»Die Straße der Ölsardinen« ist ein 1945 entstandener Roman von John Steinbeck, der zu den fröhlichsten und optimistischsten Werken Steinbecks gehört. Steinbeck hat einige Zeit in der Stadt Monterey verbracht und war mit dem echten Edward F. Ricketts befreundet. Auch andere Figuren des Buches haben reale Vorbilder. Steinbeck hat mit dem Buch seiner Heimat Kalifornien ein literarisches und philosophisches Denkmal gesetzt.
Die Handlung ist im kalifornischen Monterey der 1920er und 30er Jahre angesiedelt. Steinbeck schildert darin die kleine Welt rund um die Straße der Sardinenfabriken, Cannery Row ist der Name der Straße, in der sich seinerzeit die Ölsardinenfabriken der hauptsächlich von der Fischerei lebenden Stadt befanden. Der Autor beschreibt in seiner mitunter heiteren Geschichte das Leben und Treiben der einfachen Menschen rund um das Labor von Doc.
Steinbeck schildert darin die zunehmend irrwitzigen Versuche einer Gruppe liebenswerter Herumtreiber, Schnorrer und Lebenskünstler, ihrem Freund und Gönner Doc eine Party zu geben. Die episodenhaften Ereignisse werden in 32 Kapiteln erzählt, die sich immer wieder kreuzen und auseinandergehen.
Steinbeck beschreibt das Leben der Bewohner mit großer Erzählkunst und kleinen Anekdoten. Jeder versucht den Anderen auf seine eigene liebevolle Art und Weise ein bischen über das Ohr zu hauen, und das Buch endet so unvermittelt wie es begonnen hat, so das man hat das Gefühl der Autor hätte noch lange weiterschreiben können.
Obwohl die tatsächliche Handlung ziemlich banal ist, überzeugt das Werk als wohlwollende Sozialstudie einer kalifornischen Kleinstadt in den 30ern und besticht durch Sprachwitz und Humor. Die immer wieder eingestreuten Seitenblicke auf Nebenschauplätze und -figuren irritieren hin und wieder, kann man aber auch als besondere Perlen betrachten.
Das Buch besticht durch seine einfache Sprache und seinen gesellschaftlichen Hintergrund. Es kann sicherlich als Milieustudie der damaligen Zeit herhalten, von heute aus betrachtet, allerdings durchaus mit einer gewissen romantischen Verklärung behaftet.
Insgesamt ein gutes Buch von einem großen Schriftsteller, wenn auch vielleicht nicht in der gleichen Liga wie der sehr viel ernstere Roman »Früchte des Zorns«. Letztlich beweist des aber nur den Facettenreichtum des Autors.
Literatur:
Die Straße der Ölsardinen von John Steinbeck