Freitag, 9. April 2021

Charles Baudelaire 200. Geburtstag

Charles Baudelaire


Charles Baudelaire wurde vor 200 Jahren am 9. April 1821 in Paris geboren. Charles Baudelaire gilt als einer der bedeutendsten französischen Dichter und als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa. Charles Baudelaire gilt noch heute als Ingegriff moderner französischer Dichtung.

Wie kein anderer Dichter steht der Charles Baudelaire mit seiner Lyrik für Exzentrik, Dekadenz, morbide Erotik, Überspanntheit der Nerven - oder auch die pure Lust am Untergang.

Ab 1838 schrieb Baudelaire Gedichte, Prosa und Dramen. Er übersetzte zunächst Prosa von Edgar Allan Poe, bevor er als Dichter in Erscheinung trat. Im Alter von 36 Jahren veröffentlichte er »Les Fleurs du Mal«.

Durch seine prosaische Dichtung »Die Blumen des Bösen« wurde er schnell berühmt. Baudelaire wagte hier erstmals die Darstellung des Bösen in der Literatur.


Charles Baudelaire

1857 erschien der Gedichtzyklus »Hundert Gedichte« der ersten Augabe der »Fleurs du mal«. Das Bürgertum war über die decadence in den Gedichten verärgert und fürchtete einen Angriff auf die bürgerlichen Werte. Die Veröffentlichung des anstössigen Gedichtbandes verursachte damals einen öffentlichen Skandal und hatte sofort einen Strafprozess wegen „Gotteslästerung“ und „Beleidigung der öffentlichen Moral“ gegen Autor und Verleger zur Folge. Geschadet hat der Prozeß dem Ruf des Dichters nicht.

Am 20. August 1857 wurden Dichter und Verleger wegen »Verstosses gegen die öffentliche Moral und die guten Sitten« von der Pariser Strafkammer zu einer Geldstrafe verurteilt und erhielten die Auflage, sechs Gedichte aus der Sammlung zu streichen.

Im Jahr 1861 ließ der Dichter eine zweite, von den inkriminierten Versen bereinigte Auflage erscheinen, die nun um 35 Gedichte vermehrt war.

Schnell genoss der "Dichter des Bösen" den Ruf eines Exzentrikers und Bonvivanten.

Wer nicht das Joch der Gegenwart tragen will, muss sich berauschen, gleichviel ob mit Wein, Tugend oder Poesie. so Baudelaire in seinem Gedicht »Envirez-Vous« (»Berauscht Euch«).

Im Jahr 1865 erschien in Brüssel das Bändchen »Les Epaves«, das 23 Gedichte, darunter die verbotenen, enthielt.

Weitere Werke sind die Prosadichtungen »Die Tänzerin Fanfarlo» und »Der Spleen von Paris«.

Charles Baudelaire starb am 31. August 1867 in Paris.

Literatur [ >> ]:

Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen
Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen
von Charles Baudelaire

Feuilleton:

Pariser Dandy und Rebell - DIE ZEIT - www.zeit.de


Weblinks:

Charles Baudelaire-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Charles Baudelaire-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Donnerstag, 8. April 2021

»Judas« von Amos Oz

Amos Oz

»Judas« heisst der neue Roman von Amos Oz. Der Roman dreht sich um die universellen Themen Liebe, Religion und Politik, wobei die Religion und die Person Judas viel Raum einnehmen. Im Mittelpunkt steht Judas, der Jesus überredete, nach Jerusalem zu gehen und ihn verriet. Judas zu sein ist ein Wagnis - nicht nur in Israel.

Das Leben des jungen Schmuel Asch ändert sich im Winter 1959 von Grund auf: Seine Freundin verlässt ihn, seine Eltern melden Konkurs an, und er muss sein Universitätsstudium abbrechen. Verzweifelt findet er Unterschlupf und Arbeit in einem alten Jerusalemer Haus als Gesellschafter für einen behinderten, rhetorisch gewandten Mann.

Die drei Protagonisten des Romans wohnen zurückgezogen in dem Steinhaus am Rand der Stadt, und zunächst scheint es, als führten sie ein ruhiges Leben. Im Innern des schüchternen und sensiblen Schmuel bricht ein Sturm los. Die Begierde nach Atalja und seine Neugier wandeln sich langsam in eine verzweifelte Verliebtheit.

