Sonntag, 12. Januar 2014

Haruki Murakami 65. Geburtstag

Haruki Murakami

Haruki Murakami hat am 12. Januar seinen 65. Geburtstag gefeiert. Der japanische Autor wurde am 12. Januar 1949 in Kyōto geboren. Nach seinem Abschluss an der Waseda-Universität in Tokio betrieb er zunächst eine kleine Jazzbar, betätigte sich als Übersetzer von amerikanischer Literatur und hatte vier Jahre lang Gastprofessuren an US-amerikanischen Universitäten inne.

Haruki Murakamis Karriere begann 1974 an einem warmen Frühlingstag: Während eines Baseballspiels kam ihm die Inspiration zu seinem ersten Roman. Es war der Start einer beeindruckenden literarischen Laufbahn. Der Autor hat mittlerweile zahllose Werke veröffentlicht. Sein erster Roman „Hear the Wind sing“ (1979), brachte ihm den Gunzou-Förderpreis ein.

Von 1991 an lebten Murakami und seine Ehefrau vier Jahre lang in den USA, wo er in Princeton lehrte und den Roman „Mister Aufziehvogel“ verfasste (1994–95, dt. 1998), für den er den Yomiuri-Literaturpreis erhielt. Nach dem Erdbeben von Hanshin und dem Gas-Attentat auf die Tokioter U-Bahn von 1995 kehrte Murakami nach Japan zurück, wo er zunächst Opfer des Attentats und schließlich auch Mitglieder der Aum-Shinrikyo-Sekte interviewte.

Sein Stil zeichnet sich durch surrealistische Elemente und Anspielungen auf die Popkultur aus. Obgleich seine Erzählungen in Japan spielen, sind sie durch Vorbilder der westlichen Literatur geprägt. Von Rezensenten wurde Murakami wiederholt zu den populärsten und einflussreichsten japanischen Autoren seiner Generation gezählt. Seine Bücher erhielten zahlreiche Literaturpreise, wurden in rund 40 Sprachen übersetzt und zum Teil als Filme oder Bühnenstücke adaptiert.

Mittwoch, 8. Januar 2014

»Wörterbuch des Teufels« von Ambrose Bierce

Aus dem Wörterbuch des Teufels
Aus dem Wörterbuch des Teufels

Das »Wörterbuch des Teufels« von Ambrose Bierce ist das literarische Vermächtnis eines geistreichen Zynikers, glänzenden Stilisten, politischen Anarchisten und philosophischen Nihilisten und zugleich sein satirisches Programm. Als weithin geduldeter Exzentriker gehörte Bierce zum Kreis von Journalisten und Publizisten, die dem Geistesleben der USA nach den furchtbaren Erfahrungen des Bürgerkriegs und dem nüchtern-rationalistischen Denken der erwachenden Wirtschaftsmacht neue Impulse geben wollten.

Ambrose Bierce begann seine Serie bissiger Definitionen 1881 in der satirischen Wochenzeitschrift »The Wasp« in San Francisco. 25 Jahre setzte er sie – ohne System und mit langen Unterbrechungen – in verschiedenen Zeitungen fort. 1906 erschienen sie unter dem Titel »The Cynic’s Word Book«. Erst die Ausgabe von 1911 trug den Titel, unter dem das Buch Weltruhm erlangte: »Aus dem Wörterbuch des Teufels«.


Bierce liefert in seinem Wörterbuch rund 1.000 meist bitterböse Worterklärungen. Die Definitionen sind selten mehr als zwei bis vier Sätze lang und schließen mit einer zielsicheren Pointe. So bezeichnet der kriegserfahrene Autor z. B. die Armee als »unproduktive Einrichtung, die eine Nation verteidigt, indem sie alles verschlingt, was einen Feind zur Invasion reizen könnte«. Diplomatie hält Bierce für »die patriotische Kunst, gegen Bezahlung für sein Vaterland zu lügen«, Ehrlichkeit im Geschäftsleben für eine schwere Behinderung. Ziel seines beißenden Spotts sind vor allem Geistliche, Politiker und Kapitalisten, deren auf göttliche oder irdische Fügung sich berufende Autorität Bierce angriffslustig auseinander nimmt.

