Mittwoch, 22. März 2017

Henri Stendhal 175. Todestag


Henri Stendhal

Henri Stendhals Todestag jährt sich zum 175. Mal. Er starb am 23. März 1842 in Paris. Henri Stendhal, eigentlich Marie-Henri Beyle, war ein berühmter französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

Henri Stendhal gilt neben Flaubert, Balzac und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er hatte grossen Einfluss auf die Entwicklung des europäischen Romans.

Beyle führte ein recht abenteuerliches Leben, das ihn im Dienste der französischen Armee unter Napoleon rastlos in viele europäische Länder führte. Er wurde durch seinen Aufenthalt in Italien geprägt, wo der als Soldat Napoleons diente.

1799 wurde ihm eine Stelle im Kriegsministerium angeboten und daraufhin trat er in die Dienste der Armee. Im Jahr 1800 folgte er als 17 Jähriger Napoleon auf dessen Italienfeldzug.


Wie Goethe zog es auch Stendhal nach Italien, wo er ein Drittel seines Lebens verbrachte. Italien wurde zum Ort seiner Selbstfindung. Hier entdeckte er seine Leidenschaften.

Es gibt von Goethe den berühmten Ausspruch "Wer mich nicht liebt, der kann mich nicht beurteilen." Lieben konnte man diesen Stendhal eigentlich erst in den letzten 15 Jahren seines Lebens, als er mit dem ernsthaften Schreiben angefangen hat.

Seine Chronik des 19. Jahrhunderts »Rot und Schwarz« (1830) zeichnet ein Sittengemälde Frankreichs zur Zeit der Juli-Revolution. Es erschien nach seiner Abreise, erregte aber wenig Interesse.

In Stendhals Meisterroman von 1830 bringt ein skrupelloser Aufsteiger im Affekt die Geliebte um. Der Autor ließ sich von einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess zu dem Roman inspirieren. Die Handlung spielt zur Zeit der französischen Restauration, als liberale und royalistische Kräfte um die Vorherrschaft stritten.

Stendhals letzter Roman »Die Kartause von Parma« ist eine klassische Geschichte von Liebe, Verrat, Intrigen und Politik. Er bildet zugleich Abschluß und Zusammenfasssung seiner italienischen Eindrücke.

Zu einen bekanntesten Werken gehören die Romane »Rot und Schwarz« (1830) und sein bekanntester Roman »Die Kartause von Parma« (1839).

Am 22. März 1842 streckte ein Schlaganfall den Verfasser der Liste auf offener Straße nieder, fünf Stunden später starb Henri Beyle in einem Pariser Hotelbett, neunundfünfzig Jahre alt.

Henri Stendhal wurde am 23. Januar 1783 in Grenoble als Sohn eines Anwalts geboren.

Literatur:

Rot und Schwarz. Chronik aus dem 19. Jahrhundert
Rot und Schwarz
von Henri Stendhal

Die Kartause von Parma. Vollständige Ausgabe
Die Kartause von Parma
von Henri Stendhal


Biografie:

Stendhal
Stendhal
von Johannes Willms



  Henri Stendhal-Werke


Meistererzählungen
Meister-erzählungen
Die Kartause von Parma
Die Kartause
von Parma
Die Kartause von Parma. Vollständige Ausgabe
Die Kartause
von Parma
Rot und Schwarz. Chronik aus dem 19. Jahrhundert
Rot und Schwarz
Rot und Schwarz. Zeitbild von 1830
Rot und Schwarz


Weblink:

Henri Stendhal-Biografie

Dienstag, 14. März 2017

Jurek Becker 20. Todestag

Jurek Becker

Jurek Becker starb am 14. März 1997 in Sieseby, Schleswig-Holstein. Jurek Becker war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und DDR-Dissident.

Jurek Becker verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in dem Ghetto seines Geburtsortes. Mit 7 Jahren (1944) wurde er von seinen Eltern getrennt und nach Sachsenhausen in das KZ-Außenlager (Wusterhausen) gebracht. Nachdem der Krieg zu Ende war, fand ihn sein Vater als Überlebender aus Auschwitz wieder. Abgesehen von ihm, seinem Vater und einer Tante, hat kein weiteres Familienmitglied die Kriegszeit überlebt.

