Montag, 3. November 2014

Georg Trakl vor 100 Jahren gestorben

Georg Trakl

Georg Trakl starb vor 100 Jahren am 3. November 1914 in Krakau, Galizien. Georg Trakl war ein österreichischer Dichter des Expressionismus mit starken Einflüssen des Symbolismus. Der mit vielen literarischen Zeitgenossen befreundete Dichter gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus in der deutschen Literatur.

Im August 1914 meldete sich Trakl als Freiwilliger Sanitäter für den Ersten Weltkrieg und wurde daraufhin an die Ostfront nach Galizien versetzt. Er erlebte den Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Russland unmittelbar mit und hatte als Sanitätsoffizier zeitweise bis zu 100 Soldaten alleine zu versorgen.

In der Schlacht von Grodek im September 1914, als die maschinelle Menschenvernichtung des Ersten Weltkrieges ihren Anfang nahm, ging im Schrecknis des Krieges ein Zeitalter unter und mit ihm auch Georg Trakl, der als Sanitäter in der Schlacht dabei war, aber auf verlorenem Posten stand.

Georg Trakl hatte keine Möglichkeit, den Sterbenden zu Hilfe zu kommen, was ihn in tiefe Verzweiflung stürzte. Im gleichnamigen Gedicht »Grodek« verarbeitete Trakl wenige Tage vor seinem Tod seine Kriegserfahrungen.

Bei dem Versuch, sich zu erschießen, wurde Trakl durch Kameraden abgehalten und nach einem Fluchtversuch zur Beobachtung seines Geisteszustandes in ein Krakauer Militärhospital eingewiesen.

Dort starb er am Abend des 3. November 1914 nach Einnahme einer Überdosis Kokain an Herzstillstand. Ob es sich dabei um einen Unfall oder um Suizid handelte, ist ungeklärt.


Weblinks:

Georg Trakl-Portal - www.georgtrakl.de


Georg Trakl Lyrik-Portal - www.georgtrakl.at


Georg Trakl
Georg Trakl
von Gunnar Decker


Georg Trakl: Dichter im Jahrzehnt der Extreme
Georg Trakl: Dichter im Jahrzehnt der Extreme
von Rüdiger Görner

Samstag, 1. November 2014

Dylan Thomas und seine klangvolle Poesie im Spiegel der Natur

Dylan Thomas

Der aus Wales Dichter Dylan Thomas gilt als der geniale "walisische Rimbaud". Die ungestüme Begabung von Dylan Thomas kommt in der klangvollen Poesie seiner Gedichte zum Ausdruck.

So gewaltig wie die Landschaft, so wortgewaltig ist die Kunst des Dylan Thomas. Die walisische Landschaft ist der Spiegel seiner kunstvollen Lyrik und seiner Gedichte. Er hat seine Landschaft in Poesie verwandelt.

Die Mythologie der Landschaft, deren Märchen und Mythen sind der Stoff seiner Gedichte, welche sich um die großen Themen der Menschheit und des Lebens drehen.


Weltschmerz und Weltmüdigkeit, Wortverliebtheit und Wortstrenge, Sprachwitz und Sprachzauber - während seines kurzen Lebens hat er alle Register des Ausdrucks gezogen, um die Mythologie der walisischen Landschaft, deren Märchen und Mythen er sich als Hintergrund und Kontext anverwandelte, in dichterische Sprache zu verwandeln.

Und einzigartig sind die Gedichte des Mannes, der sich selbst so charakerisiert hat: "Der Erste. Ich bin ein Waliser; / Der Zweite. Ich bin ein Trinker; / Der Dritte. Ich bin ein Menschenfreund, / vor allem liebe ich die Frauen."

Der Band »Windabgeworfenes Licht« - angelehnt an ein Zitat aus seinem berühmten Gedicht »Fern Hill« - bietet die umfassendste Sammlung von Dylan Thomas' Gedichten, die bislang auf Deutsch erschienen ist.

Literatur:

Windabgeworfenes Licht: Gedichte
Windabgeworfenes Licht: Gedichte
von Dylan Thomas


Mittwoch, 29. Oktober 2014

Dylan Thomas und die Rezeption seines Werkes

Dylan Thomas


Dylan Thomas gehört zu den maßgeblichen modernen Literaten, die Generationen von Musikern und Lyrikern beeinflusst haben. Sein poetisches Werk fand schon zu Lebzeiten eine breite Rezeption in er Öffentlichkeit.


