Sonntag, 30. April 2017

Fritz von Herzmanovsky-Orlando 140. Geburtstag

Herzmanovsky-Orlando, Fritz von


Fritz von Herzmanovsky-Orlando wurde am 30. April 1877 als Friedrich Josef Franz Ritter von Herzmanowsky in Wien geboren. Er war ein österreichischer Schriftsteller und Zeichner. Zudem wurde er als Chronist der kuk-Monarchie, liebenswürdiger Fabulierer und Erzähler absurdester Andekdoten bekannt.

Herzmanovsky-Orlando absolvierte 1896 bis 1903 ein Hochbaustudium an der Wiener Technischen Hochschule. Er war nach dem Studium einige Zeit als Architekt tätig, bevor er sich ganz dem zeichnerischen und literarischen Schaffen zuwandte.

Innerhalb der folgenden eineinhalb Jahre lernte er seinen dann lebenslangen Freund Alfred Kubin kennen und fand in München Anschluss an den Kreis der „Kosmiker“ um Karl Wolfskehl, Ludwig Klages und Alfred Schuler. Herzmanovsky-Orlando arbeitete 1904/05 als angestellter, danach als selbständiger Architekt.

1911/12 gab er wegen schmerzhafter chronischer Nierentuberkulose seinen Beruf auf. Da er von Haus aus finanziell unabhängig war, lebte er von da an als Privatier für die Kunst, zeichnete, sammelte, restaurierte und schrieb. Die Krankheit führte zu mehreren Kuren und Reisen in den Süden.

1928 erschien sein Roman »Gaulschreck im Rosennetz«. Vor allem diesem Werk verdankt Fritz von Herzmanovsky-Orlando seinen Ruf als bizarrer Chronist der kuk-Monarchie, liebenswürdiger Fabulierer und Erzähler absurdester Andekdoten. Sein Humor besaß eine unschätzbare Eigenschaft: Grazie.


Herzmanovsky war Manierist und Groteskenmaler, die erotische Obsession und die jede erotische Spannung aufhebende Fratzenmalerei treten bei ihm janusköpfig auf, und je ungebräuchlicher und ungewohnter ein Wort oder historisches Detail sein mag, desto eher wird es Eingang in ein Herzmanovsky-Manuskript finden können. Schon 1989 hatte der Residenz-Verlag deshalb eine Ausgabe der vollständigen Fassung des Romans gewagt und ihr einen ausführlichen Kommentar beigegeben, der auch notwendig ist, wie man ja auch bei Jean Paul für solche Verständnishilfen dankbar ist.

Die habsburgische Vergangenheit beherrscht weiterhin das literarische Bewusstsein Österreichs. Herzmanovsky-Orlando phantasierte sich in seinen Werken mit der „Tarockei“ ein mystisches Traumland, das er in einem ausschweifenden, barocken, ans Parodistische grenzenden Stil schilderte. Als Hauptfigur seines grotesk-phantastischen Romans Maskenspiel der Genien ließ er den italienischen Humanisten Cyriakus von Pizzicolli auftreten. Der Südtiroler Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877 bis 1954) hat sein "Tarockanien" mit Kuchlmadln, k. u. k. Hoftrommeldepotverwaltern und pensionierten kaiserlichen Hofzwergen bevölkert und auch gleich selbst schnörkelig bebildert.

Fritz von Herzmanovsky-Orlando konnte zu Lebzeiten nur sehr wenig veröffentlichen, weil er keinen Verleger fand, der seine grotesken Werke veröffentlichen bereit war. Viele seiner Werke liegen nur in skizzenhafter Form vor. So erlebte er zu Lebzeiten lediglich die Veröffetlichung nur eines Romans, des »Gaulschreck im Rosennetz«, ein Panoptikum schrulliger und kauziger Charaktere aus dem Hofstaat des "guten Kaiser Franz". Sein umfangreiches schriftstellerisches Werk, das vorwiegend aus Prosa und Theaterstücken besteht, wurde erst postum durch die von Friedrich Torberg initiierte Gesamtausgabe bekannt.