Zum satirischen Programm des »teuflischen Wörterbuchs« gehören u. a. Spottgedichte, Wortspiele, Zitate und Kauderwelsch frei erfundener Experten sowie persönliche Beleidigungen. Bierce hat keine Hemmungen, die Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten. Er wendet sich gegen Engstirnigkeit, Heuchelei, Selbstbetrug und geistige Trägheit im öffentlichen Leben der USA.

In »Des Teufels Wörterbuch« zeigt sich Ambrose Bierce als literarischer Scharfrichter und bissiger Beobachter, der unbarmherzig die Schwächen der menschlichen Existenz bis in unsere Zeit aufzeigt. Daher sind einige seiner Teufels-Definitionen heute geflügelte Worte geworden. Der verbitterte Autor ist im Grunde ein tief verletzter Patriot und Moralist, der den Siegeszug der Spießbürger, der für ihn einzigen wirklichen Weltmacht, nicht verwindet. Inmitten lärmenden Spotts sind auch selbstkritische Töne zu vernehmen:

»Ein Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten.«

Ambrose Bierce


Weblink: Des Teufels Wörterbuch
Des Teufels Wörterbuch
von Ambrose Bierce Aus dem Wörterbuch des Teufels
Aus dem Wörterbuch des Teufels
von Ambrose Bierce

Mittwoch, 1. Januar 2014

J. D. Salinger 95. Geburtstag

J. D. Salinger wurde am 1. Januar 1919 in New York geboren. Er ist ein Autor, der um seine Person stets ein grosses Geheimnis gemacht hat und folglich ein grosser Unbekannter ist. Salinger gilt als eine Ikone der jugendlichen Rebellion. Sein bekanntestes Werk »Der Fänger im Roggen« (»The Catcher in the Rye«) aus dem Jahr 1951 verhalf Salinger zu Weltruhm. Er war der Verkünder eines neuen Lebensgefühls für Jugendliche. In diesem Roman beschreibt der 16-jährige Protagonist Holden Caulfield seine Erlebnisse in New York City, nachdem er aus dem Internat geworfen wurde. Holden sträubt sich einerseits gegen die Erwartungen der Erwachsenenwelt, andererseits fühlt er sich von den Erwachsenen nicht für voll genommen. Von wenigen Zeitschriftenaufsätzen und Buchveröffentlichungen abgesehen, erfuhr die Leserschaft des »Catcher in the rye« so gut wie nichts über den Autor dieses Meisterwerks, das ganz gewiß zu den besten Büchern des vorigen Jahrhunderts gehört, weil es die Empfindungen und Verhaltensweisen einer ganzen Generation um Jahrzehnte vorwegnahm. Noch heute liest sich »Der Fänger im Roggen« so, als sei er gestern erschienen und als läge das Geschehen allenfalls ein paar Jahre zurück.
Sein Werk ist ziemlich schmal: Neben dem »Fänger im Roggen« und den vier großen Erzählungen über die Glass-Familie in »Franny und Zooey« und »Hebt an den Dachbalken, Zimmerleute und Seymour eine Einführung« hat Salinger nur einen Band mit Kurzgeschichten veröffentlicht. Seine »Neun Erzählungen« sind ein Glanzlicht der Literatur des 20. Jahrhunderts. Obwohl Salinger nur einen Roman, mehrere längere Erzählungen und 35 Kurzgeschichten veröffentlicht hat, gilt er bis heute als einer der meistgelesenen und -rezensierten amerikanischen Autoren der Nachkriegszeit. Sein literarischer Mythos geht so weit, dass Kritiker ein ganzes Jahrzehnt der amerikanischen Literaturgeschichte – die Jahre von 1948 bis 1959 – als „Ära Salinger“ bezeichnet haben. Weblinks: Das verborgene Leben des J. D. Salinger
Das verborgene Leben des J. D. Salinger
von Kenneth Slawenski Der Fänger im Roggen
Der Fänger im Roggen
von J. D. Salinger

Samstag, 28. Dezember 2013

»Bergkristall« von Adalbert Stifter

Bergkristall

Der »Bergkristall«, erstmals 1845 erschienen, ist eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte und gilt als die ergreifendste Erzählung, die Adalbert Stifter geschrieben hat: eine Erzählung von Drama und Rettung, Auferstehung und Versöhnung, die Menschen in der kalten Zeit zueindander finden lässt. Stifter verknüpft in seiner volkstümlichen Erzählung vom »Bergkristall« naturhafte und religiöse Motive.

