Posts mit dem Label Dramatiker werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Dramatiker werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 20. November 2011

Heinrich von Kleist 200. Todestag

Heinrich von Kleist

Heinrich von Kleist nahm sich vor 200 Jahren am 21. November am Wannsee bei Berlin 1811 das Leben.

Heinrich von Kleist war ein deutscher Dichter der Weimarer Klassik und Romantik. Kleist war einer der bedeutendesten Dramatiker und Dichter des frühen 19. Jahrhunderts und wurde zum Vorbild zahlreicher Schriftsteller verschiedener Stilrichtungen. Sein Todestag jährt sich zum 200. Mal.

Kleist war eine der größten Begabungen der deutschen Literatur. Der vielseitig begabte Dichter Kleist beherrschte mehrere Literaturgattungen und gilt als einer der grössten deutschen Dramatiker und steht mit seinem Schaffen zwischen der Klassik und der Romantik. Er hatte mit seinem literarischen Schaffen jedoch wenig Fortune, fand keinen Gönner seiner Werke und lies sich keiner Epoche oder Stilrichtung recht zuzuordnen - letztere sind Umstände, die heute die Zeitlosigkeit seines Werkes begründen.

Heinrich von Kleist, das notorisch verkannte Genie, war Seismograph einer Welt im Umbruch. Er war ein Mann der Extreme, kriegserprobter preußischer Offizier einerseits, Erfinder großer Frauenfiguren und einer herzerweichenden Sprache andererseits. Er hasste als Mensch der Extreme Napoleon und liebte das entstehende Deutschland. Er war Offizier, Beamter und Journalist und der einzige wirkliche Tragiker der deutschen Literatur.


Nach einem abgebrochenen Studium ging er zunächst nach Paris meldete sich erfolglos als Freiwilliger für die französische Armee. Der rastlose und ruhmsüchtige Kleist suchte während der Napoleonischen Kriege den Ruhm auf den europäischen Schlachtfelderm, bevor er beim Briefeschreiben sein schriftstellerisches Talent entdeckte und sich der Dichtung zuwandte.

In den folgenden Jahren verfasste er seine bekanntesten Werke, darunter zeitlose Werke und Klassiker wie die Komödie "Der zerbrochene Krug", das Drama "Das Käthchen von Heilbronn" und die Erzählung "Michael Kohlhaas". Das Lustspiel "Der zerbrochene Krug" wurde von Goethe in Weimar aufgeführt, fand jedoch keinen Anklang beim Publikum.

"Ich passe mich nicht unter die Menschen."

Heinrich von Kleist

Lebenslang wurde er von schweren seelischen Krisen begleitet. Seine zeitlosen Dramen wie "Penthesilea" oder "Der zerbrochene Krug" und Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" gehören heute zur Weltliteratur, während sein Werk zu Lebzeiten unverstanden blieb.

Kleist nannte sich selbst einen "unaussprechlichen Menschen", "in der Welt, auf die er hoffte, nie ankommen sollte und auch nicht ankommen konnte." "Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war."

Nachdem Kleist seine Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur und damit eine wichitge Einnahmequelle verlor, nahm er sich am 21. November am Wannsee bei Berlin 1811 das Leben.

Durch seinen Selbstmord am Berliner Wannsee, wo er sich und seine Freundin Henriette Vogel im November 1811 erschoss, erfüllte sich seine lebenslange Todessehnsucht.


Kleists 200. Todestag

Heinrich von Kleist - 200. Todestag - www.kulturthemen.de


Weblinks:

Heinrich von Kleist-Biografie - www.die-biografien.de


Heinrich von Kleist-Zitate - www.die-zitate.de


›Heinrich von Kleist. Leben und Werk‹

Literatur:

Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher
von Peter Michalzik


Peter Michalzik: Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher



Freitag, 18. November 2011

»Penthesilea« von Heinrich von Kleist

Penthesilea

Kleist's „Penthesilea“ (1808) ist ein archaisches Drama, dargestellt als Geschlechterkampf. In Kleists Drama „Penthesilea“ geht es um große Gefühle, Liebe und Hass bis zur Raserei. Kleist thematisiert den Konflikt zwischen einem stark fühlenden Individuum und einer gesellschaftlichen Ordnung, die dem natürlichen Empfinden desselben in unnatürlicher Weise entgegensteht.

Kleists Penthesilea hat aber entgegen dem Gesetz eine Wahl getroffen: Sie hat sich, wie ihre Mutter Otrere ihr auf dem Totenbett voraussagte, in Achill verliebt, der ihr auf dem Schlachtfeld begegnete. Ihre unbezwingbare Liebe zu dem großen Helden der Griechen im Kampf um Troja lässt sie in immer neuer Kraft gegen diesen zu Felde ziehen, denn das Gesetz der Mütter ist ihr heilig und sie will es um keinen Preis brechen. Ihre Liebe führt sie bei wiederholter Niederlage gegen Achill in die Raserei, so dass sie den Geliebten, als dieser sich ihr eigentlich stellen möchte, schließlich in tierischer Wildheit zusammen mit ihren Hunden zerreißt.