Fritz von Herzmanovsky-Orlando verweigerte sich wie Arno Schmidt der Vereinnahmung durch den Literaturbetrieb. Er war zu Lebzeiten nur wenigen Leuten - Anhängern zumeist - bekannt. Nach seinem Tode flackerte sein Ruhm für eine Weile auf. Auch das graphische Werk Herzmanovsky-Orlandos wurde erst nach seinem Tod bekannt - es handelt sich dabei um ca. 2000 zarte Feder-, Blei- und Farbstiftzeichnungen, die zum Teil die Illustrationen für seine eigenen Romane bildeten.

Neben der Schriftstellerei beschäftigte sich Herzmanovsky-Orlando auch mit Kabbalistik, Toponomastik und dem rassistischen Gedankengut des Jörg Lanz von Liebenfels. In seinen Werken zeigt sich Herzmanovsky-Orlando als altösterreichisch und im Detail von einer kulturhistorischen Akribie. Er gilt als Homer des österreichischen Humors.


Fritz von Herzmanovsky-Orlando verweigerte sich wie Arno Schmidt der Vereinnahmung durch den Literaturbetrieb. Er war zu Lebzeiten nur wenigen Leuten - Anhängern zumeist - bekannt. Nach seinem Tode flackerte sein Ruhm für eine Weile auf.
Auch das graphische Werk Herzmanovsky-Orlandos wurde erst nach seinem Tod bekannt - es handelt sich dabei um ca. 2000 zarte Feder-, Blei- und Farbstiftzeichnungen, die zum Teil die Illustrationen für seine eigenen Romane bildeten.

Neben der Schriftstellerei beschäftigte sich Herzmanovsky-Orlando auch mit Kabbalistik, Toponomastik und dem rassistischen Gedankengut des Jörg Lanz von Liebenfels. In seinen Werken zeigt sich Herzmanovsky-Orlando als altösterreichisch und im Detail von einer kulturhistorischen Akribie. Er gilt als Homer des österreichischen Humors.


Durch den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich 1938 deutscher Staatsbürger geworden, zwang die Optionsvereinbarung Herzmanovsky-Orlando, Südtirol 1940 zu verlassen. Da er krankheitsbedingt nicht nördlich der Alpen leben konnte, zog er nach Malcesine am Gardasee. Erst 1949 kehrte er nach Meran zurück.

Er übersiedelte 1916 nach Meran, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1954 seinen ständigen Wohnsitz hatte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im nahegelegenen Schloss Rametz, wo er verstarb.

Fritz von Herzmanovsky-Orlando starb am 27. Mai 1954 auf Schloss Rametz bei Meran.


Weblink:

Fritz von Herzmanovsky-Orlando - Austria-Forum - austria-forum.org


Literatur:

Ausgewählte Werke
Ausgewählte Werke
von Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Das Maskenspiel der Genien
Das Maskenspiel der Genien
von Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Der Gaulschreck im Rosennetz
Der Gaulschreck im Rosennetz
von Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Scoglio Pomo oder Rout am Fliegenden Holländer
Scoglio Pomo oder Rout am Fliegenden Holländer
von Fritz von Herzmanovsky-Orlando


Phantastik auf Abwegen. Fritz von Herzmanovsky-Orlando im Kontext
Phantastik auf Abwegen. Fritz von Herzmanovsky-Orlando im Kontext
von Bernhard Fetz und Klaralinda Ma


Blog-Artikel:

»Die Fahnen: Roman in fünf Bänden« von Miroslav Krleža

Fritz von Herzmanovsky-Orlando 140. Geburtstag

Ludwig Uhland 230. Geburtstag

»Frühlingsglaube« von Ludwig Uhland


Sonntag, 23. April 2017

»Frühlingsglaube« von Ludwig Uhland


Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal;
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.