Die Geschichte spielt in 19. Jahrhundert in den österreichischen Bergen. Zwei Bergdörfer, Gschaid und Milsdorf, sind durch einen Berg voneinander getrennt, die Einwohner sind sich gegenseitig fremd. Dessen ungeachtet hat der Schuster aus Gschaid die Milsdorfer Färberstochter geheiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder, Konrad und Sanna.


Am Heiligen Abend schickt die Mutter Konrad und Sanna zu den Großeltern in Milsdorf, um ihnen Weihnachtsgrüße und -geschenke zu übermitteln. Dazu gehen die Kinder über den beide Dörfer trennenden Pass. Die Großmutter schickt ihrerseits die Kinder so rechtzeitig auf den Heimweg, dass sie vor Einbruch der Dämmerung wieder daheim sein müssten.

Bergkristall
Bergkristall
von Adalbert Stifter
Auf dem Heimweg aber geraten sie in dichten Schneefall, die Kinder verlieren die Orientierung und verirren sich auf dem Berg. Sie finden auch nicht den gewohnten Wegweiser: eine rote Säule, die dort als Mahnmal für einen tödlich verunglückten Wanderer steht. Anstatt talwärts zu gehen, irren die Kinder hinauf in die nackte Fels- und Eisregion. Als es dämmert, steigen sie in eine Eishöhle, um dort zu übernachten. Bruder und Schwester verbringen die Nacht in einer Eishöhle.

Bergkristall


Noch in der Nacht sind die Männer aus zwei Bergdörfern aufgebrochen, um die Kinder in einer dramatischen Rettungsaktion zu suchen. Am Morgen des Weihnachtstages werden die Kinder unversehrt gefunden. Die Bewohner der beiden Bergdörfer, die sich bisher gegenseitig als Fremde angesehen und behandelt haben, versöhnen sich aufgrund dieser gemeinsamen Rettungsaktion der auf dem Berg verschollenen Kinder.

Stifter brilliert mit eindringlichen Beschreibungen der winterlichen Natur und einer herzerwärmenden Geschwisterliebe. Der »Bergkristall« ist eine der schönsten Erzählungen von Adalbert Stifter, in der sich beim Lesen auch ein literarischer Zauber verbreitet. Diese ergreifende Weihnachtsgeschichte ist eine phantasievolle und zeitlose Erzählung nicht nur für Kinder.

Weblink:

Bergkristall - www.weihnachtsgeschichten.org

Adalbert Stifter-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Literatur:

Bergkristall
Bergkristall
von Adalbert Stifter

Mittwoch, 25. Dezember 2013

»A Christmas Carol« von Charles Dickens

<center><img title="»A Christmas Carol« von Charles Dickens " src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRHjXIfzSPL01yO1yAkSuwQrK9CvHysVJpJ5z7aXO0Xn_BCOupb" alt="Ebenezer Scrooge"/></center>

Charles Dickens schrieb kurz vor Weihnachten den Roman unter dem Namen "A Christmas Carol". Es ist wohl eine der bekanntesten und schönsten Weihnachtsgeschichten der Welt: Der alte Ebenezer Scrooge, ein hartherziger Geizkragen, wie man ihn im ehrwürdigen London kein zweites Mal antrifft, wird in de Heiligen Nacht von drei Geistern heimgesucht.

Die besinnliche Weihnachtszeit lässt Ebenezer Scrooge kalt. Sogar am Heiligen Abend schikaniert der herzlose Geizkragen seine Mitmenschen. Doch dann prophezeit ihm der Geist eines Geschäftspartners ein düsteres Ende, falls er sich nicht ändern wird. Als ihn die Geister der Weihnacht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schließlich mit auf eine Reise durch die Zeit nehmen, kommt Scrooge zur Besinnung.

"Humbug!" - Als solchen bezeichnet Geschäftsmann Ebenezer Scrooge Weihnachten. Es ist Heiligabend gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Wie jedes Jahr schlägt Scrooge die Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen aus, bezichtigt seinen treuen Mitarbeiter der Faulheit und weigert sich, den Armen an den Feiertagen Geld zu spenden.

Doch in dieser Nacht erscheint ihm plötzlich der Geist von Jacob Marley, Scrooges ehemaligem Geschäftspartner. Dieser in schweren Ketten liegende Mann rät Scrooge, dringend sein Leben zu ändern: Wenn er weiterhin so kaltherzig und geizig bliebe, würde er nach dem Tod dafür büßen und kündigt ihm drei weitere Geister an. Sie zeigen ihm Bilder der vergangenen, gegenwärtigen und kommenden Weihnacht - in der er, Scrooge, bereits nicht mehr lebt.

