Erich Fried wurde vor 100 Jahren am 6. Mai 1921 in Wien als Sohn eines Spediteurs und einer Grafikerin geboren.
Erich Fried ist einer der bedeutendsten österreichischen Lyriker und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Erich Fried war neben Hans Magnus Enzensberger der Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland während der Nachkriegszeit.
Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland starb Frieds Vater im Mai 1938 an den Folgen eines Verhörs durch die Gestapo. Daraufhin emigrierte Erich Fried mit seiner Mutter nach London.
Während des Krieges schlug der jüdische Emigrant sich mit Gelegenheitsarbeiten als Bibliothekar, Milchchemiker, Fabrikarbeiter durch, wurde anschließend Mitarbeiter bei zahlreichen neu gegründeten Zeitschriften und arbeitete von 1952 bis 1968 als politischer Kommentator für den German Service der BBC.
1947 veröffentlichte der Lyriker seine ersten Gedichtzyklen »Die Genügung« und »Wanderung«.
Fried trat aber auch als Romanautor in Erscheinung. Im Jahr 1960 verfasste er den Roman »Der Soldat und ein Mädchen«.
1963 erschien der Band »Reich der Steine« mit Gedichtzyklen aus den Jahren 1947 bis 1963. Die beiden Gedichtbände »Warngedichte« und »Überlegungen« erschienen 1964.
Im Jahr 1965 erschien Frieds Kurzprosaband »Kinder und Narren«. 1968 erschienen die beiden Gedichtbände »Befreiung von der Flucht« und »Zeitfragen«. Frieds Gedichtband »Die Beine der großen Lügen« erschien 1969.
1962 kam Erich Fried erstmals nach seiner Flucht wieder nach Wien. 1963 wurde er Mitglied der »Gruppe 47«.
Gleichzeitig gilt er vielen als bedeutender Shakespeare-Übersetzer, dem es als erstem gelungen ist, die Sprachspiele des englischen Dramatikers ins Deutsche zu übertragen. Er übersetzte außerdem mehrere Werke von T.S. Eliot und Dylan Thomas.
Im Jahre 1979 überraschte der Lyriker Fried durch seine Liebesgedichte, welcher einer der erfolgreichsten Lyrikbände der deutschen Nachkriegszeit wurde und Fried einem größeren Leserkreis erschloss.
Für sein literarisches Werk bekam Erich Fried zahlreiche Preise verliehen, so z.B. den "Georg-Büchner-Preis" und die "Carl-von-Ossietzky-Medaille".
Im Jahre 1990 wurde ein österreichischer Literaturpreis, der vom Bundeskanzleramt gestiftet wird, nach ihm benannt (Erich-Fried-Preis).
Erich Fried mischte sich auch praktisch in die Politik seiner Zeit ein. Er hielt Vorträge, nahm an Demonstrationen teil und vertrat öffentlich kritische linke Positionen.
Mit seinen Liebesgedichten erzielte er große Wirkung bei Zuhörern und Lesern. Am bekanntesten darunter ist das Gedicht »Was es ist«.
Erich Fried starb am 22. November 1988 in Baden-Baden, inmitten von Dreharbeiten und Lesungsterminen, an Darmkrebs. Er wurde auf dem Londoner Friedhof "Kensal Green" beigesetzt.
Weblinks:
offizielle Erich Fried-Webseite - www.erich-fried.de
Erich Fried Homepage - www.erichfried.de
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