Die Amazonen-Königin Penthesilea verliebt sich in den Griechen-Heros Achill, doch die Gesetze des mythischen Frauenvolkes verbieten den Kriegerinnen die Liebe, wenn sie den Mann nicht eigenhändig überwinden. Achill siegt, gibt sich jedoch als Besiegter aus, denn auch ihn hat der Pfeil der Liebe betroffen. Ja, er fordert sie zu einem zweiten Kampf heraus, in dem er sich zum Schein geschlagen geben will. Doch die Amazone versteht die Finte nicht, erliegt einem Irrtum und wird zur Furie. Ihr Pfeil trifft Achill tödlich, und ihre Hunde zerfleischen den Helden. Penthesilea bleibt nur der Tod durch den eigenen Dolch.

Nach der Tat erwacht Penthesilea wie aus einem Traum. Zuerst will sie nicht glauben, dass sie selbst diese Gräueltat begangen haben soll. Sie sagt, sie wolle denjenigen, der Achill dies angetan habe, ihrer Rache opfern. Als ihre Freundin Prothoe ihr erläutert, wer den Geliebten getötet hat, will Penthesilea es nicht glauben. Doch als sie die Wahrheit begreift, erteilt sie die Anweisung, den Leichnam Achills vor die Oberpriesterin der Diana zu legen, die sie moralisch für die Entwicklung des Geschehens verantwortlich macht.

Weblink

Kleist-Penthesilea.de - www.kleist-penthesilea.de

Donnerstag, 3. November 2011

»Michael Kohlhaas« von Heinrich von Kleist







In Heinrich von Kleists Novelle »Michael Kohlhaas« kämpft ein junger Mann mit großer Sturheit gegen staatliche Ungerechtigkeit und Willkür. Seine Novelle »Michael Kohlhaas« hat Kleist im kühlen Stil der Chronik geschrieben.

Michael Kohlhaas

Heinrich von Kleists Novelle »Michael Kohlhaas« handelt über das Schicksal eines brandenburgischen Pferdehändlers im Sächsischen, der durch unrechtmäßige Aneignung zweier Pferde durch einen Junker betrogen wird und ist eingebunden in die politischen Geschehnisse seiner Zeit. Seine Sturheit und Unnachgiebigkeit in der Verfolgug seiner Angelegenheit wird dem bestohlenen Pferdehändler schließlich im Zuge einer Intrige zum Verhängnis.





»Torheit, du regierst die Welt.«



Der Aufstand des von einer privilegierten Junkerkaste seiner elementaren Entfaltungsmöglichkeiten beraubten und von einer korrupten Obrigkeit um sein Recht betrogenen Rosshändlers Kohlhaas richtet sich gegen Missstände, die noch zu Kleists eigener Zeit aktuell waren.

Die Substanz dieser atemberaubenden Geschichte von Kohlhaas, einem der "rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit" ist modern, obwohl sie im Medium einer alten Chronik berichtet wird.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

»Das weite Land« von Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzlers »Das weite Land« ist ein Klassiker der Wiener Seelenlandschaft und das Pendant zu Sigmund Freud - ein psychologisch versiertes Gesellschaftsdrama um Konventionen, Ehebruch und Doppelmoral.

»Das weite Land« - eine Tragikomödie in fünf Akten - wurde vor genau 100 Jahren am 14. Oktober 1911 am Volkstheater in Wien uraufgeführt. Arthur Schnitzler zeigt die weite Karstlandschaft der Seele in der Tragikkomödie psychologisch versiert auf. Er lässt in den fünt Akten eine Seelenlandschaft entstehen, die einem Karstgebiet gleicht. Der Text erschien im selben Jahr bei dem S. Fischer-Verlag in Berlin.



»Die Seele ist ein weites Land.«


Protagonist des tragikomischen Stückes ist der Wiener Fabrikant Friedrich Hofreiter. Hofreiter, erfolgreicher Fabrikant und Frauenheld, betrügt seine Frau Genia ohne Unterlass und bemäntelt die Lieblosigkeit, mit der er seine Abenteuer offen auslebt, mit Ehrlichkeit.

Genias Loyalität und Treue berühren ihn wenig, im Gegenteil, er gesteht seiner Frau sogar zu, ihr einen Seitensprung nicht verdenken zu können. Doch als Genia sich tatsächlich einem jungen Liebhaber zuwendet, beginnt Hofreiter mit zweierlei Maß zu messen, und die feine Klinge der kultivierten Konversation wird gegen Duell-Pistolen getauscht.

Hofreiter beginnt mit Erna in den Dolomiten ein Verhältnis und macht ihr darauf einen Heiratsantrag. Erna ist zwar seit ihrer Kindheit in den Fabrikanten verliebt, will aber noch ledig bleiben. Otto von Aigner, Fähnrich in der Marine und Genia Hofreiter gestehen einander ihre Liebe. Hofreiter vermutet, Bankier Natter habe das Gerücht, nach dem Korsakow einem amerikanischen Duell zum Opfer gefallen sei, aus Rachsucht in die Welt gesetzt. Zunächst atmet er auf, als seine Frau mit dem Fähnrich Otto die Ehe gebrochen hat.

