Sonntag, 9. Februar 2020

Das abenteuerliche Leben des Rudolf Ditzen

Hans Fallada

Hans Fallada, eigentlich Rudolf Ditzen, war ein bekannter deutscher Schriftsteller der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den großen, den bleibenden Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Er war eine rätselhafte und vielschichtige Gestalt. Vielleicht war dieser "Hans im Glück" eine stärkere Gestalt als er selber wusste.

Hans Fallada ist als "Schriftsteller der kleinen Leute" bekannt geworden, der große Prosa aus dem Leben der kleinen Leute gemacht hat. Er hat das Schicksal der kleinen Leute in der Weimarer Republik, in der Nazi-Zeit und bis nach dem Krieg anschaulich und voller Herz mit Büchern, die das Los der kleinen Leute beschreiben, erlebbar gemacht.

Fallada schrieb ab 1920 Romane und stellte seine präzise Beobachtungsgabe und sein sagenhaftes Erzähltalent einem immer größeren Publikum unter Beweis. Seine Stoffe fand er im eigenen Leben, sie führen ins Milieu von Häftlingen, Gutsbediensteten, Bauern, Arbeitslosen und den Verlierern der Weltwirtschaftskrise.

Bereits mit dem ersten – 1920 veröffentlichten – Roman »Der junge Goedeschal« verwendete Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von Hans im Glück und der Nachname auf das sprechende Pferd „Falada“ aus »Die Gänsemagd«.


In der Jugend von Rudolf Ditzen ging so einiges schief: Er rebellierte gegen den autoritären Vater und gegen das ebenso Schulsystem. Als er 18 war, gign ein geplanter Doppelselbstmord mit eieem Freund schief. Er überlebte, wurde wegen Mordes angeklagt und in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Es folgten Hilfsjobs und Alkoholprobleme. Im Alter von 38 Jahren wurde er zu dem Schriftsller der Weimarer Republik. Keiner beschrieb das Leben der kleinen Leute so wie er.

Rudolf Ditzen führte ein exzessives Leben mit Alkohol- und Drogenkosnum. Zunehmend wurde sein Leben von politischen Schwierigkeiten, Eheproblemen und seiner Drogensucht geprägt. Im dritten Jahr der Weltwirtschaftskrise beginnt der ungeahnte Aufstieg des Trinkers, Morphinisten und des mehrfach unter Mordanklage stehenden Hans Fallada, der eigentlich Rudolf Ditzen hieß.

Kein anderer Schriftsteller beschreibt in seinen Romanen die Situation und Gemütswelt der Menschen dieser Zeit, insbesondere der „kleinen Leute”, mit solch einer Präzision wie Fallada. Er war ein genauer Beobachter, sowohl seines eigenen rauschhaften Lebens wie auch seiner jeweiligen Umgebung.

Mit Romanen wie „Bauern, Bonzen und Bomben” und "Kleiner Mann – was nun?" war Fallada in der späten Weimarer Republik ein gefeierter Autor. Doch zunehmend wurde sein Leben von politischen Schwierigkeiten, Eheproblemen und seiner Drogensucht geprägt.

Populär war Fallada schon immer, mittlerweile erkennt man seinen weltliterarischen Rang: Der Autor Hans Fallada wurde in den letzten Jahren noch einmal völlig neu entdeckt. Seine Romane und Erzählungen sind zeitlos und haben bis heute nicht an Aktualität verloren.

Hans Fallada war eine rätselhafte und vielschichtige Gestalt. Vielleicht war dieser "Hans im Glück" eine stärkere Gestalt als er selber wusste. Er war als Schriftsteller sicherlich ein "Hans im Glück" und ein Glücksfall für die deutsche Literatur. Im Leben selbst war er jedoch nicht ganz so glücklich zu nennen, denn es war ihm infolge seines exzessiven Lebensstiles nur ein Alter von 53 Jahren beschieden.


Literatur:

Kleiner Mann – was nun?
Kleiner Mann – was nun?
von Hans Fallada

Ein Mann will nach oben
Ein Mann will nach oben
von Hans Fallada

Bauern, Bonzen und Bomben
Bauern, Bonzen und Bomben
von Hans Fallada


Weblink:

Fallada - Im Rausch des Schreibens - www.srf.ch

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