1945 zogen Vater und Sohn nach Berlin-Ost und er machte dort im Jahr 1955 sein Abitur. Im Jahr 1957 fing er ein Philosophiestudium gegen den Willen seines Vaters an, denn dieser hoffte, dass sein Sohn einmal Arzt werden würde.

1960 wurde er nach sechs Semestern von der Universität gewiesen. Dies hatte politische Gründe, die aus der Überwachung durch die Stasi seit 1959 resultierten. Anschließend wurde er freier Schriftsteller.


1962 wurde Jurek Becker fest angestellter Drehbuchautor. Nachdem jedoch sein Drehbuch »Jakob der Lügner« 1968 abgelehnt wurde, änderte er es zu seinem ersten Roman um, welcher 1969 erschien.

Er schrieb Texte für das Kabarett »Die Distel« und Filmdrehbücher. Mitte der sechziger Jahre schrieb er das Drehbuch zum Film - eine Shoah-Geschichte. Das Drehbuch wird - trotz fehlender historischer Rolle der sowjetischen Befreier, trotz fehlenden Heroismus überhaut - von den Behörden der DDR genehmigt.

Sein berühmtestes Buch, »Jakob der Lügner«, wurde bisher zweimal verfilmt. Die Verfilmung durch die DEFA war für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert (1974).

Am Schreibtisch kann ich ein kleines bißchen fliegen.

Jurek Becker

Im Jahr 1976 unterzeichnete der politisch engagierte Jurek Becker mit elf weiteren Schriftstellern einen Brief gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, was mit dem Ausschluss aus der SED und aus dem Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR bestraft wurde. Der Roman »Der Boxer« erschien.

1977 trat Jurek Becker aus Protest gegen den Ausschluss Reiner Kunzes aus dem Schriftstellerverband aus und zog mit Genehmigung der DDR-Behörden in den Westen, da seine Bücher in der DDR nicht mehr verlegt und Filmprojekte abgelehnt wurden.

Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane »Schlaflose Tage« (1978) und »Aller Welt Freund« (1982) und eine Sammlung von Erzählungen »Nach der ersten Zukunft« (1980). Jurek Becker war Gastprofessor an Universitäten und hielt mehrere programmatische Vorträge.

Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane, »Schlaflose Tage« 1978 und »Aller Welt Freund« 1982. 1986 schrieb er das Drehbuch für die erfolgreiche Fernsehserie »Liebling Kreuzberg«, wofür er ein Jahr später mit Gold ausgezeichnet wurde. Sein Roman »Jakob der Lügner« wurde bisher zweimal Verfilmt. 1974 wurde das von der DEFA verfilmte Werk für einen Oscar nominiert.

Jurek Becker war bis 1976 im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR und bekam unter anderem den Nationalpreis der DDR für Literatur.

Jurek Becker wurde vermutlich am 30. September 1937 in Łódź, Polen als Jerzy Bekker geboren.


Weblink:

Jakob der Lügner
Jakob der Lügner
von Jurek Becker


Blog-Artikel:

Martin Walser 90. Geburtstag

Henri Stendhal 175. Todestag

John Updike 85. Geburtstag

Freitag, 10. März 2017

»Jakob der Lügner« von Jurek Becker


»Jakob der Lügner« ist ein Roman von Jurek Becker, der im Jahr 1969 erschien. Jurek Beckers Erstlingsroman, in den persönliche Erfahrungen einflossen, gehört zu den gelungenen Versuchen, das Grauen der Judenvernichtung während des Zweiten Weltkriegs literarisch zu verarbeiten.

Becker selbst wuchs im Warschauer Ghetto sowie in den Konzentrationslagern von Ravensbrück und Sachsenhausen auf. Von 1960 bis 1977 lebte Becker, der erst nach 1945 Deutsch lernte, in Ostberlin, wo auch der Roman entstand.