Der Bankier Natter eröffnet Hofreiter, er liebe seine Frau Adele immer noch und habe in der Tat das Gerücht von dem Duell verbreitet. Dass die Geschichte mit dem Duell nicht wahr sei, könne Hofreiter nicht beweisen. Er mag sich nicht mit Hofreiter duellieren. Genia will sich ihrem Mann offenbaren, erfährt aber zu ihrem Schrecken, dass dieser schon Bescheid weiß.

Hofreiter fordert Fähnrich Otto zum Duell. Genia teilt Erna in einem Vier-Augen-Gespräch mit, dass sie von dem Abenteuer in den Dolomiten weiß. Die Mutter des Fähnrichs, ebenfalls in einem Gespräch unter vier Augen mit Genia, bringt Verständnis für die Liebesbeziehung ihres Sohnes auf.

Hofreiter tötet den Fähnrich im Duell, trifft danach zu Hause auf die beiden Frauen und verschweigt der Mutter des Toten seine Tat. Er will sich aber den Behörden stellen und gibt Erna den Laufpass.




Das weite Land








"Das weite Land"
von Arthur Schnitzler



Fischer-Verlag,
Taschenbuch,
4,40 EUR.

ISBN-13: 978-3150181615





Weblink:

Amoralische Vampire - Schnitzlers "Das weite Land" in
München
- 3Sat Kulturzeit - www.3sat.de/kulturzeit

Samstag, 1. Oktober 2011

»Leutnant Gustl« von Arthur Schnitzler

Leutnant Gustl

Arthur Schnitzlers im Jahr 1900 veröffentlichte Novelle »Leutnant Gustl« dreht sich um Moral, Ehre und Tod und dramatisiert einen fragwürdigen Ehrbegriff. Moral und Ehre sind die zwei Begriffe, die für Lieutnant Gustl der Inbegriff des Lebens bilden.

Gustl ist ein Leutnant der österreichischen Armee, der Anfang zwanzig ist, in Wien lebt und kaum Kontakt zu seinen Eltern und seiner Schwester hat. Seine Statur ist eher klein und schmächtig, was daran erkennbar wird, dass er den Bäckermeister selbst als "zehnmal stärker" mit einer "Faust wie Eisen" bezeichnet.

Die Novelle begleitet diesen Leutnant Gustl durch 12 Stunden seines Lebens voller Höhen und Tiefen, ausgelöst durch einen scheinbar banalen Vorfall im Theater. Leutnant Gustl sitzt in der Wiener Oper und sieht ein sehr langweiliges Oratorium. Er führt in seinen Gedanken ein Art von Monolog mit sich selbst.

Empfohlene Bücher »Leutnant Gustl«:








Die Novelle folgt den Gedanken eines jungen k. u. k. Offiziers, der sich in seiner falsch verstandenen Ehre verletzt fühlt und deshalb vorhat, sich am Morgen um 7 Uhr zu erschießen.

Obwohl der Offizier bis zum Morgen glaubt, sein Tod sei unvermeidlich, ist er nicht fähig, sich ernsthaft mit seinem Leben oder kritisch mit dem Ehrenkodex auseinanderzusetzen. Deshalb wird ihm auch nicht bewusst, wie einsam er ist. Sogar bei seinen erotischen Abenteuern ist er seit jeher auf Kurtisanen angewiesen.

Arthur Schnitzlers Novelle »Leutnant Gustl« wurde 1900 als Skandal empfunden. Ein militärisches Ehrengericht nahm Arthur Schnitzler den Rang eines Oberarztes, weil er "als dem Offiziersstand angehörig die Ehre und das Ansehen der österreichisch-ungarischen Armee geschädigt und herabgesetzt" habe.

Schnitzler hält mit seinem »Leutnant Gustl« der feudal-aristokratischen Gesellschaft der Jahrhundertwende schonungslos das Spiegelbild einer Doppelmoral vor. »Leutnant Gustl« ist das erste Werk in der deutschen Literaturgeschichte, das nur aus einem inneren Monolog besteht.




Leutnant Gustl








"Leutnant Gustl"
von Arthur Schnitzler



Fischer-Verlag,
Taschenbuch,
4,90 EUR.

ISBN-13: 978-359614941X








Donnerstag, 29. September 2011

»Prinz Friedrich von Homburg« von Heinrich Kleist

Prinz Friedrich von Homburg
Prinz Friedrich von Homburg

Der »Prinz Friedrich von Homburg« ist ein in den Jahren 1809/1810 von Heinrich von Kleist verfasste Drama gegen Militarismus und Absolutimus vor dem Hintergrund der Schlacht von Fehrbellin mit dem Sieg des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm über die schwedische Armee. Kleists letztes Drama beschäftigt sich mit einer Geschichte um Staatsräson, um die Herrschaft des Gesetzes anstelle von Willkür, um individuelle Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung.

Der tapfere Reiterführer des Großen Kurfürsten, der junge Prinz von Homburg, ist oft von traumhaften Zuständen befallen. Ein Scherz, den der Kurfürst mit dem Prinzen in solcher Stunde ausführt, wobei diesem der Handschuh der Prinzessin von Oranien, die er liebt, ohne zu wissen wie in den Fingern bleibt, macht ihn im wachen Zustande zerstreut, und er überhört im Kriegsrat den wichtigen Befehl, dass er am nächsten Schlachttage nicht ohne ausdrückliche Order den Feind angreifen solle.