Er beginnt wieder sich mit seiner Forschungsarbeit über „Jesus in der Perspektive der Juden“ zu beschäftigen und verliert sich in dem geheimnisvollen Sog, den Judas Ischariot, die Verkörperung des Verrats und der Niedertracht, auf ihn ausübt. Und allmählich entschlüsselt er die Geheimnisse, die in diesem dunklen und einsamen Haus geistern und in die seine Bewohner auf dunkle Art verstrickt sind.


"Die tiefere Bedeutung
von Kultur ist Neugier, die Fähigkeit sich in den anderen hineinzuversetzen."


Amoz Os


Schmuel ist und bleibt Atheist und die Frage wird aufgeworfen, ob man über Religion streiten kann. Oder über die Politik, die in Israel bis zum heutigen Tag ein schwieriges und konfliktgeladenes Thema ist. Wir erfahren einiges aus der Zeit der Staatsgründung Israels. Mit der Zeit falten sich die Lebensläufe der drei Personen auf und wie sie mit der Staatsgründung verbunden sind.

Die Personen drehen sich um sich selbst, als hätten sie, nachdem was ihnen in den Jahren und Jahrzehnten passiert ist, keine Geschichte mehr. Sie stehen still und verkriechen sich in einem Haus, in dem jeder für sich bleibt. Die Zukunft wird ausgeklammert.


Oz stellt dabei große Fragen: Wie wird diese Person in den verschiedenen Religionen dargestellt? Und was war mit Jesus? War er ein Christ oder ein Jude? Diese und viele weitere Punkte besprechen die Herren abends in der Bibliothek.

Für Oz kann jeder zu einem Judas, zu einem Verräter werden. Jeder wird irgendwann zu einem Judas. De Gaulle. Ben Gurion. Abraham Lincoln. Und viele andere. Ist ein Judas ein Verräter oder ein Befreier?

»Wer den Mut hat, sich zu verändern, wird immer von jenen als Verräter bezeichnet werden, die zu keiner Veränderung fähig sind und eine Heiden-Angst vor Veränderungen haben, die Veränderungen nicht verstehen und sie ablehnen…« Veränderungen dürfen nicht abgelehnt werden, sonst bleibt alles stehen und Verhärtungen entstehen. Verhärtungen und Fanatismus ziehen ihre Kreise. Bekenntnisse sind in dieser Zeit wichtig geworden. »Wir alle sind Judas Ischariot.«

In diesem Roman kehrt Amos Oz zum Milieu einiger seiner bekanntesten Bücher wie »Mein Michael« und »Eine Geschichte von Liebe und Finsternis« zurück, in das geteilte Jerusalem der fünfziger Jahre. Die zarte, wilde Liebesgeschichte ist eingebettet in die Landschaft der winterlichen Stadt und in die Ereignisse am Ende der Regierung Ben Gurion.

Gemeinsam mit seinem Protagonisten prüft Oz mutig die Entscheidung, einen Judenstaat zu errichten, samt den Kriegen, die sie zur Folge hatte, und stellt die Frage, ob man einen anderen Weg hätte gehen können, den Weg derer, die als Verräter gelten.

Weblink:

Judas
Judas
von Amos Oz

Rezension Empfehlung:

Judas
Judas
- Rezension

Montag, 5. April 2021

Max Frisch 30. Todestag

Max Frisch


Max Frisch starb vor 30 Jahren am 4. April 1991. Max Frsich war ein berühmter schweizer Schriftsteller und Erzähler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Schriftsteller zählt zu den wichtigsten Nachkriegsautoren und in den 1950er Jahren zu den wichtigsten Autoren seiner Generation.

Frisch war ein großer Erzähler, der es verstanden hat, aus seinem Leben Literatur zu machen: es war ein Leben auf der Suche nach sich selbst und seine Bücher waren seine Begleiter. In seinem gelebten Leben sind ihm nur 80 Jahre vergönnt gewesen, um daraus erzählen zu können.