1962 wurde Jurek fest angestellter Drehbuchautor. Nachdem jedoch sein Drehbuch »Jakob der Lügner« 1968 abgelehnt wurde, änderte er es zu seinem ersten Roman um, welcher 1969 erschien. Jurek Becker war bis 1976 im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR und bekam unter anderem den Nationalpreis der DDR für Literatur.


Der Jude Jakob lebt in einem Ghetto und muss dort auf den Abtransport von sich und seinesgleichen warten. Zufällig hört er von einer Schlacht um "Bezanika" im deutschen Radio als er sich bei der Wache melden muss. Mit dieser neuen Nachricht ermuntert er die hoffnungslosen, zum Suizid neigenden Menschen im Ghetto und erfindet stets neue Nachrichten, behauptet ein Radio zu haben und sagt die Befreiung durch die Russen dauere nicht mehr lange. Nur Mut.

Die Selbstmordrate nimmt ab, die Menschen sehen in seinem Radio einen Hoffnungsträger. Jakob gibt dann doch zu kein Radio zu besitzen, doch keiner will ihm glauben. Die Juden werden dennoch abtransportiert, doch die Russen befreien das Ghetto trotzdem, auch wenn sie zu spät eintreffen.

Jakob der Lügner
Jakob der Lügner

Um die Glaubwürdigkeit seiner Informationen zu erhöhen, behauptet Jakob, selbst über ein Radio zu verfügen, dessen Besitz streng verboten ist. Durch die Notlüge gerät er unversehens in die Zwangslage, ständig neue Nachrichten erfinden zu müssen; sein Lügengewebe führt zu tragikomischen Situationen und das technische Medium wird zum Symbol von Verheißung und Gefahr. Einerseits schöpfen die Ghettobewohner wieder Hoffnung; sie schmieden Pläne, die Selbstmordrate ist rückläufig. Andererseits befürchten einige seiner Leidensgenossen, dass die Entdeckung des Radios durch die deutschen Besatzer letztlich alle gefährden könne.

Jakob tritt seinen Kritikern entgegen, indem er die Wahrheit enthüllt, doch sein Eingeständnis wird nicht erkannt. Als die Lügen seine Kräfte zu übersteigen beginnen, vertraut er sich seinem Freund Kowalski an, der mit dem Geständnis scheinbar gleichgültig umgeht, in der Nacht aber Selbstmord begeht. Jakob begreift, dass er seine Leidensgenossen weiterhin mit Informationen über die bevorstehende Befreiung versorgen muss, doch schon am darauf folgenden Tag werden die Ghettobewohner ins Konzentrationslager abtransportiert. Der Roman bietet dem Leser zwei Schlüsse an: Das »blasswangige und verdrießliche, das wirkliche und einfallslose Ende« schildert den Abtransport aller Ghettobewohner. Doch gegen diesen Schluss erfindet sich der Erzähler ein hoffnungsvolles Ende aus eigener Fantasie: Zwar stirbt Jakob, der Lügner, bei seinem Fluchtversuch, aber das Ghetto wird von den russischen Truppen befreit.

Sein berühmtestes Buch, »Jakob der Lügner«, wurde bisher zweimal verfilmt. Die Verfilmung durch die DEFA war für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert (1974).


Weblink:

Jakob der Lügner
Jakob der Lügner
von Jurek Becker

Donnerstag, 2. März 2017

John Irving 75. Geburtstag

John Irving

Der Geburtstag von John Irving jährt sich am 2. März zum 75. Male. Er wurde am 2. März 1942 in Exeter, New Hampshire, geboren. John Irving ist ein bekannter amerikanischer Romanautor. Irvings größte literarische Vorbilder sind Charles Dickens und Günter Grass. Er lebt heute in Vermont.

Irving studierte ab 1961 an der Universität von Pittsburgh englische Literatur, dann, 1962/1963, zwei Semester in Wien, wo er die Idee zu seinem ersten Roman hatte: Er verbrachte seine Zeit im Tiergarten und in Kaffeehäusern (da es in seinem Zimmer zu kalt war), fuhr Motorrad, las Die Blechtrommel von Günter Grass und schrieb, davon inspiriert, sein erstes Buch Laßt die Bären los!, das 1968 erschien.