Als die Schlacht um Fehrbellin tobt, glaubt der Prinz seinen Zeitpunkt gekommen, greift mit der Reiterei ein und erringt einen glänzenden Sieg über die Schweden. Doch der Kurfürst, dem die militärische Disziplin über alles geht und dem der voreilige Angriff den Plan der vollständigen Vernichtung des Feindes zerstörte, lässt den Prinzen gefangen setzen und zum Tode verurteilen.

»Prinz Friedrich von Homburg« ist kein völkisches oder militaristisches Stück, wohl aber ein ungutes Beispiel dafür, wie auch ein feiner Geist wie Heinrich von Kleist den Auswüchsen von Preußens Glanz und Gloria nicht widerstehen konnte und aus seinem kaum verborgenen Hass gegenüber dem napoleonischen Frankreich eine Steilvorlage für das spätere Deutschtum lieferte, das Europa in eine größere Katastrophe stürzte, als es Napoleon je möglich gewesen wäre.

Dieses Drama gehört nicht unbedingt zu Kleists besten Werken, doch - ein Jahr vor seiner Selbsttötung fertig gestellt - lässt es einen tieferen Blick in die romantischen, gesellschaftlichen und militärischen Sehnsüchte und Ängste des Dichters zu, als alle anderen seiner Arbeiten. Die komödienhafte Darstellung der Adeligen war bei der damals herrschenden Klasse unpopulär.

Die patriotische Dichtung »Prinz Friedrich von Homburg« aus dem Jahre 1809/11 ist das letzte verfasste Drama von Heinrich von Kleist, das erst zehn Jahre nach seinem Tod, also 1821 in Wien uraufgeführt werden konnte.


Weblinks:

Prinz Friedrich von Homburg: Heinrich von Kleist - writer.germanblogs.de


Literatur:

Prinz Friedrich von Homburg
Prinz Friedrich von Homburg
von Heinrich Kleist

Prinz Friedrich von Homburg
Prinz Friedrich von Homburg
von Heinrich Kleist


Dienstag, 7. Juni 2011

»Peer Gynt« von Henrik Ibsen

Peer Gynt

Peer Gynt ist ein 1867 von Henrik Ibsen geschriebenes dramatisches Gedicht. »Peer Gynt« entstand auf der Vorlage norwegischer Feenmärchen von Peter Christen Asbjørnsen. Sie waren zwischen 1845 und 1848 unter dem Titel »Norske Huldre-Eventyr og Folkesagn« erschienen. »Peer Gynt« nimmt sehr viel Anleihen an norwegischen Märchen, es wimmelt darin von Trollen und anderen Gestalten.

Peer Gynt

»Peer Gynt« ist eine mythisch aufgeladene Geschichte über eine unsteten jungen Mann, der auf der langwierigen Suche nach sich selbst und seiner Erlösung durch die Liebe einer Frau ist. Am Ende wartet eine Frau auf den Rastlosen, der sich au siern Reise ausgetobt und beruhigt hat. Im Laufe des Werkes begibt sich der junge Peer Gynt auf die Reise zum eigentlichen ich und strandet.

Peer Gynt i Dovregubbens Hall

Zum Ende flieht er dann in Solvejgs Arme, die ihn voller Fürsorge umschlingen. Dazu muss man sagen das er sie (Solvejg) zu Beginn unbedingt wollte und sich dann einfach aus dem Staub gemacht hat um sich die Hörner abzustoßen. Und die Arme musste viele Jahre auf ihren Mann warten.

In seinem Werk setzte sich Ibsen kritisch mit dem romantischen Nationalismus im Norwegen seiner Zeit auseinander. Er schuf es während seines freiwilligen Exils in Italien, vor allem auf Ischia und in Sorrent.


Das Stück erzählt von der langwierigen Suche eines Mannes nach sich selbst und seiner Erlösung durch die Liebe einer Frau. Ibsens Drama "Peer Gynt" gilt nicht umsonst als "nordischer Faust" - wie Goethes Faust irrt Peer Gynt suchend durch die ganze Welt, bis er durch die reine Liebe einer Frau schließlich seine Erlösung findet. Im Gegensatz zu Faust allerdings ist Peer Gynt eine Figur einer bestimmten Zeit; er ist als Mensch des 19. Jahrhunderts gedacht und von Ibsen zudem als Verkörperung des norwegischen Nationalcharakters angelegt.

Gynt ist ein "halber Sünder", weder gut noch schlecht - er ist ein unernster Renommist. "Peer Gynt" ist neben seinen realistischen Meisterwerken wie z.B. "Nora" eines der großen, zeitlosen Stücke des großen Norwegers Henrik Ibsen.