»Frühlingsglaube« von Ludwig Uhland (1787-1862)

Donnerstag, 20. April 2017

»Der Mann ohne Eigenschaften« von Robert Musil


Der Mann ohne Eigenschaften

»Der Mann ohne Eigenschaften« von Robert Musil ist ein über einen längeren Zeitraum entstandener Roman. An seinem zur Weltliteratur zählenden Hauptwerk, das von autobiographischen Aspekten mitbestimmt ist, hat Musil seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tode fortlaufend gearbeitet, ohne es jedoch abschließen zu können. Obwohl unvollendet, gilt »Der Mann ohne Eigenschaften« als das Magnum Opus des österreichischen Schriftstellers Robert Musil, das zum ersten Mal in den Jahren von 1930 bis 1932 erschien.

Sein Fragment gebliebener fast 1.000 seitiger Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« zählt zu den Hauptwerken der modernen Weltliteratur. Der Roman ist eine Charakterstudie, die aus Reflexionen über das Leben besteht. Musils episch breit angelegter Roman ist ein Werk der Innerlichkeit und der Reflektion, welches die Gedanken der Handlung vorzieht.

Ulrich heißt Musils »Mann ohne Eigenschaften«, er ist Mathematiker, Philosoph und stellt sich permanent selbst in Frage. Ulrich steht für Robert Musils literarisches Vorhaben, die Wirklichkeit als das ziellose Ergebnis einer Überfülle von Möglichkeiten zu schildern.

Musils Protagonist Ulrich ist gar kein Mann ohne Eigenschaften. Der Romantitel führt da ein wenig in die Irre. Tatsächlich ist es eine "Welt von Eigenschaften ohne Mann", die im Buch nichts Charakteristisches mehr zu bieten hat.


Der Held dieses Romans begegnet einem wahren Panoptikum aus Mit- und Gegenspielern: Akteuren der Wiener Diplomatie und des Großkapitals, Schwärmern, Revolutionären, einem Sexualmörder, einer esoterischen Salonkönigin. Der Leser blickt hier in das 'unbestechliche Bild eines Zerrspiegels' gebannt und fasziniert.

Wie in Samuel Becketts »Murphy« darf auch hier die Sonne zunächst "auf nichts Neues" und Besonderes mehr scheinen. Diese Erkenntnis bringt Ulrich letztlich dazu, "Urlaub vom Leben" zu nehmen und sich in Reflexionen über eben dieses Leben zu ergehen. Die selbstgewählte "Eigenschaftslosigkeit" der Figur erweist sich so als ihre herausragendste Eigenschaft.


Die k. u. k. Monarchie wird gelegentlich als „Kakanien“ bezeichnet, das Leben in ihr als „kakanisch“. Damit verbindet man unter anderem die Baukunst in den Städten, die bunten militärischen Uniformen, die Vielsprachigkeit des Staates, das Gesellschaftsleben der damaligen Zeit und die Kaffeehaustradition. Dieser Ausdruck wurde – nach dem Untergang der Monarchie – von Robert Musil in seinem Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« geprägt.

In Musils Roman »Mann ohne Eigenschaften« passiert nur wenig, aber es wird unendlich viel gedacht im Buch, und am Ende wird sogar noch intensiv gefühlt: In der Geschwisterliebe Ulrichs zu Agathe realisiert sich die Utopie eines "anderen Zustands" jenseits der absurden Welt. Der Leser erfährt so doch erstaunlich viel von dem angeblichen Mann ohne Eigenschaften.

Literatur [ >> ]:

Der Mann ohne Eigenschaften
Der Mann ohne Eigenschaften
von Robert Musil

Der Mann ohne Eigenschaften I: Erstes und Zweites Buch
Der Mann ohne Eigenschaften I: Erstes und Zweites Buch
von Robert Musil
3499267802

Blog-Artikel:

Robert Musil 75. Todestag - Literatenwelt-Blog - literatenwelt.blogspot.de




Samstag, 15. April 2017

Robert Musil 75. Todestag


Robert Musil

Der Todestag von Robert Musil jährt sich zum 75. Mal. Musil starb am 15. April im Schweizer Exil in Genf. Robert Musil war ein bedeutender österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker.