Als Scrooge am Morgen aufwacht stürzt er auf die Straße, kauft einen großen Truthahn für seinen Mitarbeiter und dessen Familie, nimmt die Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen an und spendet eine großzügige Summe für die Armen.

Das Buch, das Dickens vor 170 Jahren am 19. Dezember 1843 erstmals unter dem Originaltitel "A Christmas Carol" veröffentlichte, geriet alsbald zum Verkaufsschlager. Seine Botschaft: Güte und Mitgefühl für die Mitmenschen zählen nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über zu den höchsten Gütern. Sein Klassiker »Eine Weihnachtsgeschichte« erschien 1843 und wurde unzählige Male in Filmen und Serien adaptiert.

Weblink:

<a title="Charles Dickens-Biografie" href="http://www.die-biografien.de/biografien/187.php" target="blank">Charles Dickens-Biografie</a> - <a title="Biografien-Portal, Biografien, Biographien" href="http://www.die-biografien.de">Biografien-Portal</a> www.die-biografien.de

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Im Jahr 1843 schrieb Charles Dickens seine "Weihnachtsgeschichte", die auch heute noch Kinder und Erwachsene fasziniert. Der Geschäftsmann Ebenezer Scrooge wird am Heiligen Abend vom Geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht besucht, und der Leser darf miterleben, wie der herzlose alte Mann zu einem liebenswerten Unterstützer der Armen wird. -->

Sonntag, 22. Dezember 2013

»Verdächtige und andere Katastrophen« Kriminalroman

»Verdächtige und andere Katastrophen« ist ein Kriminalroman von Susanne Ulrike Maria Albrecht . Das Genre des Kriminalromans hat schon vielen Autoren zu literarischer Geltung verholfen. Die Zweibrücker Autorin hat dem Genre neues Leben eingehaucht hat und dieses Genre um eine Nuance bereichert. Ihr Kriminalroman ist eine eine schwarzhumorige Kriminalsatire - eine gelungene Mischung aus Kriminalgeschichte und Satire.

»Verdächtige und andere Katastrophen« zeigt, wieviel Witz am Werk sein kann, wenn eine Autorin sich entschiedet, eine Satire auf einen Kriminalroman zu schreiben. Der literarische Reiz dieses Romans besteht darin, dass dieser kein Krimi im herkömmlichen Sinne ist, sondern eher als eine hintergründige Satire zu verstehen ist. Der witzig geschriebene Kriminalroman gerät bei ihr unversehens zur scharzen Satire. Darin wimmelt es nur so von Chaoten und deren klugen Sprichwörtern, was - wie der Titel schon anklingen lässt - immer nur in weitere Katastrophen gipfeln kann. Und wer denkt, schlimmer geht's nicht, wird hier eines besseren belehrt, denn eine Steigerung gibt es immer.

Verdächtige und andere Katastrophen
Die Klavierlehrerin Rosamunde Stichnote ist tot in ihrer Wohnung aufgefunden wordenund es stellt sich heraus, sie ist mit einer Strumpfhose stranguliert worden. Der ehrgeizige Hauptkommissar Gregor Brandolf, genannt Kommissar "Eifer" und sein stressgeschädigter Assistent Paul Maurus tappen im Dunkeln. Zuerst ist Kommissar "Eifer" nur mit einem Hauptverdächtigen konfrontiert, den er in Windeseile der Tat überführen will. Aber dann tauchen immer mehr obskure Gestalten auf.

Wie es diese kriminlistische Satire will, gerät die Aufklärung des Mordfalles immer mehr zu einer menchlichen Katastrophe, bei der die beiden Protagonisten bei der Aufklärung eines mysterösen Mordfalls einige Abenteuer zu bestehen haben. Durch den Mord bzw. das Mordopfer, die Klavierlehrerin Rosamunde Stichnote, sind sie bereits zu tief in die Spirale des Wahnsinns vorgedrungen. Dabei stehen die beiden kurz davor, den Verstand zu verlieren. Ist es ach hier Wahsinn,so hat er doch Methode: er wird kriminalistisch kultiviert.