Literatur:


Peer Gynt
von Henrik Ibsen


Peer Gynt
von Henrik Ibsen

Dienstag, 31. Mai 2011

Henrik Ibsen-Bibliographie

  • "Peer Gynt" von Henrik Ibsen



    Peer Gynt
  • Peer Gynt nimmt sehr viel Anleihen an norwegischen Märchen, es wimmelt von Trollen und anderen Gestalten. Eine mythisch aufgeladenen Geschichte über eine unsteten jungen Mann, der auf der langwierigen Suche nach sich selbst und seiner Erlösung durch die Liebe einer Frau ist. Am Ende wartet eine Frau auf den Rastlosen, der sich au siern Reise ausgetobt und beruhigt hat. Im Laufe des Werkes begibt sich der junge Peer Gynt auf die Reise zum eigentlichen ich und strandet.

    Zum Ende flieht er dann in Solvejgs Arme, die ihn voller Fürsorge umschlingen. Dazu muss man sagen das er sie ( Solvejg ) zu Beginn unbedingt wollte und sich dann einfach aus dem Staub gemacht hat um sich die Hörner abzustoßen. Und die Arme musste viele Jahre auf ihren Mann warten.

    Gynt ist ein "halber Sünder", weder gut noch schlecht - er ist ein unernster Renommist. "Peer Gynt" ist neben seinen realistischen Meisterwerken wie z.B. "Nora" eines der großen, zeitlosen Stücke des großen Norwegers, Henrik Ibsen.

    Peer Gynt

  • "Nora oder ein Puppenheim" von Henrik Ibsen.



    Nora oder ein Puppenheim
  • "Nora oder ein Puppenheim" (1879) ist eines der bekanntesten Dramen des Norwegers Henrik Ibsen und eines der wichtigsten Emanzipationsstücke des 19. Jahrhunderts. Die "Nora" wurde von Ibsen als Emanzipationsgeschichte einer Frau erzählt.

    Um ihrem kranken Mann einen dringend benötigten Kuraufenthalt zu finanzieren, nimmt Norea eien Kredit auf und fälscht dafür die Unterschrift ihres Vaters.

    Jahre später versucht ein beteiligter Rechtsanwlat,sie zu erpressen und verrät Noras Gatten die Geschichte. Der verdammt zunächst seine Frau. Erst als der Rechtsanwalt verspricbt, darüber zu schweigen, ist auch der Mann bereit, die alte Affäre auf sich beruhen zu lassen.

    Nora jedoch, tief enttäuscht von seiner Haltung in der Angelegenheit, verlässt ihren Gatten.

    Nora oder ein Puppenheim

  • "Die Wildente" von Henrik Ibsen.




    Die Wildente
  • Die "Wildente" ist die Geschichte eines betrogenen Ehemannes mit einem Kuckuckskind, der nach Jahren sich doch noch entschließt, die Familie zu verlassen, sowie der Schmerz des verständnislosen Kindes wird erzählt.

    In dem Stück wird ein Geschäftspartner und Freund ausgebootet, eine Hochzeit arrangiert und ein Kuckuckskind in die Ehe geschmuggelt, es geht um Lügen und Intrigen um die große Lebenslüge etc. Hjalmar zum Beispiel lebt ein Leben, welches auf einer Säule aus Lügen steht und er träumt davon etwas anderes zu tun, eine bedeutende Erfindung zu machen, also berühmt zu werden.

    Die Wildente

  • "Ein Volksfeind" von Henrik Ibsen.



    Ein Volksfeind
  • "Ein Volksfeind" handelt von Arzt Dr. Stockmann, der herausfindet, dass das Wasser im Kurbad verseucht ist. Doch da das Kurbad die Haupteinnahmequelle der Stadt ist, versucht sein Bruder, der Amtsrat, ihn mundtot zu machen. Die Zeitung, der Hausbesitzerverein, alle, die vorher auf seiner Seite standen, wechselten die Fronten: Seine ganze Familie wírd arbeitslos und die Kinder der Schule verwiesen. Steine werden durch die Fenster geworfen, doch Stockmann weicht nicht.

    Kurarzt Dr. Stockmann findet heraus, dass das Wasser seines Heimatortes verseucht ist und das ansässige Kurbad dementsprechend geschlossen bzw. erneuert werden muss. Zuerst hat er noch wichtige Leute von der Zeitung auf seiner Seite, mit denen er eine Großoffensive gegen die Obrigkeiten der Stadt, allen voran sein Bruder, der Amtsrat, starten will, um die Missstände ganz offen darzulegen.

    Doch durch Intrigen und dem Vorspiegeln falscher Tatsachen, sein Bruder ist sehr daran interessiert das Kurbad so zu belassen wie es ist, da es die größte Einnahmequelle für das Städtchen darstellt, schafft dieser es die oben Genannten und damit auch den Rest des Volkes gegen den Doktor einzunehmen. Ab jetzt heißt es alle gegen einen.

    Ein Volksfeind

  • "Gespenster" von Henrik Ibsen.




    Gespenster


  • Seinem Theaterstück "Gespenster" gibt Henrik Ibsen den Untertitel "Ein Familiendrama". Ibsen schildert auf welch tönernen Füßen das gesellschaftliche Moralgebäude ruht und wie leicht dieses einzustürzen droht, wenn die Gespenster der Vergangenheit in unser Leben drängen.

    Helene Alving will zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes ein Kinderheim eröffnen, das seinen Namen tragen soll. So ehrenhaft dieses Ansinnen ist, stellt sich jedoch im weiteren Verlauf der Handlung heraus, dass ihr Mann so ehrenhaft nicht war. Er führte ein ausschweifendes Leben, was nicht ohne Folgen blieb.