Max Frisch gilt als einer der bedeutendsten und meistgelesensten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Frisch war ein weltoffener und undogmatischer Schriftsteller. In seinem Schreiben war er selbstreflexiv. Was immer er schrieb, war zuerst und zuletzt auf ihn selber bezogen; er sträubte sich gegen die Rollen, die der Erfolg jedem Autor aufdrängt.


Nachdem 1932 der Vater gestorben war und die finanziellen Mittel knapp wurden, verdiente er sich ein Auskommen als Journalist für die «NZZ» und machte auch eine ausgedehnte Auslandsreise, die er sich unter anderem mit Artikeln über die Eishockey-WM in Prag finanzierte.

Erste Prosaarbeiten – etwa der Roman «Jürg Reinhart» – entstanden, die er später als «epigonal» und «jugendlich» bezeichnete. 1936 entschied er sich für eine bürgerliche Existenz. Mit der finanziellen Unterstützung seines Freunds Werner Coninx studierte er Architektur.




Den Durchbruch als Schriftsteller schaffte er 1954 mit dem Roman »Stiller«. Es war sein erster "Bestseller" - erstmals durchbrach die Auflage eines von ihm geschriebenen Buches Buches die Millionengrenze. Dem Erfolg des Romans »Stiller« folgte der tiefe Bruch in seinem Leben: er trennte sich von seiner Frau und seinen Kindern.

Mit seinem Roman »Stiller« gelang dem Schweizer Max Frisch 1954 der Durchbruch als Romanschriftsteller. Nach dem Erfolg des »Stiller« trennte er sich von seiner Frau und seinen Kindern.

Anfang 1955 entschied er sich, sein Architektenbüro in Zürich zugunsten einer Laufbahn als Schriftsteller zu schliessen. Von da an war Max Frisch nur noch als Schriftsteller tätig und der Erfolg blieb nicht aus.

Der breite internationale Erfolg in den fünfziger und sechziger Jahren, den ihm einerseits die farbigen, facettenreichen Romane "Stiller" (1954) und "Homo Faber" (1957), andererseits die theaterkräftigen Politparabeln "Biedermann und die Brandstifter" (1958) und "Andorra" (1961) brachten, hat Max Frisch zu einer öffentlichen Figur gemacht, neben Böll zum angesehensten deutschschreibenden Autor seiner Generation.

Das Werk von Max Frisch ist zeitkritisch und gestaltet ohne Illusionen die geistige Krise der Gegenwart, ihre Gespaltenheit und Widersprüchlichkeit. Max Frisch hat seine Arbeit immer als "Erfahrung in eine Terra incognita hinein" verstanden, die man selber ist. Der Autor vermochte dabei, jede seiner Erfahrungen ins Literarische zu überführen.

Zentrale Kernthemen seines Werks sind der Konflikt zwischen persönlicher Identität und sozialer Rolle, die Kritik am modernen Menschen, die Bestimmung des Daseins durch Zufall oder Schicksal, den Gegensatz von Technik zu Natur und Mythos, die misslungene Beziehung zwischen den Geschlechtern und das verfehlte Leben.

Frisch ist dafür bekannt und berühmt, sich selbst in seinen Figuren widerzuspiegeln und diese autobiografisch zu prägen. Trotzdem sind seine Erzählungen alle fiktiv.

Homo Faber

»Homo faber« bezeichnet den »Mensch als Verfertiger«, der sich mit Hilfe von Werkzeugen die Welt zu Nutze macht. Mit seinem Protagonisten Walter Faber zeigte Frisch beispielhaft einen solchen handlungsorientierten Menschen, in dessen durchweg rationalem und technokratischem Weltbild Schicksalsgläubigkeit keinen Platz hat. Tragischerweise wird das Leben des Selbstsicheren durch eine Reihe von schicksalhaften Zufällen zerstört.


Max Frisch


Will man Max Frisch Leben begegnen, dann braucht man nur seine Werke zur Hand zu nehmen, sie sind sein Literatur gewordenes Leben. Seine Bücher handeln von der Suche nach der eigenen Identität in der modernen Zeit aus beweisbarer Wissenschafts- und Faktengläubigkeit. Max Frisch hat immer unterschiedliche Identitäten angenommen, um erzählen zu können.

