Samstag, 9. Oktober 2004

»Das Reich von dieser Welt« von Alejo Carpentier


»Das Reich von dieser Welt« ist der zweite Roman des kubanisch-französischen Schriftstellers Alejo Carpentier. Das 1964 erschienene Buch ist eines der wichtigsten Werke des »Magischen Realismus« in der karibischen und südamerikanischen Literatur.

Der kubanische Romancier Alejo Carpentier erzählt von den Sklavenaufständen auf den Antillen zu Zeiten der Französischen Revolution. Angeführt von Mackandal, einem Schwarzen, der die Gestalt verschiedener Tiere annehmen kann, kämpfen die Sklaven, ihnen voran der Vogel-Mensch Ti Noel, um ihre Freiheit; der Vernunft der Weißen stellen sie ihren Glauben an Wunder und Magie entgegen.




»Das Reich von dieser Welt« ist einer der vollkommensten Romane,
die in spanischer Sprache im 20. Jahrhundert geschrieben wurden.


Mario Vargas Llosa



Das Buch erzählt die Geschichte des Sklaven Ti Noel in der Zeit vor, während und nach der Haitianischen Revolution. Die Sklaven kämpfen, angeführt von Mackandal, einem Schwarzen, der die Gestalt verschiedener Tiere annehmen kann, um ihre Freiheit; der Vernunft der Weißen stellen sie ihren Glauben an Wunder und Magie entgegen.

Dem erfolgreichen Kampf gegen die Vorherrschaft der Weißen folgt die Herrschaft des schwarzen, ehemaligen Sklaven Henri Christophe. Ti Noel wird erneut zu Zwangsarbeit herangezogen und erlebt erst spät - bereits als alter Mann - für kurze Zeit die Freiheit.

Ausgehend von den historischen Ereignissen, schildert der Kosmopolit Alejo Carpentier facettenreich eine Welt, die ihre eigene Dimension, ihre eigene Vorstellungskraft hat - »eine Erweiterung der Kategorien der Wirklichkeit«.

Die spanische Originalausgabe erschien 1949 unter dem Titel »El reino de este mundo«. Die deutsche Erstausgabe erschien 1964 im Insel Verlag Frankfurt am Main.


Weblinks:

Das Reich von dieser Welt
Das Reich von dieser Welt
von Alejo Carpentier

Das Reich von dieser Welt
Das Reich von dieser Welt
von Alejo Carpentier

Samstag, 18. September 2004

»Eine Geschichte von Liebe und Finsternis« vom Amos Oz

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Amos Oz erzählt meisterlich die Geschichte seines Landes und seiner Familie als »Eine Geschichte von Liebe und Finsternis«. Es ist die Geschichte des Jungen Amos, der im Jerusalem der vierziger Jahre aufwächst – eine große Familien-Saga, ein Epos vom Leben und Überleben, ein Buch der Enttäuschungen und der Hoffnung. Das Werk weist ihn als großen Erzähler aus.

In seinem neuen autobiografischen Roman »Eine Geschichte von Liebe und Finsternis« erzählt Amos Oz von der Zeit, als er noch Amos Klausner hieß, über seine Kindheit und seine Eltern und über das Jerusalem der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als die Stadt noch klein und das Leben in ihr hart war und die Einwohner ihre Provinzialität zu ignorieren versuchten.

Die Geschichte behandelt die Kindheit von Amos Klausner im Jerusalem der Mandatszeit, die Gründung des Staates Israel, seine Zeit im Kibbuz Hulda und die Familiengeschichte der Vorfahren von Amos im Vorkriegseuropa. Die Wege seiner Eltern und seine eigenen kreuzen die israelischer Größen, wie Samuel Agnon, Saul Tschernichowski, David Ben Gurion oder die der Poetin Zelda und seines Großonkels Joseph Klausner.

Es ist ein Roman über die heroische Anpassung ost- und mitteleuropäischer Juden, die noch vor der Schoa ihre angestammten Wohnorte verließen, teils weil sie der Verfolgungen müde waren, teils weil sie die zionistische Vision der Errichtung eines Judenstaats im Orient verwirklichen wollten.

Dieser Roman ist eine Geschichte über die Gründung dieses jüdischen Staates und über die Hoffnungen, die damit einhergingen, eine Geschichte über Träumer, die sich mit Gewalt von ihrer Vergangenheit lösten, und über ihr alltägliches Leben, eine Geschichte über Väter und Söhne.

