwart zu stärken.



Die Midaq-Gasse
Die Midaq-Gasse


Mitte der 1940er Jahre wandte er sich in realistischen Romanen zeitgenössischen Themen zu. Mahfus erzählt gerne aus dem Alltag der Menschen in Ägypten. Nach dem Roman "Die Midaq-Gasse" wurde ihm mit seiner "Kairoer Trilogie" - die zwischen den Palästen, Palast der Sehnsucht und Zuckergässchen angesiedelt ist - die uneingeschränkte Anerkennung als führender Schriftsteller des Landes zuteil.

In diesen drei Werken, die ihn weltweit berühmt machten, erzählt er die Geschichte einer Kairoer Kaufmannsfamilie über drei Generationen hinweg. Sie spürt den Wandlungsprozessen nach, welche die Gesellschaft während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund der Modernisierung und der Kontakte mit dem Westen durchläuft. Die Trilogie brachte Mahfus den ägyptischen Staatspreis für Literatur ein.

Für Aufsehen ganz anderer Art sorgte Mahfus 1959 mit seinem Roman "Die Kinder" unseres Viertels, eine Parabel auf die Menschheitsgeschichte, indem er dort Figuren auftreten lässt, die an Adam, Moses, Jesus und Mohammed erinnern.

Nagib Mahfus wurde am 11. Dezember 1911 in Kairo geboren.


Weblinks:

Nagib Mahfuz - die literarische Stimme Ägyptens

Naguib Mahfouz - Biographical - www.nobelprize.org

Die Midaq-Gasse von Nagib Mahfus - Literatenwelt-Blog - http://literatenwelt.blogspot.com


Literatur:

Die Midaq-Gasse
Die Midaq-Gasse
von Nagib Mahfus

Autor auf XinXii