Max Frisch liebte die Schweiz, wie nur ein Kritiker das Objekt seiner Kritik lieben kann: tief und innig.

Der Patriot Frisch erfuhr damals nicht nur Ablehnung durch das Pack von der Bundesanwaltschaft. Er wurde praktisch von der ganzen bürgerlichen Schweiz ausgegrenzt, nicht zuletzt vom Zentralorgan dieser bürgerlichen Schweiz, der «Neuen Zürcher Zeitung». Auch das schmerzte ihn.

Und auch da ist zu fragen: Weshalb eigentlich? Das kultivierte Bürgertum in aller Welt las ihn, schätzte ihn, verehrte ihn. Was bedeutete da die miefige Antipathie des provinziellen Schweizer Establishments, das Elite zu nennen sich ja ohnehin ver- bot – und bis heute verbietet?

Ausser dem Nobelpreis hat Max Frisch praktisch alle bedeutenden Auszeichnungen erhalten, darunter 1958 den Büchnerpreis, 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1973 den Grossen Schillerpreis.

Max Frisch ist noch immer das Aushängeschild der Literatur aus der Schweiz, auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod. Er beschäftigte sich mit bedeutenden Fragen der Zeit. Den leidenschaftlichen Zeitgenossen trieb bis zuletzt die Frage um: "Wie bleibt das Individuum lebendig – und wie ein Staat?"

Max Frischs Frage ist heute drängender denn je: "Wie bleibt das Individuum lebendig?" Denn im digitalen Zeitalter ist unser Erleben längst vorgefertigt und konditioniert. Wir werden von fremden, künstlichen Bildern und Daten zugeschüttet. Da wird es für den Einzelnen immer schwieriger, lebendig zu bleiben.

Weblinks:

Die Kunst, lebendig zu bleiben: Zum 25. Todestag von Max Frisch - www.srf.ch/kultur

Max Frisch Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Max Frisch-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Sonntag, 28. März 2021

Virginia Woolf 80. Todestag

Virginia Woolf

Virginia Woolf nahm sich vor 80 Jahren am 28. März 1941 in dem Fluß Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben. Sie war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen, Kritikerinnen und feministischen Denkerinnen der Moderne.

Ihre Romane machten sie zur Mitbegründerin der modernen Literatur. So schuf sie experimentelle Romane und arbeitete mit dem "stream of consciousness". Sie gilt neben James Joyce und Marcel Proust als eine der bedeutensten Erzählerinnen des 20. Jahrhunderts.

Durch ihre Essays zur Frauenfrage wie etwa »Ein Zimmer für sich allein« von 1929 wurde Virginia Woolf zu einer der Wegbereiterinnen und Ikone des Feminismus.

Virginia Woolf entstammte einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie. Ihre schriftstellerische Karriere begann relativ spät, doch Ende der zwanziger Jahre war sie eine berühmte Autorin.

Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag »The Hogarth Press« und das Ehepaar bildete den Mittelpunkt der »Bloomsbury Group«.

Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk.


Im April 1925 erschien ihre Essay-Sammlung »The Common Reader« (»Der gewöhnliche Leser«), im Mai ihr berühmtester Roman »Mrs. Dalloway«. Mit der virtuosen Schilderung der Innenwelten seiner Hauptfiguren gehört »Mrs. Dalloway« zu den Meilensteinen der modernen Literatur.

Erstmals wich sie in dieser Arbeit von den damals-wie auch bei ihr selbst-üblichen Methoden des Schreibens, des Aufbaus ab und experimentierte -großartig- mit einer sehr freien Art einen Roman zu erschaffen.

Zu ihren bekanntesten Werken gehören »Mrs Dalloway« (1925), »Die Fahrt zum Leuchtturm« (1927) und »Orlando« (1928).

Am 5. Oktober 1933 erschien ihr Buch »Flush«. Im Herbst 1936, nach der Fertigstellung von »The Years« (»Die Jahre«), erkrankte Virginia Woolf erneut. Im Juni 1938 erschien die umstrittene feministische Streitschrift »Three Guineas« (Drei Guineen).