    Helene selbst stellte ihre eigenen Bedürfnisse zur Zeit ihrer Ehe zurück und blieb trotz des ausschweifenden Lebens ihres Mannes an seiner Seite, obwohl sie einen anderen liebte, Pastor Manders.

    Ihr Pflichtgefühl und ihre Rücksicht gegenüber ihrem Mann gingen sogar soweit, dass sie Regine, die Frucht einer außerehelichen Liebschaft ihres Mannes, in ihrem Haus als Dienstmädchen aufnimmt. Gleichzeitig gab sie ihren Sohn Osvald außer Haus, damit er nichts von den „Gewohnheiten“ seines Vaters mitbekommen sollte.

    Nach einigen Jahren der Abwesenheit kehrt Osvald, der ein Leben als Künstler führt, nach Hause zurück. Helenes Lebenslüge wird nun aufgedeckt, als Osvald Regine heiraten will.

    Als Frau Alving Osvald die vollständige Wahrheit mitteilt, beichtet auch er ihr, dass er an einer schweren Krankheit leidet,einer so genannten Gehirnparalyse. Er bittet schließlich seine Mutter um den Gnadentod falls die Krankheit ausbrechen sollte.

    "Die Gespenster" sind eine Weiterführung der Gesellschaftskritik aus "Nora" und gehen über den Emanzipations-Gedanken in Nora hinaus, indem sie grundsätzlich die Konventionen der Gesellschaft und das festgefügte Regelwerk des christlichen Glaubens in Frage stellen.

    Sofort nach seinem Erscheinen löste das Drama einen gesellschaftlichen Skandal aus. Sein Frontalangriff auf das Establishment, die Institutionen Kirche und Ehe schockierte die Mitbürger im 19. Jahrhundert sicher heftiger als er dies heutzutage vermag. Sein Schlussakkord, in dem Ibsen die Frage nach aktiver Sterbehilfe aufwirft, ist auch heute noch aktuell.

    Gespenster

Sonntag, 29. Mai 2011

»Die Stützen der Gesellschaft« von Henrik Ibsen

»Die Stützen der Gesellschaft« von George Grosz

Das Stück »Die Stützen der Gesellschaft« von Henrik Ibsen spielt in einer kleinen, von der Schifffahrt lebenden Küstenstadt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Konsul Bernick, Reeder und Unternehmer, dessen wirtschaftlicher Erfolg auf Lüge und Betrug beruht. Eine Lüge hat ihn zu dem gemacht, wer er ist. Als ein Enthüllungsskandal droht, ist er sogar zum Mord bereit. "Und ihr nennt euch Stützen der Gesellschaft!" Bernick antwortet: "Die Gesellschaft hat keine besseren."

"Und ihr nennt euch Stützen der Gesellschaft!"

Die Stützen der Gesellschaft


Ibsen nimmt in diesem Drama die heuchlerische Moral der bürgerlichen Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts aufs Korn: Im Lauf des Stücks erweisen sich die so genannten "Stützen der Gesellschaft" als Betrüger, die sogar sich selbst hinters Licht führen. Besonders Leben und Karriere des ersten Mannes am Platze, Konsul Bernick, sind auf ein Fundament aus Lügen gebaut. Als ihn die Gespenster seiner Vergangenheit immer mehr bedrängen, plant er sogar einen Mord, um seinen Ruf zu retten.

Schließlich ist es seine Frau, bislang ein unterdrücktes Wesen, die diese Untat verhindern kann. Bernick versucht sich gesellschaftlich zu retten, indem er Teile der Wahrheit über sein Vorleben verkündet, und hält sich nun für rehabilitiert - doch Ibsen lässt den Schluss beunruhigend offen. Um diesen Handlungskern herum weben sich die Gedanken und Taten zahlreicher kleingeistiger Moralapostel.


"Die Frauen, das sind die Stützen der Gesellschaft!"

Henrik Ibsen

Einzige Rebellen und Hoffnungsträger sind in dieser Gesellschaft einige Frauen, ein Kind sowie die Arbeiterschaft, die gegen ihre Ausbeutung im Manchesterkapitalismus ankämpft. Ibsens erstes realistisches sozialkritisches Stück prangert die Wirtschaftsführer seiner Zeit an und ist damit bis heute aktuell: Je lauter sich die Mächtigen für das Allgemeinwohl einsetzen, desto egoistischer sind ihre Motive.

»Die Stützen der Gesellschaft«, im Jahr 1877 uraufgeführt, ist das erste der Dramen, in denen Ibsen soziale und ethische Fragen der sich damals in Norwegen entfaltenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft zum Thema macht. Damit entsteht eine neue dramatische Gattung, das gesellschaftskritische Drama.

Weblink:

Die Stützen der Gesellschaft
Die Stützen der Gesellschaft
von Henrik Ibsen


Samstag, 28. Mai 2011

Henrik Ibsen und der Naturalismus (II)

Henrik Ibsen begann seine Karriere als Schriftsteller mit Versdramen in der Tradition der norwegischen Nationalromantik. Dann wandte er sich in gesellschaftskritischen Stücken gegen die bürgerliche Doppelmoral. Ohne den Naturalismus ganz zu verlassen, nahm Henrik Ibsen in sein Spätwerk auch psychoanalytische und mythische Elemente auf.