Der Autor beschreibt atmosphärisch in einer Leichtigkeit als würde Amos Oz neben einem sitzen und die Geschichte seiner Jugend erzählen. Er springt von Anekdote zu Anekdote, macht einen kurzen Rückgriff oder Sprung in die Zukunft um dann wieder den Faden aufzunehmen.

»Eine Geschichte von Liebe und Finsternis« gilt als das persönlichste Buch von Oz. Doch es ist noch viel mehr: Mit äußerster topographischer und sozialhistorischer Präzision vergegenwärtigt Amos Oz das Jerusalem der vierziger Jahre. Die »Geschichte von Liebe und Finsternis« ist vom Erzählstil her humorvoll, traurig, amüsant und manchmal etwas bedrückend, subtil, intelligent und vor allem - voller Liebe.

Weblink:

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
vom Amos Oz

Freitag, 16. Juli 2004

Anton Tschechow 100. Todestag

Anton Tschechow

Der russische Schriftsteller Anton Tschechow starb vor 100 Jahren am 15. Juli 1904 in Badenweiler im Schwarzwald. Anton Tschechow war ein russischer Schriftsteller, Novellist und Dramatiker. Er entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt von Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich.


Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. Tschechow veröffentlichte bereits während seines Medizinstudiums Kurzgeschichten unter einem Pseudonym. Bekannt geworden ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie »Die Möwe«, »Der Kirschgarten« oder »Drei Schwestern«.

Mit der für ihn typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.


Tschechow schrieb zeitlose Stücke über die russische Gesellschaft, das Leben und die Menschen in der Provinz, die ihn nicht nur zu einem berühmten Schriftsteller, sondern auch zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte gemacht haben. Seine zeitlosen Werke sind ein Spiegel der Gesellschaft.

Der russische Schriftsteller Anton Tschechow wurde mit seinen Stücken zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte. Als Bühnenautor feiert Tschechow mit seinen Theaterstücken bis heute große Erfolge auf dne Theaterbühnen dieser Welt.

Anton Tschechow wurde am 29. Januar 1860 in Taganrog (Südrußland) geboren. Tschechows Kindheit wurde durch den tyrannischen Vater und dessen religiösen Fanatismus überschattet. Anton Tschechow wurde Arzt und praktizierte seit 1892. Schon während des Studiums schrieb er viele Kurzgeschichten.
Literatur:

Der Kirschgarten
Der Kirschgarten
von Anton Tschechow

Der Kirschgarten
Der Kirschgarten
von Anton Tschechow

Samstag, 20. September 2003

»Siddhartha« Hermann Hesse vor 80 Jahren erschienen

Siddharta
Siddharta

Der 1922 veröffentlichte Roman »Siddharta« von Hermann Hesse ist die eigentliche Frucht seiner Indienreise im Jahr 1911, ein Roman und eine indische Dichtung über einen asketischen Mönch auf der Suche nach dem Sinn in seinem Leben und nach Erkenntnis über das Leben und sich selbst. Sein suchender Mönch Siddharta gelangt nicht durch Spiritualität, sondern durch Selbsterkenntnis zur Erleuchtung. Der Roman beschreibt die Stationen auf dem Weg der Weisheit, bei dem der Umweg das Ziel ist.

Hesse beschreibt in seinem Roman »Siddharta« die lange Suche eines Mannes, des zukünftigen Buddhas, nach seinem persönlichem Glück. Er sucht es in der Askese, in der körperlichen Liebe, im Handel, im Alkoholrausch und im Glücksspiel. Doch jederzeit merkt er, dass ihn all dies nicht befriedigen kann. Sowohl das asketische Leben im Bettelorden der Samanas und die Zusammenkunft mit dem erleuchteten Buddha Gotama führen Siddharta nicht an sein Ziel, dem Erlangen der Selbsterkenntnis und Weisheit im Sinne des Buddhismus, also der Erleuchtung, die nach dem Tod ins Nirwana führt, der Befreiung aus dem irdischen Kreislauf der Wiedergeburt.


Der Mönch ändert daraufhin seinen Lebenswandel: seine Geistesgaben, gestärkt durch jahrelange Askese, lassen ihn zu einem zwar nicht überzeugten, aber dennoch erfolgreichen Kaufmann werden; Reichtum, Verschwendungssucht, sexuelle und andere Ausschweifungen, also völlig freie Lebensverhältnisse sind die Folge. Siddharta erkennt alsbald, daß dieser an sich doch hohle Lebenswandel voller Ausschweifungen gerade nicht zur Weisheit, sondern zur inneren Abstumpfung und Verarmung führt.


"Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft und schwankt und taumelt zu Boden. Ander aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn, kein Wind errreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn." Siddharta


Erst auf seiner Rückkehr zum Fährmann Vasudeva, den er in seiner Jugend bereits getroffen hatte, an den großen Fluss zurückkehrt, um mit ihm im Einklang mit der Natur und in Stille und innerer Einkehr zu leben, erlangt er auf dem Wege der Umkehr die Erkenntnis über das Leben und sich selbst, was sich an dieser Stelle als der eigentliche Sinn des Lebens offenbart - übrigens nicht nur für Siddharta, sondern auch für jeden anderen Menschen. Der Roman lehrt, dass es viele Wege zum Glück und genauso viele Sucher wie Wege gibt.


Hermann Hesses indischer Roman lässt sich auch so beschreiben: Ein Suchender hat sich auf den Weg in die Welt gemacht, auf einen lange Reuse begeben und nach langer Zeit seinen Weg und sein persönliches Glück gefunden. Siddhartha, die Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung zu einem selbständigen Leben, zeigt, dass Erkenntnis nicht durch Lehren zu vermitteln ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann.


Literatur:

Siddharta
Siddharta
von Hermann Hesse

Siddhartha Rezension
Siddhartha Rezension
von Joachim Weiser

Montag, 15. September 2003

»Bleak House« von Charles Dickens

Bleak House
Bleak House

»Bleak House« ist ein Gesellschaftsroman von Charles Dickens, in dem der Gerichtsreporter Dickens als zeitgenössisches Thema einen Justizskandal an einem Londoner Gericht aufgreift. Der Roman, der in den 1820er Jahren spielt, erschien von März 1852 bis September 1853 in zwanzig Fortsetzungen.

Thema des Romans ist ein gewaltiger Gerichtsprozess, der schon viele unschuldige Seelen unglücklich gemacht hat, in dem er mit zermürbender Langsamkeit voranschreitet und Hoffnungen zerstört und über den ganz England spricht. Es ist der Erbgerichtsprozess "Jarndyce und Jarndyce". Dickens entführt an einem nebligen, trüben Novembertag in London in das vornehme Chesney Wold, das friedliche Bleakhaus, den düsteren Gerichtshof.

Dickens erzählt hierbei die Geschichte vieler Menschen, die direkt und indirekt mit dem Fall verbunden sind. Dabei werden in den vielen Erzählsträngen die Personen und Geschichten immer mehr miteinander verwoben. Gleichzeitig befasst sich der Autor noch mit der Vergangenheit einer der lieblichsten Frauengestalten der Literatur und deckt ein skandalöses Geheimnis auf, dass sämtliche Gesellschaftsschichten erschüttern wird.

»Bleak House« ist einerseits ein Gesellschaftsroman, der das Leben vor allem der englischen Oberschicht sowie ihrer Beziehungen zur Mittel- und Unterschicht im 19. Jahrhundert charakterisiert, andererseits eine satirische Abrechnung mit dem englischen Rechtssystem, insbesondere dem »Court of Chancery«, der unter anderem Erbschaftsstreitigkeiten regelte. In den letzten Kapiteln enthält das Buch auch Elemente eines Kriminalromans.

Dicken's Roman »Bleak House« mit seiner düsteren Atmosphäre vor einem anonymen Gericht gilt Literaturwissenschaftlern als wegbereitend für Kafkas »Prozess«.

Weblink:

Bleak House
Bleak House
von Charles Dickens

Dienstag, 2. Juli 2002

Hermann Hesse 125. Geburtstag

Hermann Hesse

Hermann Hesse wurde vor 125 Jahren am 2. Juli 1877 als Sohn des baltischen Missionars und Indologen in Calw geboren. Hermann Hesse war ein bedeutender deutsch-schweizerischer Lyriker, Essayist, Erzähler und Kritiker des 20. Jahrhunderts. Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Schon in jungen Jahren begann Hesse als freier Schriftsteller und Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen, Bücher und Publikationen zu veröffentlichen.

Hesses frühe Werke standen noch in der Tradition des 19. Jahrhunderts: Seine Lyrik ist ganz der Romantik verpflichtet, ebenso Sprache und Stil des »Peter Camenzind«.

