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Samstag, 7. Mai 2016

Stanislaw Jerzy Lec 50. Todestag



Stanislaw Jerzy Lec

Stanislaw Jerzy Lecs Todestag jährt sich zum 50. Mal. Er starb am 7. Mai 1966 in Warschau. Stanislaw Jerzy Lec ist ein bekannter polnischer Aphoristiker und Satiriker des 20. Jahrhunderts. Der scharfsinnige polnische Satiriker gilt als der "Lichtenberg des 20. Jahrhunderts".

Von 1927 bis 1933 studierte Lec in Lemberg Polonistik und Jura (magister juris) und ging anschliessend nach Warschau, wo er als Lyriker und auch als Satiriker für verschiedene Blätter schrieb.


»Manche leben mit einer so erstaunlichen Routine,
daß es schwerfällt zu glauben, sie lebten zum ersten Mal.«


Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ging Lec wieder nach Lemberg. Dort arbeitete er für die sowjetische Propaganda. Hier wurde er nach dem Einmarsch deutscher Truppen 1941 verhaftet und in das Konzentrationslager Tarnopol gebracht, wo er 1943 befreit wurde.

1945 wirkte Lec bei der Neugründung der satirischen Zeitschrift Szipilki mit und gab 1946 Gedichte in dem Band »Feldnotizbuch« heraus. Im gleichen Jahr veröffentlichte er den Satireband »Spaziergang eines Zynikers«.

1949 bis 1950 lebte er als Presseattaché in Wien. Seiner Abberufung kam er durch eine Übersiedlung nach Israel zuvor, kehrte jedoch 1952 nach Warschau zurück. 1948 veröffentliche er »Das Leben ist ein Scherzgedicht«, 1950 »Neue Gedichte«, die bereits 1949 teilweise in Wien unter dem Titel »Über Brücken schreitend« in deutsch erschienen.

Mit den polnischen Ereignissen im Oktober 1956 die zu einer Liberalisierung der stalinistischen Politik Polens führten, begann seine Karriere als Aphoristiker. Gedanken, die beißen.



Stanislaw Jerzy Lec, der als "Lichtenberg des 20. Jahrhunderts" gefeiert wird, wurde als Verfasser der »Unfrisierten Gedanken« weltberühmt. Er ist Meister der kleinen Form das beste Beispiel dafür, dass für Weltruhm nicht immer ein voluminöses Werk vonnöten ist.

Mit seinen »Unfrisierten Gedanken« hat Lec die Gattung des Aphorismus erneuert und aufgewertet. Unabhängig von ihrer großen künstlerischen Wirkungskraft ist den Aphorismen von Lec die größte Ehre widerfahren, die es für ein literarisches Werk geben kann – viele seiner Aussprüche sind als »geflügelte Worte« in die Alltagssprache eingegangen und sprichwörtlich geworden.

»Es gibt so große Worte, die so leer sind,
daß man darin ganze Völker darin gefangen halten kann.«


Neben den »Unfrisierten Gedanken« (1959) veröffentliche er »Aus tausendundeinem Scherzgedicht« (1959), »Ich spotte und fragte nach dem Weg« (1959), »An Abel und Kain« (1961), »Steckbrief« (1964), »Gedichte auf dem Sprung« (1964). 1966 erschienen die »Neuen unfrisierten Gedanken« und »Epigrammlese«.

Inspiriert wurde Lec auch vor allem durch seine Übersetzungen von Gedichten von Goethe, Grillparzer, Lessing, Morgenstern und vor allem von Heine, aber auch Kraus und Ringelnatz.

Stanislaw Jerzy Lec wurde am 6. März 1909 als de Tusch-Letz in Lemberg geboren.

Weblinks:

Stanislaw Jerzy Lec-Biografie


Gedanken, die beißen
- www.zeit.de

Sämtliche unfrisierte Gedanken
Sämtliche unfrisierte Gedanken
von Stanislaw Jerzy Lec