Dylan Thomas hat Schauspieler, Rockstars, Politiker und Generationen von Schriftstellern in der ganzen Welt gleichermaßen beeinflusst. Mick Jagger, Paul McCartney, Bob Dylan sowie Richard Burton und Anthony Hopkins, sie alle verehren Dylan Thomas und sind von ihm beeinflusst.








»Geh nicht so fügsam in die gute Nacht, nein, brennen soll das Alter, wenn der Tag sich neigt, wüte, ja wüte gegen das Sterben des Lichts.«


Dylan Thomas







Durch zahlreiche Lesereisen - inbes. durch Amerika - hatte er für eine breite Bekanntheit seiner Dichtung und seiner Werke gesorgt. Zahlreiche Hörspiele und Lyrik-Lesungen im englischen Radio trugen ebenfalls zu seiner Popularität bei. 1949 reiste er in die USA und trug seine Gedichte vor Studenten vor.


Trotz der Kritik von Teilen der Wissenschaft, wurde Thomas' breites Werk von den Lesern mehr als das viele seiner Zeitgenossen begeistert aufgenommen und geschätzt. Er ist einer der wenigen modernen Dichter, dessen Name von der Öffentlichkeit anerkannt wurde.


Weblink:


Dylan Thomas.com - Official website - www.dylanthomas.com


Dylan Thomas-Gedichte:


Windabgeworfenes Licht: Gedichte
Windabgeworfenes Licht: Gedichte
von Dylan Thomas


Dylan Thomas
Dylan Thomas
von Elke Heidenreich

Montag, 27. Oktober 2014

Dylan Thomas zum 100. Geburtstag

Dylan Thomas

Dylan Thomas wurde vor 100 Jahren am 27. Oktober 1914 in Swansea geboren. Dylan Thomas war ein walisischer Dichter und Schriftsteller, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelebt hat.

Thomas schrieb Gedichte, Essays, Briefe, Drehbücher, autobiographische Erzählungen und ein Theaterstück - sein bekanntestes Werk »Under Milk Wood« (»Unter dem Milchwald«).

Nach der Schule arbeitete er zwei Jahre als Journalist bei der Tageszeitung »South Wales Daily Post« in Swansea als Junior Reporter, bevor er 1934 von Wales nach London zog.

Im gleichen Jahr veröffentlichte er sein erstes Buch »Eighteen Poems«. Anschließend widmete er sich dem Londoner Bohèmeleben und seiner anderen Leidenschaft, dem Alkohol.

Wenig später heiratete er seine Frau Caitlin und kehrte mit ihr nach Wales zurück. 1940 arbeitete er als Drehbuchschreiber für die »Strand Film Company«.


Zahlreiche Hörspiele und Lyrik-Lesungen im englischen Radio trugen zu seiner Popularität bei. 1949 reiste er in die USA und trug seine Gedichte vor Studenten vor.

Dylans klangvolle Poetik zeichnet sich durch die Beschreibung von Natur und Landschaften seiner Heimat Wales aus. Seine Sprache ist kraftvoll und bilderreich und ihr Inhalt spiegelt vor allem seine Gefühle für die Schönheit der Natur wieder.

Sein Werk gehört inzwischen zum festen Bestand der modernen Poesie dieser Welt. Der »Rimbaud von Cwmdonkin Drive«, wie er sich selbst in die Ahnenreihe der rebellischen Dichter einfügte, sah sich stets als gefährdet und gefährdete sich selbst fortwährend durch exzessiven Alkoholgenuß.

Dylan Thomas war ein exzessiv und kompromisslos lebender Dichter und starb mit 39 Jahren als erfolgreicher Künstler und vom Alkohol zerstörter Mann währnde einer Lesereise am 9. Oktober 1953 in New York.

Weblink:

Dylan Thomas.com - Official website - www.dylanthomas.com

Dylan Thomas-Gedichte:

Windabgeworfenes Licht: Gedichte
Windabgeworfenes Licht: Gedichte
von Dylan Thomas

Dylan Thomas
Dylan Thomas
von Elke Heidenreich

»Die neuen Leiden des jungen W« von Ulrich Plenzdorf

Die neuen Leiden des jungen W

Das bekannteste Werk von Ulrich Plenzdorf ist das 1972 in Halle uraufgeführte Bühnenstück »Die neuen Leiden des jungen W«, eine zeitgemäße Adaption des von Goethes »Werther«, die ein Jahr auch als Prosafassung erschien.