Zu seinen ersten Veröffentlichungen seines umfangreichen literarischen Schaffens gehören die Romane »Peter Camenzind« (1904) und »Unterm Rad« (1906), in denen Hesse jenen Konflikt von Geist und Natur thematisiert, der sein gesamtes Werk durchzieht. Der literarische Durchbruch gelingt ihm mit dem zivilisationskritischen Entwicklungsroman »Peter Camenzind«.

1912 verlies er Deutschland und siedelte nach Bern über und verfasste von 1914 bis 1919 in zahlreichen deutschen und schweizerischen Zeitungen politische Aufsätze und offene Briefe gegen den Krieg.

1923 wurde Hermann Hesse Staatsbürger der Schweiz und von 1926 bis 1931 auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1919 zog er nach Montagola im Tessin, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete.

Hermann Hesse gilt als deutschsprachiger Literat und Autor von Weltruf. Sein Werk wird bestimmt von dem Gegensatz Geist und Leben und unterliegt in seinen späteren Werken starken Einflüssen durch die indische Philosophie. Seine stark autobiografisch geprägeten Romanwerke beschreiben den Menschen im existenziellen Konflikt mit seiner Umwelt und einer Kultur im Umbruch.

Hermann Hesse wurde mit zahlreichen Preisen für sein litarisches Schaffen ausgezeichnet. Hesse wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Über 40 Jahre seines Lebens verbrachte Hesse in seiner Wahlheimat Schweiz. Bereits 1919 lies er sich Montagnola nieder, einem Dorf in der Nähe von Lugano am Luganer See.

Hermann Hesse starb am 9. August 1962 in seiner Wahlheimat in Montagnola im Schweizer Kanton Tessin. Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf dem Friedhof von San't Abbondio in Gentilino.


Weblinks:

Hermann Hesse-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Hermann Hesse-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Montag, 24. Juni 2002

»Die Korrekturen« von Jonathan Franzen


Die Korrekturen

Jonathan Franzen ist mit seinem neuen Roman »Die Korrekturen« ein großartiger Roman gelungen: Familien- und Gesellschaftsgeschichte in einem. Franzen zeichnet in seinem episch breiten Familienroman das Portrait einer ganzen Generation.

Gegenstand der Erzählung ist die Familie Lambert. Die Lamberts sind eine durchnittliche amerikanische Familie, die im Mittleren Westen in bescheidenem Wohlstand lebt. Die Kinder sind aus dem Haus, und Alfred und Ehefrau Enid plagen die Sorgen des Älterwerdens. Mittelpunkt ihres kleinbürgerlichen Wertesystems war stets das Glück ihrer Nachkommen. Dank Fleiß, Sparsamkeit und grenzenloser Sorge sollten sie es einmal besser haben im Leben.

Doch Bankkaufmann Gary, Literatur-Dozent Chip und Küchenchefin Denise wollen von den Familienwerten nichts wissen. Alle drei versuchen, die Fehler der Eltern im eigenen Leben zu korrigieren - und scheitern. Und müssen dabei auch noch erkennen, dass sich ihre Korrekturen kaum von der Spießigkeit der Eltern unterscheiden.

Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück.

Als »The Corrections« im vergangenen Herbst in den Vereinigten Staaten erschienen, ging ein maßloses Erstaunen durch das Land. Natürlich fragten die Kritiker, ob hier nun endlich wieder ein neues Exemplar der »Great American Novel« vorliege, ein Buch, das man neben den »Großen Gatsby« von F. Scott Fitzgerald, John Updikes Romane von Harry »Rabbit« Angstrom oder das »Weiße Rauschen« von Don DeLillo stellen könne.

Eben dies gelingt aber auch Jonathan Franzen mit einem Buch, das auf überraschende Weise konventionell daherkommt, das die literarische Moderne in sich aufgenommen hat und mit den Mitteln des neunzehnten Jahrhunderts übertrumpft – und eine erschütternd gelungene Erneuerung des angloamerikanischen Gesellschaftsromans ist, eine Familienchronik, mit Witz, Ironie und stupender Beobachtungsgabe geschrieben. Nicht einmal der 11. September hat dem grandiosen Erfolg dieses Buches schaden können.

Jonathan Franzen hat einen dickleibigen Gesellschafts-Roman geschrieben, der monatelang die amerikanische Bestseller-Liste anführte. Zu recht, denn mit seinem dritten Werk etabliert sich Franzen neben großen Erzählern wie John Updicke und Philip Roth.

Weblink:


Die Korrekturen
von Jonathan Franzen