In seiner frühen Phase stand die spätromantische Gestaltung norwegischer Folklore und in der mittleren Schaffensperiode stand der Naturalismus im Mittelpunkt seines Schaffens. Ohne den Naturalismus ganz zu verlassen, nahm Henrik Ibsen auch psychoanalytische und mythische Elemente in sein Spätwerk auf.

Ibsens naturalistische Darstellung bestand darin, dass Scheiten seiner Figuren an den vorherrschnenden gesellschaftlichen Verhältnissen darzustellen. Ibsens Dramen sind dominiert von offener Gesellschaftskritik.

In den Dramen Henrik Ibsens zeigt sich anschaulich die Auseinandersetzung mit den Versprechen des Liberalismus und ihrer fehlenden Einlösung.  Ibsen zeichnete seine Figuren im Stile des Naturalismus stets so, dass sie daran scheitern, für sich oder andere die Ideale und Versprechungen einzulösen, an die sie glauben.

Das Glück seiner Handelnden ist sehr zerbrechlich. Stets wird für den wirtschaftlichen Erfolg das private Glück oder das Menschliche aufgegeben.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Henrik Ibsen und der Naturalismus

Die Aufführung von Henrik Ibsens Stück »Stützen der Gesellschaft« 1877 markiert heute die Geburt einer neuen Theatergattung, des naturalistischen Gesellschaftsdramas, das als Ausgangspunkt des modernen Dramas gilt.

»Stützen der Gesellschaft« ist das erste der Dramen, in denen Ibsen soziale und ethische Fragen der sich damals in Norwegen entfaltenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft zum Thema macht. Damit entstand zugleich auch eine neue dramatische Gattung, das gesellschaftskritische Drama, in dem bürgerliche Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft geübt wurde.

Das sozialkritische Stück spielt in einer kleinen, von der Schifffahrt lebenden Küstenstadt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Konsul Bernick, Reeder und Unternehmer, dessen wirtschaftlicher Erfolg auf Lüge und Betrug beruht. Als ein Enthüllungsskandal droht, ist er sogar zum Mord bereit. "Und ihr nennt euch Stützen der Gesellschaft!" Bernick: "Die Gesellschaft hat keine besseren."

<!--
Henrik Ibsen begann seine Karriere als Schriftsteller mit Versdramen in der Tradition der norwegischen Nationalromantik. Dann wandte er sich in gesellschaftskritischen Stücken gegen die bürgerliche Doppelmoral. Ohne den Naturalismus ganz zu verlassen, nahm Henrik Ibsen in sein Spätwerk auch psychoanalytische und mythische Elemente auf.

In seiner frühen Phase stand die spätromantische Gestaltung norwegischer Folklore und in der mittleren Schaffensperiode stand der Naturalismus im Mittelpunkt seines Schaffens. Ohne den Naturalismus ganz zu verlassen, nahm Henrik Ibsen auch psychoanalytische und mythische Elemente in sein Spätwerk auf.

Ibsens naturalistische Darstellung bestand darin, dass Scheiten seiner Figuren an den vorherrschnenden gesellschaftlichen Verhältnissen darzustellen. Ibsens Dramen sind dominiert von offener Gesellschaftskritik.

In den Dramen Henrik Ibsens zeigt sich anschaulich die Auseinandersetzung mit den Versprechen des Liberalismus und ihrer fehlenden Einlösung.  Ibsen zeichnete seine Figuren im Stile des Naturalismus stets so, dass sie daran scheitern, für sich oder andere die Ideale und Versprechungen einzulösen, an die sie glauben.

Das Glück seiner Handelnden ist sehr zerbrechlich. Stets wird für den wirtschaftlichen Erfolg das private Glück oder das Menschliche aufgegeben.
-->

Weblinks:

<a href="http://dissonanz.wordpress.com/2010/10/08/ibsens-dramen/" target="blank">Ibsens Dramen: bürgerliche Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft</a> 

<a title="Henrik Ibsen-Biografie" href="http://www.die-biografien.de/biografien/291.php" target="blank">Henrik Ibsen-Biografie</a> - Biografien-Portal www.die-biografien.de
<!--
Bereits etwa ab 1830 herrschte in der Literatur eine Hinwendung zum Realismus. Dieser bezog sich jedoch vor allem auf das Bürgertum. Ausserdem stand die Dartstellung der Verhältnisse noch nicht soim Mittelpunkt wie im Naturalismus.

Im Bann der überwältigenden Fortschritte der Naturwissenschaft, Technik und Medizin, begann man um 1880, die wissenschaftlichen Methoden auch in der Poesie anzuwenden: Beobachtung, Genauigkeit, strenge Objektivität.

Der Dichter sollte die selbe Haltung gegenüber der Außenwelt einnehmen wie ein Arzt oder Naturforscher. Er sollte nicht von der Darstellung Abstoßendem, Krankhaftem oder Häßlichem zurückschrecken. Der Naturalismus strebte nicht nach Schönheit, sondern nach ungeschminkter, vor nichts ausweichender Wiedergabe der Wahrheit und nach Wirklichkeitstreue. (Soseinsdichtung). Alles übernatürliche und unerklärliche wurde abgelehnt.