Die Bühnenfassung wurde am 18. Mai 1973 im Landestheater in Halle uraufgeführt. Ebenfalls 1973 erschien die sich von der ersten Prosafassung kaum unterscheidende Romanfassung in ganz Deutschland.

Die Handlung erzählt, dass der siebzehnjährige DDR-Jugendliche nach einem Konflikt seine Ausbildung abbricht und in eine abrissbereite Laube nach Berlin zieht. Edgar Wiebeau war ein Musterschüler und zudem noch der Sohn der Werksleiterin.

»Die neuen Leiden des jungen W« ist ein Werther der DDR. Darin wird die Geschichte des jungen Edgar Wibeau erzählt, der seine Lehre schmeißt, von zu Hause abhaut, sich ein Leben ohne Jeans nicht vorstellen kann und wie einst Goethes Werther in eine verheiratete Frau verliebt ist.

Edgar Wibeau ist 17 Jahre alt und steckt mitten in der Pubertät. Er begehrt auf, eckt an - und stößt sich den Kopf besonders hart, denn in der DDR, wo er aufwächst, ist kaum Platz für Individualisten wie ihn.

So flüchtet er aus dieser Gesellschaft, versteckt sich in einer alten Laube und entdeckt dort bei der Lektüre von Goethes »Die Leiden des jungen Werther«, dass er mit diesem berühmtesten aller Liebeskranken einiges gemeinsam hat.


Das Buch beginnt mit zwei Todesanzeigen. Edgar Wiebeau ist durch einen Stromschlag gestorben. Eine von seinen Kollegen vom Bau und eine von seiner alleinerziehenden Mutter.

Der Vater liest den Tod des 17-Jährigen und beschließt Fakten über seine letzten Wochen zu sammeln indem er alle, die Kontakt mit ihm hatten, zu den Geschehnissen befragt.

Die neuen Leiden des jungen W

Die neuen Leiden des jungen W


Das besondere bei der Ermittlung ist jedoch, dass nicht nur die Befragten und der Vater zu Wort kommen, sondern das auch Edgar sich aus dem Jenseits meldet und die Aussagen der Befragten für die Leser entweder korrigiert oder kommentiert.

Mit seinem Stück »Die neuen Leiden des jungen W.« gelang es Plenzdorf, die Ängste, Hoffnungen und das Lebensgefühl der Jugend in den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland auf ungewöhnliche Art und Weise atmosphärisch einzufangen und auszudrücken.

Ulrich Plenzdorfs Name wird mit seinem berühmesten Werk »Die neuen Leiden des jungen Werther« untrennbar verbunden bleiben. Er schrieb "seinen Werther" zeitgemäß und gesellschaftskritisch von Goethes Original ab.

Weblinks:

Die neuen Leiden des jungen W. – Wikipedia

»Ein Werther der DDR« – Goethezeitportal – www.goethezeitportal.de

Literatur:

Die neuen Leiden des jungen W
Die neuen Leiden des jungen W
von Ulrich Plenzdorf

Sonntag, 26. Oktober 2014

Ulrich Plenzdorf 80. Geburtstag

Ulrich Plenzdorf

Ulrich Plenzdorf wurde am 26. Oktober 1934 in Berlin geboren. Plenzdorf war ein ostdeutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramaturg. Er gilt als einer der bekanntesten Schriftsteller der DDR.

Seine Eltern wurden wegen ihrer Mitgliedschaft in der KPD während der Zeit des Nationalsozialismus mehrfach inhaftiert. Der gebürtige Kreuzberger kam 1950 mit seinen Eltern nach Ostberlin.


Von 1949 bis 1952 besuchte er die Schulfarm Scharfenberg in Himmelpfort bei Fürstenberg (Havel). 1950 zog die Familie von West- nach Ost-Berlin um, wo Plenzdorf 1954 in Lichtenberg das Abitur bestand.

In Leipzig studierte Plenzdorf anschließend Marxismus-Leninismus und Philosophie am Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig, verließ die Hochschule aber ohne Abschluss.