Nach einer abgebrochenen militärischen Laufbahn studierte Musil zunächst Maschinenbau, dann Philosophie, Psychologie, Mathematik und Physik. Obwohl promoviert, sah Musil seine Zukunft nicht in der Wissenschaft. Nachdem er verschiedene Berufe ausgeübt hatte und als Landsturmhauptmann an der italienischen Front gewesen war, konzentrierte er sich auf das Schreiben.


Robert Musils umfangreiches Werk umfasst Novellen, Dramen, Essays, Kritiken und zwei Romane, den Bildungsroman »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß« und sein unvollendetes opus magnum »Der Mann ohne Eigenschaften«.

Musils Werk ist geprägt von allgemeinen Fragen und Betrachtungen über das menschliche Dasein, der Kunst, Politik und Geschichte, aber auch von prägenden negativen Erfahrungen in der Zeit seiner Erziehung.


Zu seinen bedeutendsten Werken gehören »Der Mann ohne Eigenschaften« und »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß«. Bekannt geworden ist Robert Musil vor allem als Autor des unvollendeten Romans »Der Mann ohne Eigenschaften«.

Die k. u. k. Monarchie wird gelegentlich als „Kakanien“ bezeichnet, das Leben in ihr als „kakanisch“. Damit verbindet man unter anderem die Baukunst in den Städten, die bunten militärischen Uniformen, die Vielsprachigkeit des Staates, das Gesellschaftsleben der damaligen Zeit und die Kaffeehaustradition. Dieser Ausdruck wurde – nach dem Untergang der Monarchie – von Robert Musil in seinem Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« geprägt.

Dieser Roman hat sich von den ersten autobiografischen Entwürfen noch kurz nach dem Ersten Weltkrieg über verschiedene Romanprojekte Mitte der 1920er Jahre zu Musils Lebenswerk entwickelt, in das nach und nach sämtliche literarischen Anstrengungen eingingen. Über dieser Arbeit wurden nach dem Erfolg des Erstlingswerks »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß« von 1906 bis 1930 Musils literarische und journalistische Publikationen immer seltener.

Im engeren Rahmen der deutschsprachigen Literatur seiner Zeit stellt man Musil nicht selten in eine Reihe mit Hermann Broch, Franz Kafka, Thomas Mann, Elias Canetti und anderen, deren Schreibenergie sich oft ähnlich der Musilschen aus Zusammenbruchserfahrungen nährte.


Wie auch in den intellektuellen Romanen zeitgenössischer Künstler, wie z.B. Rilke, findet man in Musils Werken viele essayistische Absätze vor, verflochten mit überreichen Handlungen, dramatischen Szenen und kontemplativen Passagen, die von dem menschlichen Dasein, der Kunst, Politik und Geschichte handeln wie das für Dostojewskis Romane charakteristisch war.

Als die Nazis Österreich besetzten, emigrierte er mit seiner Frau Martha in die Schweiz.

Robert Musil wurde am 6. November 1880 in St. Ruprecht bei Klagenfurt geboren.

Weblink:

Zum 75. Todestag von Robert Musil - Die Verwirrungen des Zöglings Törless - www.deutschlandfunk.de


Literatur:

Der Mann ohne Eigenschaften - Erstes Buch
Der Mann ohne Eigenschaften - Erstes Buch
von Robert Musil

Der Mann ohne Eigenschaften I - Erstes Buch
Der Mann ohne Eigenschaften 1 - Erstes Buch
von Robert Musil

Blog-Artikel:

»Der Mann ohne Eigenschaften« von Robert Musil

Robert Musil 75. Todestag

Ludwig Uhland 230. Geburtstag

»Frühlingsglaube« von Ludwig Uhland



Walt Whitman 125. Todestag

Martin Walser 90. Geburtstag 


Henri Stendhal 175. Todestag


John Updike 85. Geburtstag

Rainer Maria Rilke 90. Todestag

Mittwoch, 12. April 2017

»Stirb nicht vor deiner Zeit« von Jewgeni Jewtuschenko

Stirb nicht vor deiner Zeit

»Stirb nicht vor deiner Zeit« von Jewgeni Jewtuschenko entstand im 1993 mitten im Umbruch Rußlands.
Der 1993 erschienene Schlüsselroman zeigt seinen Blick auf den Wandel in der Sowjetunion (Perestroika).

1998 erschien ein autobiographisches Werk unter dem Titel Der Wolfspass. Beide Bücher enthalten ein (identisches) Kapitel, das den Ereignissen um den Augustputsch in Moskau 1991 gegen Gorbatschow gewidmet ist. Während des Augustputsches war Jewtuschenko Augenzeuge der Verteidigung des "Weißen Hauses". Er trug von dessen Balkon ein Gedicht vor, das den demonstrierenden Menschen auf der Straße gewidmet war.

Jewtuschenko, der selber auf dem Balkon des "Weißen Hauses" gestanden hat, beschreibt die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in Rußland: den Putsch gegen Michail Gorbatschow, das Eingreifen Boris Jelzins. Verschiedene menschliche Geschichten verflechten sich mit den großen politischen Umwälzungen - die eines Fußballspielers, die eines Mädchens, und Jewtuschenkos eigene.

Der Roman ist sensibel und packend zugleich, weil sein Verfasser kein außenstehender Beobachter, sondern auch Akteur war. Störend ist nur, daß der Autor leider sein überschäumendes Selbstbewußtsein etwas häufig einfließen läßt.

Literatur:

Stirb nicht vor deiner Zeit
Stirb nicht vor deiner Zeit
von Jewgeni Jewtuschenko

Samstag, 8. April 2017

"1984" feiert Wiederentdeckung in Amerika


Nineteen Eighty-four

"1984", erschienen im Juni 1949, ist ein dystopischer Roman von George Orwell, in dem ein totalitärer Überwachungsstaat in einer ferner Zukunft im Jahre 1984 dargestellt wird. In Ozeanien regiert die Einheitspartei diktatorisch unter Anwendung von Methoden des Überwachungsstaates und der Bewußtseinsveränderung.

Protagonist der Handlung ist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der diktatorisch herrschenden, sozialistischen Staatspartei, der sich der allgegenwärtigen Überwachung zum Trotz seine Privatsphäre sichern will sowie etwas über die reale nicht redigierte Vergangenheit erfahren möchte und dadurch in Konflikt mit dem System gerät, das ihn einer Gehirnwäsche unterzieht.

Winston ist in seinem Widerstand bemüht zu verstehen, wie die Partei eine solch totale Macht ausüben kann. Seine Überlegungen kreisen häufig um die Möglichkeit, Sprache zur Gedankenkontrolle zu benutzen („Neusprech“).

1984
1984

Der "Große Bruder", den George Orwell in seinem letzten Roman "1984" entwarf, ist zur Metapher für den Überwachungsstaat geworden. Die merkwürdig ungreifbare, auf unzähligen Plakaten abgebildete totalitäre Herrscherfigur sieht ihre Untertanen nicht mehr nur an, wie es der Slogan im Roman suggeriert, heute müsste vielmehr heißen: "Der große Bruder" hört dich ab, liest dich mit, forscht dich aus – und greift dich an, wann immer er will.

Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit seiner düsteren Dystopie "1984" schuf George Orwell eines der einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. "1984" hat im Laufe der Geschichte zu ganz unterschiedlichen Zeiten aufgrund der Themen staatliche Wahrheit, Lüge, Sprache, Surveillance und Bewußtseinsveränderung immer wieder starke Beachtung gefunden.

"In einer Zeit universeller Täuschung

ist das Aussprechen der Wahrheit

ein revolutionärer Akt."