»Natur bringt wunderliche Käuz' ans Licht.«

Der Roman bringt dabei viel wunderliche Käuz' ans Licht. Dieses Shakespearsche Motto findet bei der Aufklärung des Mordes seine fröhliche Auferstehung. Während sich die Protagonisten auf den Weg machen den Mörder zu finden, begegnen ihnen allerlei skurrile Verdächtige. Die Autorin hat für die Handlung ein skuriles Figuren-Kabinett erschaffen.

Während die Ermittlungen der beiden Kriminalisten um den Tod der Klavierlehrerin Rosamunde Stichnote, die mit einer Strumpfhose stranguliert worden ist, kreisen, gibt es schon bald viele Verdächtige und Brandolf muss zwischenzeitlich das Handtuch werfen, weil ihm der Fall über den Kopf steigtt. Der Assistent Maurus muss in der Zwischenzeit alleine die Verdächtigen verhören und kombinieren und macht sich dabei einiges mit.

Der Fall nimmt Fahrt auf und gewinnt an Brisanz. Der Roman bleibt durch die Abgründe der menschlichen Seele bis zum Schluss spannend. Kurz vor der Aufklärung steuern Brandulf und Maurus aber wieder vereint die Chefin eines Grünanlagetheaters an. Sie probt nämlich gerade das Stück ihres Gatten „Die Tote im Wildbach“ – in dem auch mit Strumpfhosen gemordet wird.

Der Roman überzeugt durch absurde Charaktere, bei denen einige etwas durchgeknallt daherkommen. Das verleiht dem Roman viel Humor. Mit spitzer Feder und sehr detailliert zeichnet sie die handelnden Charaktere und deren meist etwas angegriffenen Seelenzustand in dieser bunten und abwechslungsreichen Geschichte, die den Leser dann nicht mehr loslässt.

Der Autorin ist ein sehr verdächtig guter Krimi gelungen. Die Anhänger des schwarzen Humors kommen voll auf ihre Kosten. Der Kriminalroman ist sehr amüsant zu lesen und eine herrliche Parodie auf manchen Meisterdetektiv, der in der Literaturgeschichte bekannt und berühmt ist – unbedingt jedem zu empfehlen, der Krimis schätzt, dabei aber gern auch neue, ungewöhnliche Wege beschreitet.

Weblink:

Verdächtige und andere Katastrophen
Verdächtige und andere Katastrophen
von Susanne Ulrike Maria Albrecht

Freitag, 20. Dezember 2013

"Ich bin der letzte Mohikaner" von Henriette Kaiser

Joachim Kaiser Der letzte Mohikaner

Die Universalgelehrten sterben seiner Ansicht nach aus, da kann man nichts machen, außer sich selbst locker-kokett unter dem Titel "Ich bin der letzte Mohikaner" zu vermarkten. Joachim Kaiser erzählt in seinen Memoiren pointiert, wie alles dazumal war und heute ist.

Henriette Kaiser hat das Leben ihres Vaters aufgeschrieben, des Kritikers Joachim Kaiser, 1928 als Sohn eines Arztes in Ostpreußen geboren, seit 1959 bei der „Süddeutschen Zeitung“, der Zauberer unter den Feuilletonisten, der Pfau im Gehege. Sie hat aus dem schillernden Leben ihres Vaters viel zu erzählen.

»Es kommt doch sehr darauf an, wie man das, was man sagen will, so ausdrückt, dass es die Menschen interessiert.«
Joachim Kaiser, »Credo«
Herausgekommen ist dabei ein intellektuelles Poesiealbum, ein schnelles, bisweilen fast schrilles Konzert der Zueignungen, Erinnerungen, Referenzen, Texte und Anekdoten über den Großkritiker Joachim Kaiser.

Er ist einer der letzten Universalgebildeten. Seit bald sechs Jahrzehnten begleitet er das kulturelle und geistige Geschehen in Deutschland. Im Gespräch mit seiner Tochter Henriette blickt Joachim Kaiser zurück auf sein Leben. Entstanden ist ein einzigartiger Streifzug durch die Welt der schönen Künste - leidenschaftlich, beeindruckend und unterhaltsam.

Weblinks:

Henriette Kaiser: "Ich bin der letzte Mohikaner" - www.tagesspiegel.de/kultur
Großkritiker-Memoiren: Keiner kann’s wie der Kaiser - www.spiegel.de/kultur/literatur/