Die berühmte Schriftstellerin Virginia Woolf kämpfte in einem Londoner Vorort gegen ihre kranke Psyche. In ihren letzten Lebensjahren geriet sie in eine abgrundtiefe Verzweiflung, gegen die sie lange ankämpfte.

Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren.

Weblink:

Virginia Woolf-Biografie - www.glanzundelend.de


Literatur:

Mrs. Dalloway
Mrs. Dalloway
von Virginia Woolf

Donnerstag, 25. März 2021

Novalis 220. Todestag

Novalis


Novalis starb vor 220 Jahren am 25. März 1801 in Weißenfels und mit ihm die deutsche Frühromantik. Seit August des Jahres 1800 war der Dichter der deutschen Frühromantik an Schwindsucht erkrankt.

»Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter« könnte sinngemäß für einen Dichter stehen, der als einer der berühmtesten Dichter und Denker der deutschen Frühromantik gilt.

Friedrich von Hardenberg - wie der Dichter mit bürgerlichem Namen hieß - hatte wahrlich viele Talente: er war Jurist, Bergwerksdirektor und Philosoph. Bekannt wurde er als ein bedeutender Dichter der Frühromantik.

Bestens vertraut mit der Welt der griechischen Antike, die er als Ideal begriff, hat sich der vielseitig begabte Friedrich von Hardenberg "sein goldenes Zeitalter" in dichterischer Weise selbst geschaffen, denn er schuf sich seine eigene von der klassischen Antike beeinflusste romantische Welt, und dessen Symbol gleich mit:

Blaue Blume Romantik
Die "Blaue Blume" symbolisiert die romantische Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Phantastischen, dem Ahnungsvollen, nach der Kindheit, nach der Philosophie und Religion.


Novalis verstand und erfasste die Natur besser als Poet denn als wissenschaftlicher Kopf. In seinen Werken spiegelt sich die romantische Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Phantastischen, dem Ahnungsvollen, nach der Kindheit, nach der Philosophie und Religion wieder. So viel romantische Sehnsucht in der Dichtung war selten.

Sein Lebensmotto lautete: Mensch werden ist eine Kunst. Zeit seines Lebens war dieser Künstler auf der Suche nach der geheimnisvollen blauen Blume, doch sein Schaffen wie auch seine Suche nach dieser schöne Blume endete viel zu früh:



  Novalis-Werke
 





Novalis
Novalis
Novalis
Novalis
Novalis - Poesie und Poetik
Novalis - Poe-
sie und Poetik
Novalis Werke
Werke

Weblinks:

Novalis-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Novalis-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Die grossen Meister der Feder I - www.wissen.de

Novalis-Museum Schloß Oberwiederstedt

Samstag, 20. März 2021

Novalis Jugendlyrik



Die romantische Bewegung beginnt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Sie reift parallel mit der Aufklärung, dem Nützlichkeitsstreben und der beginnenden Industrialisierung. Ihr Markenzeichen ist die blaue Blume, entnommen aus dem Beginn des unvollendet gebiebenen Bildungsromans "Heinrich von Ofterdingen" des jungen Autoren Friedrich von Hardenberg, der sich den Künstlernamen Novalis aneignete.

Friedrich von Hardenberg war ein fleißiger junger Poet, lange bevor er am Ende seines Lebens zum Dichter Novalis wurde. Novalis begeisterte sich schon früh für alles Schöngeistige, insbesondere die Dichtung, wovon seine vielen Jugendgedichte (Jugendwerk 1788 - 1791) ein lebendiges Zeugnis ablegen.

Die Schule deutscher und klassisch-antiker Literatur, durch die er studiernd und selbst dichtend hindurchging und in der er schließlich zu Novalis wurde, verband literarische Überlieferung mit zeitgemäßer Erfahrung und eigene Kreativität.



Das Studium der Philosophie hat dem angehende Dichter üppige Leichtigkeit gegeben, schöne philosophische Gedanken zu entwickeln. Novalis verband Poesie mit Philosophie und Religion. Die Poesie galt für Novalis als Religion und das Mittel seiner biblischen Programmatik. Die Poesie soll dem Menschen das innere Fühlen für das Absolute offenbaren.

Eine breite Palette literaischer Traditionen und Vorbildern von der Aufklärung bis zu Rokoko und Anakeonik, von den Versen Klopstocks und Höltiys bis zu den Schillers hat seiner Jugendlyrik Farben geliehen.