George Orwell

George Orwell

Orwells dystopische Version einer totalitären Welt, in der jedwedes Denken und Handeln der Partei und der von ihr ins Leben gerufene Gedankenpolizei kontrolliert wird, ist ein Plädoyer für eien freiheitliche Welt. Statt eines individuellen Ichs gibt es nur noch ein gefühlloses und gleichgeschaltetes Wir.

Der Roman wird oft dann zitiert bzw. sein Titel oder der Name Orwell genannt, wenn es darum geht, staatliche Überwachungsmaßnahmen kritisch zu kommentieren oder auf Tendenzen zu einem Überwachungsstaat hinzuweisen. Immer wenn es um Wahrheit, Lüge und Überwachung im Zusammenhang mit einer Regierung geht, dann ist auch George Orwell nicht mehr weit. Dieses Mal liefert ihm Donald Trump mit seinen "Fake News" die Steilvorlage für seine Wiederentdeckung.

- Nun feiert der Roman in Amerika aus Protest gegen die Regierung von Donald Trump seine Wiederentdeckung. Was macht Orwells Werk heute noch zum Bestseller?



Literatur:

1984
1984
von George Orwell

Nineteen Eighty-four
Nineteen Eighty-four
von George Orwell


Weblinks:

George Orwell-Biografie - www.die-biografien.de

George Orwell-Zitate - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

»1984« von George Orwell

George Orwell

1984





Mittwoch, 5. April 2017

Allen Ginsberg 20. Todestag


Allen Ginsbergs Todestag jährt sich zu 20. Male. Allen Ginsberg starb vor 20 Jahren am 5. April 1997. Ginsberg war ein amerikanischer Dichter der Beat Generation. Der Beatnik Allen Ginsberg war Repräsentant der Beat Generation.

Allen Ginsberg, Poet und zerfleischender Hymniker, beteiligt an den Proklamationen von freier Liebe, von Drogenkonsum und Anarchie und in seinem Leben dem jüdischen, buddhistischen und atheistischen Glauben abwechselnd zugetan.

Seine Haupt- und Blütezeit waren die 50er und 60er Jahre, die Zeit der aufkommenden Beat-Generation, an deren Konzeption und Entstehung er selbst, zusammen mit Jack Kerouac und William S. Burroughs, großen Anteil hatte (auch wenn Ginsbergs literarische Vorbilder nicht in irgendeinem ästhetischen Programmheft standen. Sie waren klassischer und hießen Whitman, Rimbaud, Dante und William Blake); jedoch: er war ein sehr viel versierterer und vielfältigerer Dichter.



Seine Dichtung wurde von der Klassischen Moderne, aber auch der Romantik, dem Jazz sowie vom Buddhismus und seiner jüdischen Herkunft geprägt. Auch die Homosexualität, zu der er sich früh bekannte, sein politisch linkes bis anarchistisches Engagement sowie Zen, Yoga und bewusstseinsverändernde Drogen wirkten auf sein Schaffen. Ginsberg selbst nannte zudem William Blake und Walt Whitman als wesentliche Einflüsse.

Die Gedichte Ginsbergs erinnern an .... Es ist die prophetische Schonungslosigkeit oder dieschonungslose Prophezeihung, die hier dominiert. Gedichte voller Herz, Liebe und unmengen Benzedrin.

Ginsberg war mit dem Musiker Bob Dylan befreundet. Beide arbeiteten zusammen an einer Reihe von Vertonungen einer Auswahl von Ginsbergs Gedichten und tauschten sich oft künstlerisch aus. 1977 steuerten die beiden zusammen Hintergrundgesang zu einem Stück von Leonard Cohens Album Death of a Ladies’ Man bei.

Allen Ginsberg wurde in Newark, New Jersey, to a poet-teacher father and Russian emigre mother, geboren.

Literatur:


Allen Ginsberg
von Allen Ginsberg


Gedichte
von Allen Ginsberg