Ab 1959 besuchte er die Deutsche Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Ab 1963 arbeitete er als Szenarist und Dramaturg im DEFA-Studio Babelsberg. Parallel zu seinem Studium arbeitete Plenzdorf von 1955 bis 1958 als Bühnenarbeiter.


Das bekannteste Werk von Ulrich Plenzdorf ist das 1972 in Halle uraufgeführte Bühnenstück »Die neuen Leiden des jungen W«, eine zeitgemäße Adaption des von Goethes »Werther«, die ein Jahr später auch als Prosafassung erschien.

Mit seinem Stück »Die neuen Leiden des jungen W.« gelang es Plenzdorf, die Ängste, Hoffnungen und das Lebensgefühl der Jugend in den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland auf ungewöhnliche Art und Weise atmosphärisch einzufangen und auszudrücken.

Plenzdorf konnte, so wie ein Böll, Brecht oder Strittmatter das wahre Leben zwischen die Deckel eines Buches bringen. Menschen, Orte, Geschichten und Träume, die wir jeden Tag sehen, hören und leben.

Plenzdorf machte sich aber vor allem auch als Drehbuchautor einen Namen. Von ihm stammen die Drehbücher zu dem von Heiner Carow gedrehten Kinofilm »Die Legende von Paul und Paula«, die Hans-Fallada-Verfilmung »Der Trinker« mit Harald Juhnke oder Frank Beyers Film »Abgehauen« nach der Autobiografie von Manfred Krug.

Er schrieb auch die Drehbücher der vierten von den fünf Staffeln von Jurek Beckers ARD-Fernsehserie »Liebling Kreuzberg«.

Seit 1992 war der DDR-Schriftsteller Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Im Jahr 2004 hatte er eine Gastdozentur am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig inne.

Ulrich Plenzdorfs Name wird aber vor allem mit seinem berühmtesten Werk »Die neuen Leiden des jungen Werther« untrennbar verbunden bleiben. Er schrieb "seinen Werther" zeitgemäß und gesellschaftskritisch von Goethes Original ab.

Der Schriftsteller war seit 1955 mit Helga Lieske verheiratet und hatte drei Kinder. Ulrich Plenzdorf starb am 9. August 2007 in Berlin.


Literatur:

Die neuen Leiden des jungen W
Die neuen Leiden des jungen W
von Ulrich Plenzdorf

Legende vom Glück ohne Ende
Legende vom Glück ohne Ende
von Ulrich Plenzdorf

Samstag, 25. Oktober 2014

»Er ist wieder da« von Timur Vermes

Er ist wieder da
Er ist wieder da


»Er ist wieder da« ist ein Roman von Timur Vermes, der als zeitgenössische Satire auf Hitler gedacht ist. Das als Satire gedachte Buch ist der Versuch, das Leben Hitlers zu karikieren.

Adolf Hitler erwacht im Sommer 2011 auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte - ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva, dafür unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende ist er auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt.

Ja, da ist er also wieder, der Führer. Völlig orientierungs und planlos und noch dazu auch noch ohne Dach überm Kopf, mal ganz zu schweigen von seinen treuen Vasallen.





Der Leser begleitet ihn auf dem Weg aus der Gosse hinauf zu einem Medienstar, der seinesgleichen sucht - selbstverständlich aus der Ich-Perspektive. Das erinnert im Groben an die Biografie des wahren Adolf Hitler, aber natürlich ist das Ganze auf die heutige Zeit abgestimmt. Das, was dieses Buch von anderer Hitler-Satire grundlegend unterscheidet, ist der Grad an Authentizität.

Dieses als zeitgenössische Satire gedachte Buch ist saukomisch, erschreckend und wahr zugleich. Stellen Sie sich einmal vorrrrrrr, sie sitzten beim Lesen da und denkten: "Ja, da hat er Recht" oder Sie ertappen sich beim herzhaften Lachen m i t  der Hauptfigur, nicht über sie. Es ist ein unglaublich gewagtes Kunststück, eine literarissche Gratwanderung - doch was Timur Vermes hier abgeliefert hat, aber es ist ihm erstaunlich gut gelungen.

Weblink:

Man muss über Hitler lachen - www.cicero.de


Literatur:

Er ist wieder da
Er ist wieder da
von Timur Vermes