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Sonntag, 27. Oktober 2013

»Dantons Tod« von Georg Büchner

Georg Büchner

Georg Büchners erstes Drama »Dantons Tod« entstand 1835 in nur fünf Wochen. Der Autor beschreibt in dem Revolutionsdrama das Jahr 1794, als in Frankreich die Revolutionäre um Robespierre in moralischer Selbstgefälligkeit und politischer Radikalisierung offen diktatorische Züge annehmen.

In seinem ersten Drama »Dantons Tod« zeichnet Georg Büchner ein düsteres Bild der Französischen Revolution. Er dramatisiert die Ereignisse zweier Wochen im März und April 1794 als Auseinandersetzung zwischen dem tugendhaften Robespierre und dem sittenlosen Danton.

Büchners Danton mag nicht mehr an die Revolution glauben. Er ahnt, dass sie ethische und materielle Fragen nicht lösen kann. Danton erkennt, dass man seine Bemühungen dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten nicht wohlwollend gegenübersteht. Er weiß, dass er unter der Guillotine sterben wird und erträgt schon im Vorfeld sein bevostehendes Ende gelassen, allerdings mit leichtem Zynismus.


Büchners Danton übermittelt den Gedanken, dass Handeln nicht lohnt, dass die Summe aller Tätigkeiten wachsendes Leid und Lebensekel zum Ergebnis haben. Danton muss an seinem eigenen politischen Genie verzweifeln, weil sein "Herz nicht steinern", "sein Geist nicht beschränkt ist".

Sein Revolutionsdrama »Dantons Tod« gehört zu den bedeutendsten Dramen des 19.Jahrhunderts. Büchners revolutionäres Stück wurde wegen seiner politischen Schärfe und mitunter drastischen Sinnlichkeit zu Lebzeiten des Autors nur zensiert gedruckt.

Weil Büchners Drama schonungslos das Scheitern einer humanistischen Idee zeigt, ohne die Idee selbst zu verleugnen, ist »Dantons Tod« ein Revolutionsstück von ungebrochener Aktualität.

Weblinks:

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

200 Jahre Georg Büchner: Du bist ein starkes Echo - www.zeit.de




Freitag, 25. Oktober 2013

Was ist uns Georg Büchner heute?

Georg Büchner

Georg Büchner war ein Revolutionär mit Feder und Skalpell - ein früh Vollendeter und viel zu früh Verstorbener, der seiner Zeit voraus war. Über Büchners Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik eines zweispältigen Menschennatur. Man kann ihn für einen verspäteten Sozialromantiker halten, der jedoch zugleich die freisinnigen Gedanken eines neuen Zeitalters der Aufklärung in streitbare Texte formte. Er war ein Getriebener, ein politischer Aktivist und ein Revolutionär, der zum Dichter wurde. Dichterisches Werk und politisches Engagement sind Spiegelbilder seiner Existenz.

In seinem kurzen Künstlerleben legte er seinen literarisch - künstlerischen Blick oft analytisch klar auf gesellschaftliche Wunden der Zeit. Sein schmales dichterisches Werk ist genauso revolutionär wie sein politisches Handeln. Eine Obrigkeit, welche die arme Landbevölkerung unterdrückte, hat Georg Büchners Denken radikalisiert. Sein Denken mündete er in seinen Werken und Handeln. Georg Büchner hat nur ein schmales, gleichwohl breit gefächertes poetisches Werk hinterlassen: das Revolutionsdrama „Dantons Tod“ die Erzählung „Lenz“, die Gesellschaftssatire „Leonce und Lena“ und die soziale Tragödie „Woyzeck“.

Jeder dieser Texte hat auch heute nichts von der Unmittelbarkeit seiner Wirkung verloren. Seine Werke zeugen von einer Radikalität des Denkens und einer analytischen Betrachtung und Durchdringung der Realität. Seine Radikalität war nicht nur auf das Politische beschränkt – Büchner war ebenso radikal in der Auswahl seiner Ausdrucksmittel und der sprachlichen Gestaltung seiner Texte.


