Ernest Hemingway starb vor 60 Jahren am 2. Juli 1961 in Ketchum in Idaho. Ernest Hemingway war ein berühmter amerikanischer Schriftsteller und Erzähler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Hemingway gilt neben Francis Scott Fitzgerald, Gertrude Stein, John Dos Passos und William Faulkner als einer der Hauptvertreter der amerikanischen Moderne und wird mit diesen zur sog. »Verlorenen Generation« (»Lost Generation«) gezählt, die sich in den zwanziger Jahren von Amerika abwandte, um in Europa das Leben der Bohème auszukosten.
Er war außerdem Reporter und Kriegsberichterstatter, Erzähler, zugleich ein Abenteurer, Jäger, Hochseefischer, Großwildjäger und vieles mehr. Sein Vater war Landarzt, seine Mutter Opernsängerin; er lernte früh jagen und angeln und liebte das Leben in der Natur.
Schon von Jugend an unternahm er gefahrvolle Abenteuerreisen. Hemingway wurde immer wieder von seiner
Abenteuerlust gepackt. 1918 ging er als Freiwilliger des Roten Kreuzes an die italienische Front und danach in den Nahen Osten.
Hemingway blieb auch nach dem Ersten Weltkrieg als Reporter tätig. So berichtete er zum Beispiel als Reporter im Griechisch-Türkischen Krieg 1922 und im Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939). Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Kriegsberichterstatter teil.
Der Roman »In einem anderen Land«, in dem die Erlebnisse eines amerikanischen Freiwilligen im Sanitätskorps der italienischen Armee verwoben werden mit seiner (tragisch endenden) Liebesbeziehung zu einer britischen Krankenschwester gilt als "Klassiker" des desillusionierten Kriegsromans. Krieg als Heldentum ist für ihn schlicht Illusion, die angesichts des unwürdigen technologisierten Massensterbens im Ersten Weltkrieg nicht aufrecht zu erhalten ist.
1925 schrieb er die ersten der Short Stories, die seinen Ruhm begründeten, später zusammengefasst in der Sammlung »The first Forty-Nine« (dt. »49 Stories«, 1950). Im knappen Format der Kurzgeschichte entwickelte er eine unverwechselbare Schreibweise, zu der eine minimale Handlung mit existentiellem Tiefgang gehört, eine distanzierte, oft neutrale Erzählperspektive und die extrem verknappte Sprache (deren Aussparungen und Leerstellen allerdings Raum für Emotionen lässt).
In Spanien entdeckte Hemingway seine Liebe zum Stierkampf, der sog. Fiesta, der er oft beiwohnte. Der Höhepunkt des Festes Sanfermines in Pamplona, von Hemingway wunderbar in »Fiesta« besungen, ist der Stierlauf, der eine Woche lang morgens um acht durch die Altstadtgassen führt.
Ein junger amerikanischer Soldat wird während eines Kriegseinsatzes verwundet. Er muss nicht nur die Kriegsgräuel verarbeiten und die Rekonvaleszenz überstehen, sondern auch hinnehmen, dass er durch die Verwundung zeugungsunfähig geworden ist. Immer mehr verliert der Mann den Glauben an einen Lebenssinn.
1925/1926 verbrachte Hemingway zwei Winter im österreichischen Montafon-Tal, wo er seinen Roman
»Fiesta« schrieb. Mit diesem Roman gelang ihm 1927 der Durchbruch, was unter anderem seinem damals modischen, schnörkellos-knappen, simplifizierten Stil zuzuschreiben war.
Ein wichtiges Erlebnis in seinem Leben war die Teilnahme am
Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939. Dort wurde er mehrfach verwundet.
In seinen Romanen dominieren Liebe, Krieg und Tod in immer neuen Verwicklungen. In seinen Romanen und Kurzgeschichten schildert er das Leben als Selbstbewährung in Abenteuer und Gefahr. Seine nüchterne und sparsame Art zu schreiben wurde vorbildlich für den modernen Roman und die Kurzgeschichte.
Seine literarischen Helden sind typische Beispiele der »«Lost Generation« (Gertrude Stein). Sie versuchen, ihr Leben zu meistern, und ertragen ihr Schicksal mit Fassung, was durch Hemingways knappem Schreibstil besonders betont wird.
Seine Romane sind der vitale Ausdruck seiner Abenteuerlust und Weltgewandheit, die ihn zu Orten auf der ganzen Welt führten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er wieder als Reporter unterwegs war, lebte Hemingway in Kuba. Über zwanzig Jahre lang lebte Ernest Hemingway auf seiner Hacienda in der Nähe Havannas. Auf der Zuckerinsel konnte der Jäger seiner Leidenschaft des Hochseeangelns nachgehen. So entstand auch eines der berühmtesten Werke Hemingways.
»Der alte Mann und das Meer« ist eine Novelle von Ernest Hemingway. Sie wurde 1951 auf Kuba geschrieben und im Jahr 1952 unter dem englischen Titel »The Old Man and the Sea« veröffentlicht. Die Novelle ist das letzte Werk des Autors, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, und sein bekanntestes Werk überhaupt.
1954 erhielt Hemingway für die Novelle
»Der alte Mann und das Meer« den Nobelpreis für Literatur. Diese spielt in Hemingways
Wahlheimat Kubaund das Vorbild für den Helden seines Buches war ein kubanischer Fischer namens Santiago.
Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman
»Wem die Stunde schlägt« (1940), »Über den Fluss und die Wälder« (1950) und die Erzählung »Der alte Mann und das Meer« (1952).
Seine nüchterne und sparsame Art zu schreiben, wurde vorbildkich für den modernen Roman und die Kurzgeschichte.
Hemingway verließ Kuba 1959 nach der Revolution und wurde nirgends mehr richtig heimisch. Noch einmal fuhr er nach Paris und nach Spanien.
Zwei Klinikaufenthalte in den USA brachten ihm auch keine Besserung. Depressionen und Alkohol begleiteten ihn die meiste Zeit seines Lebens, das er nach langer Krankheit selbst beendete.
Seine letzte Zuflucht fand er in den Rocky Mountains in den Bergen von Idaho, wo er seinen Leidenschaften, dem Jagen und Fischen, nachgehen konnte.
Ernest Hemingway erschoss sich im Alter von 61 Jahren, nachdem er in vielen Kriegen kein Risiko und kaum eine Verletzung ausgespart hatte.
Ernest Hemingway wurde am 21. Juli 1899 in Oak Park / Illinois geboren.