Reiches Erbe: Commissario Brunettis zwanzigster Fall
»Reiches Erbe« ist Commissario Brunettis zwanzigster Fall im stilvollen Ambiente Venedigs, der mit einem zweifelhaften Mordfall aufwartet. Der etwas unklare Tod einer alten Dame, vom Gerichtsmediziner als natürliches Herzversagen diagnostiziert, könnte aber auch ein Verbrechen gewesen sein.
Brunetti wird spät abends zu einer Toten gerufen. Die alte Frau Altavilla wurde von der Nachbarin tot in der Wohnung gefunden. Alles deutet auf Herzversagen hin, aber Brunetti, ganz alter Hase, hat ein komisches Gefühl im Bauch. Und dies trügt ihn nicht: Es war Mord.
Dies versucht Brunetti aufzuklären u. gerät in ein katholisches Pflegeheim, wo er nach Hinweisen sucht. Er findet Menschen, mit denen die Tote vorher Kontakt hatte, es gibt nur Gutes über sie zu berichten.
Die Handlung erscheint in diesem Kriminalroman sehr sprunghaft und durcheinander, es werden Fäden aufgegriffen, aber nicht weiter verfolgt, geschweige denn verknüpft.
Dieser Fall ist, wie auch schon die letzten Bände der Reihe, eher langsam, bedächtig, kaum Wortwitz oder Schlagabtausch, dafür gerne politisch-kritische Anmerkungen, wie eingestreut. Für einen Krimi ist es ziemlich langweilig. Es gibt kaum Momente der Spannung, dafür endlose Gedankengänge von Brunetti, die nichts mit dem Fall zu tun haben.
Nach all den Jahren merkt man Brunetti die Reife und Abgeklärtheit an. Donna Leon hat ihren Commissario nie als Rauhbein oder gerissenen Polizisten dargestellt, eher kommt der leise Witz in den Gesprächen mit Patta hervor, die Wärme im Kreise seiner Familie.
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Reiches Erbe: Commissario Brunettis zwanzigster Fall von Donna Leon