Empfohlene Bücher von Georg Büchner:














Büchner war ein literarischer Ausnahmekönner, der in den kurzen 23 Jahren seines Lebens im frühen 19. Jahrhundert Werke von Weltrang schuf, dramatische Texte, die die Theaterwelt für immer veränderten. Büchners Art, Szenen zu montieren, historische Quellen einzuarbeiten und Figuren zugleich fein psychologisch zu zeichnen, öffnet das Theater in Richtung Moderne. Georg Büchner war im Vormärz ein »Dichter des Unzeitgemäßen« - er zählt zu den Wegbereitern der Moderne und den wichtigsten Wegbereitern des expressionistischen Dramas des frühen 20. Jahrhunderts.

Büchner war ebesno ein umtriebiger politischer Aktivist, der versuchte, die Welt radikal zu verändern. Vor allem für junge politische Aktivisten ist der Sozialrevolutionär Georg Büchner als Idol attraktiv. In der Zeit des Vormärz geschrieben, wurden Büchners Texte bereits in der Revolution von 1848 in ihrem aufrührerischen Geist erkannt und genutzt, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Büchners Ideen von radikalen Sozialdemokraten aufgegriffen und 1968 von revolutionären Studenten zitiert.

Weblinks:

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

200 Jahre Georg Büchner: Du bist ein starkes Echo - www.zeit.de

Junges Deutschland und Vormärz (1825-1848) - ZEIT-Blog - blog.zeit.de

Sonntag, 20. Oktober 2013

Georg Büchner und seine Stellung in der Literatur

Georg Büchner

Georg Büchner ist einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren und der bedeutendste Schriftsteller des Vormärz. Der vielseitig Begabte war ein Revolutionär, Dramatiker, Novellist, Mediziner und Naturforscher. In den kurzen 23 Jahren seines Lebens im frühen 19. Jahrhundert schuf er Werke von Weltrang, dramatische Texte, die die Theaterwelt für immer veränderten.

Georg Büchner nimmt eine Sonderstellung als Literat in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Seine Werke zeugen von einer Radikalität des Denkens und einer Durchdringung der Realität. Seine Radikalität war nicht nur auf das Politische beschränkt – Büchner war ebenso radikal in der Auswahl seiner Ausdrucksmittel und in der konsequenten Durchdringung der Lebenswirklichkeit.

Seine durchdringenden Werke sind zugleich naturalistisch und symbolistisch, psychoanalytisch und sozialkritisch, und dies auf eine derart moderne Weise, daß es nicht verwundern darf, wenn es gut fünf Jahrzehnte dauerte, bis man seine Bedeutung begriff. Seine zeitlosen Figuren sind historisch aufgeladen, die Figurenportraits von treffender Genauigkeit und in alltäglichen Milieubeschreibungen, die bis dahin in der Literatur noch nicht vorkamen.

Georg Büchner hat mit seinem Werk in der deutschen Literatur Spuren hinterlassen. Er hat der deutschen Literatur völlig neue Wege gewiesen, die zunächst allerdings kaum befolgt wurden. Seine illusionslosen Bilder einer nicht nur entgötterten, sondern auch entmenschlichten Welt sind autonome Poesie und soziale Anklage in einem – eine selten geglückte Verbindung, die sich vielleicht erst in der Lyrik Paul Celans wiederfinden läßt.

Es ist kein Zufall, daß diesem 1951 die wichtigste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum zuerkannt wurde: der Georg-Büchner-Preis. Seit 1951 vergibt die »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung« den Georg-Büchner-Preis, den wichtigsten deutschen Literaturpreis. Die Auszeichnung geht an Autoren, die sich durch ihre Arbeit um die deutsche Literatur verdient gemacht haben.

Weblinks:

Literaturepoche Vormärz - www.xlibris.de

Georg-Büchner-Preis - de.wikipedia.org

Junges Deutschland und Vormärz (1825-1848) - ZEIT-Blog - blog.zeit.de

»Der Hessische Landbote« von Georg Büchner - Torpedo-Blog - http://torpedo63.blog.de