Zu den besonderen Werken von Novalis Jugendlyrik gehören »An Anfang«, »Gottlob! daß ich auf Erden bin«, »Alle Menschen sah ich leben«, »Der Fremdling«.

Novalis Jugendlyrik



Weblinks:

Novalis-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Novalis-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Die grossen Meister der Feder I - www.wissen.de

Novalis Weissenfels - www.novalis-weissenfels.de

Novalis-Museum Schloß Oberwiederstedt

Novalis - Biographie, Leben und Werk Friedrich von Hardenberg


Novalis-Gesellschaft

Samstag, 6. März 2021

»Fegefeuer der Eitelkeiten« von Tom Wolfe

Fegefeuer der Eitelkeiten
Fegefeuer der Eitelkeiten

»Fegefeuer der Eitelkeiten« (1987) ist ein pralles Sittengemälde über die New Yorker Upper Class-Gesellschaft. Tom Wolfe hatte schon eine überaus erfolgreiche Karriere als Journalist hinter sich, als er 1987 seinen eigentlichen ersten Roman veröffentlichte.

Die Hauptrolle in diesem Buch spielt der sehr erfolgreiche Börsenmakler Sherman McCoy. Er ist erfolgreich, lebt in einer relativ glücklichen Ehe und kann sich nebenher noch eine Geliebte leisten. Doch diese wird ihm zum Verhängnis, als wir während einer Irrfahrt durch die New Yorker Bronx einen schwarzen Jungen anfahren. Dieses Ereignis wird das gesamte Leben von Sherman McCoy umkrempeln, denn nun beginnen sich alle für wichtig haltenden Gruppen, auf diesen Unfall zu stürzen. Dabei gehts nur nebenrangig um Gerechtigkeit für diesen Jungen, wichtigstes Ziel aller Beteiligten ist es, sich zu profilieren.

Seien es nun Journalisten, die hoffen die Story ihres Lebens gefunden zu haben, oder Politiker, schwarz und weiß, die die Ereignisse für ihre politischen Propagandazwecke nutzen wollen. Eine Straftat, die man ohne Aufsehen hätte abhandeln können, wird zur Farce. Dadurch gelingt es Tom Wolfe meisterhaft, die amerikanische Gesellschaft zu sezieren und bloßzulegen. Dieser Roman ist ein New York-Roman.

Man erkennt, dass Wolfe sich sehr viel Mühe gegeben hat, alles so genau wie möglich darzustellen. Man könnte dieses Buch auch als Reiseführer nutzen. Was sich in diesem Roman in New York abspielt, wird zum Spiegelbild einer amerikanischen Gesellschaft, die in den achtziger Jahren immer noch versuchte, die Kämpfe der verschiedenartigen politischen und kulturellen Gruppen in den Griff zu bekommen, aber eigentlich schon längst daran gescheitert war. Diese Konflikte waren längst von der Oberfläche verschwunden.

Sherman McCoy, ein absurd-arroganter Investmentbanker - "Master of the Universe" genannt - Wolfes brillante metaphorische Aneignung eines damals wichtigen Spielzeugs für Jungen, fährt in der Bronx mit seinem Mercedes einen Schwarzen an und flüchtet - direkt in einen Alptraum, der bevölkert ist von bösartigen Liebhaberinnen, Ehefrauen, so dünn wie "gesellschaftliche Röntgenbilder", schleimigen Politikern, Revolverblattjournalisten und dantesken Bewohnern des "Rechts"-Systems.


»Fegefeuer der Eitelkeiten« (1987), der große New York-Roman der 90er Jahre, ist eine auf wunderbare Weise realistische Studie einer unglaublich statusversessenen Gesellschaft, von den hitzigen Kombattanten der Süd-Bronx bis zum brodelnden Abschaum an der Spitze der Wall Street.

Tom Wolfe gilt als moderner Dandy unter den Literaten. Sein Markenzeichen ist ein weißer oder vanillefarbener Anzug.


Literatur [ >> ]:

Fegefeuer der Eitelkeiten
Fegefeuer der Eitelkeiten
von Tom Wolfe