Man empfand daher auch den einzelnen Menschen nicht mehr für seine Haltungen, Entscheidungen und Handlungen im Leben als selbst verantwortlich. Der klassische „Bösewicht“ verschwand aus der Literatur, und es kam zu einem sittlichen Relativismus, zu einem Standpunkt jenseits von Gut und Böse. Man war überzeugt, alles verstehen und erklären zu können.

http://www.artikelpedia.com/artikel/literatur/5/der-naturalismus-und-sein1.php -->

Mittwoch, 20. April 2011

Shakespeares erste "Macbeth"-Aufführung

William Shakespeare

Die erste urkundlich erwähnte Aufführung von William Shakespeares Stück "Macbeth" fand vor 400 Jahren am 20. April 1611 in London statt. Das Drama in fünf Aufzügen soll Shakespeare wahrscheinlich 1606 geschrieben haben.

In dem Stück geht es um Machtgier, Egoismus, Mord und Geltungssucht. Macbeth scheut nicht vor Mord zurück, um König von Schottland zu werden. Dabei hilft ihm die Prophezeiung von "Hexen", die ihn vor eventuellen Widersachern warnen.

Macbeths Frau, Lady Macbeth, drängt ihn zum Mord an König Duncan. Nach zahlreichen Morden siegt doch das Gute: Macbeth unterliegt dem rechtmäßigen Thronerben im Kampf.

Shakespeare wurde vermutlich am 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon in England geboren. Als der erfolgreichste Bühnenautor seiner Zeit und Teilhaber am Globe Theatre kam er rasch zu Wohlstand. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten Dramatiker.

Obwohl er fast ausschließlich für das Theater des Volkes schrieb, war er auch am Hof geschätzt, wo mehrere seiner Stücke zu festlichen Anlässen aufgeführt wurden.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Zum Tod von George Tabori

George Tabori

George Tabori ist am 23. Juli 2007 im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Tabori war ein Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur des 20.Jahrhunderts ungarischer Herkunft. Mit George Tabori ist ein ebenso experimenteller wie weiser Theatermann gestorben, dessen Welt stets das Theater war. Der Weltbürger Tabori, der nirgends eine Heimat fand, galt als weise bis naseweis, menschenfreundlich, weltlebensklug.

Geboren wurde George Tabori am 24. Mai 1914 als György Tábori in Budapest. Er war schon Lebzeiten eine Legende. Als Schauspieler, Dramatiker und Theaterregisseur jüdischer Herkunft hat er das Theater des 20. Jahrhunderts in entscheidendem Maße geprägt. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen ihm gemäß als „Spielmacher“.

Das Wesen von George Tabori ist es, daß er mit seiner augenzwinkernden Melancholie, die fernab von Moralismus oder dem Pochen auf historischer Wahrheit das Menschsein selbst nach all dem Grauen des 20. Jahrhunderts mit einem tiefen Seufzer belächelt.

In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor, absurde Komik und jüdischen Witz entgegen. In bewegenden Theaterstücken wie
»Mein Kampf«, »Weißmann und Rotgesciht« oder »Die Goldberg-Variationen« ist Tabori dem Grauen des Lebens und der deutschen Geschichte mit der Magie des Theaters und der Güte seines Lebens beigekommen.

George Tabori emigrierte als Zwanzigjähriger nach London, wo er als Schriftsteller debütierte. In den USA arbeitete er als Drehbuchautor unter anderem für Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen.

1971 kehrte er nach Mitteleuropa zurück, wo er Inszenierungen an zahlreichen renommierten Bühnen aufführte. Ab 1986 in Wien erreichte er mit der »Der Kreis« am Burgtheater und seit 1999 in Berlin beim »Berliner Ensemble« den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den inoffiziellen „Theaterkönig“.

Mit Claus Peymann ging der 85-jährige Tabori nach Berlin und inszenierte im Jahr 2000 zum Beginn der Peymann-Intendanz an der berühmten, umfangreich sanierten Brecht-Bühne Berliner Ensemble die Uraufführung seines Stücks "Die Brecht-Akte" über zwei FBI-Mitarbeiter, die Brecht ausspionieren.

George Tabori war ein stets Wanderer zwischen den Welten und ein Wanderer zwischen Schmerz und Scherz. Fremd war er Zeit seines wechselvollen und von grauenhafter Lebenserfahrung geprägten Lebens überall, seine angestammte Heimat war das Theater. "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann", schrieb Tabori trotzig. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne."

"'Mensch' ist mein liebstes Wort in der deutschen Sprache", hat George Tabori einmal gesagt. Die deutschen Verbrechen gegen die Menschheit überlebte der vor 100 Jahren geborene Autor, Regisseur und Schauspieler in Großbritannien. Seit den späten Sechzigern brachte er den Holocaust auf seine ganz eigene Art ins deutschsprachige Theater: brutal komisch, politisch völlig unkorrekt und mit "jüdischer Witz" nur notdürftig umschrieben.