Freitag, 28. Januar 2011

»Das Geisterhaus« von Isabel Allende

„Das Geisterhaus“ ist eine opulente Geschichte von Aufstieg und Niedergang einer chilenischen Großfamilie, erzählt über einen Zeitraum von 50 Jahren. Isabel Allende erzählt in dem Roman „Das Geisterhaus“ die Geschichte zweier Familien des chilenischen Großbürgertums von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart.

Die Chronik der Familien entspringt dabei zum Teil ihrer eigenen Biografie: Der 1973 erschossene chilenische Präsident Salvador Allende war ihr Onkel und auch sie musste wie ihre Romanheldin Blanca Garcia aus dem von General Augusto Pinochet regierten Land fliehen. Vor diesem historischen Hintergrund erzählt Allende eine Familiensaga, in der Übersinnliches mit den Erlebnissen der Personen verknüpft ist.

„Das Geisterhaus“ ist ein von Fabulierkunst nur so strotzendes Buch. Neu klang Allendes sinnlich fabulierende, eigentümlich insistierende Stimme, die auf den mitteleuropäischen Leser fast exotisch wirkte, dieser fließende, saftige Ton, die endlosen Sätze, die selbst dann ihre Leichtigkeit nicht verlieren, wenn sie von Grausamkeit, Folter und Tod berichten. Immer mit einer Spur Ironie versehen, schaffen sie es, dass der Leser auch harte Übergänge ohne Weiteres verkraftet.

Das im venezolanischen Exil geschriebene Erstlingswerk der Nichte des ehemaligen Präsidenten wurde nach seinem Erscheinen im Jahr 1982 ein Welterfolg. Monatelang führte „Das Geisterhaus“ die Bestsellerlisten an. Bis heute hat sich das umfangreiche Werk allein in Deutschland weit über zwei Millionen Mal verkauft.

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