Nach der Zeit in Wien ging Irving auf die Universität von New Hampshire, wo er 1965 mit dem Bachelor abschloss. Seinen Master of Fine Arts schloss er 1967 an der University of Iowa ab und trat anschließend eine Dozentenstelle an einem College in Vermont an.

Irving ist dafür bekannt, daß einige Motive in seinen Romanen häufig zu finden sind: Körperbetonte Sportarten (Ringen, Football); wiederkehrende Regionalbezüge bzw. Schauplätze (Maine, New Hampshire, Staten Island, auch Europa, v. a. Wien und Amsterdam); Charakteristika von Figuren (schüchterne Männer, starke Frauenfiguren, vaterlos aufwachsende Söhne, Prostituierte); Beziehungen (sexuelle Beziehungen zwischen älteren Frauen und jüngeren Männern, Inzest, häufig homoerotische Beziehungen) und Milieus (Rotlichtmilieus, Internatsschulen, Hotels/Pensionen, Zirkus) sowie die Schriftstellerei, Motorräder, Religion und immer wieder Bären. Manche Kritiker werfen Irving vor, sehr autobiographisch zu schreiben und sich ständig zu wiederholen; ein Problem, mit dem er sich auch in Witwe für ein Jahr auseinandersetzt.


Seine bisher zwölf Romane wurden alle Weltbestseller und in 35 Sprachen übersetzt, vier davon verfilmt. 1992 wurde Irving in die National Wrestling Hall of Fame in Stillwater, Oklahoma, aufgenommen, im Jahr 2000 erhielt er einen Oscar für die beste Drehbuchadaption für die Verfilmung seines Romans »Gottes Werk und Teufels Beitrag«. 2013 erhält er die weltweit wichtigsten Auszeichnungen für seine Darstellung von sexueller Toleranz und Gleichbehandlung in seinem literarischen Werk.

Literatur:

Gottes Werk und Teufels Beitrag
Gottes Werk und Teufels Beitrag
von John Irving


Bis ich dich finde
Bis ich dich finde
von John Irving

Samstag, 25. Februar 2017

Karl May 175. Geburtstag

Karl May

Der Geburtstag von Karl May - eigentlich Carl Friedrich May - jährt sich am 25. Februar zum 175. Mal. Karl May wurde am 25. Februar 1842 als fünftes von vierzehn Kindern einer armen Weberfamilie in Ernstthal in Sachsen geboren. Karl May war ein berühmter deutscher Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der durch seine Abenteuerromane von Winnetou und Old Shatterhand bekannt wurde.

Vom Studium am Lehrerseminar wurde er zunächst ausgeschlossen, nachdem er Kerzenreste unterschlagen hatte. Später konnte er die Ausbildung fortsetzen, arbeitete nur 14 Tage in seinem Beruf, bevor er wieder des Diebstahls bezichtigt und von der Liste der Kandidaten gestrichen wurde.


Karl May führte ein recht abenteuerliches Leben, ehe er über seinen Abenteuern selbst zum Schriftsteller wurde. Wegen Diebstahls, Betruges und Hochstapelei wurde er in den Jahren darauf immer wieder verhaftet und monatelang festgesetzt. Die Jahre zwischen 1870 und 1874 verbrachte er im Zuchthaus Waldheim. Erst viele Jahre nach dem Erscheinen des akribisch recherchierten Orientzyklus reiste Karl May tatsächlich in den Orient. Karl May war lange Zeit einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller.

Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. Seine Werke wurden in mehr als 33 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von über 200 Millionen, davon 100 Millionen in Deutschland.


Seine Abenteuerromane und Jugenderzählungen schildern Reisen zu exotischen Schauplätzen, wie in den Wilden Westen und den Vorderen Orient. Dabei wendet er sich von einem christlichen Standpunkt dem Schicksal der unterdrückten Völker zu.

Bekannt wurde er vor allem durch seine sogenannten Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient, in den Vereinigten Staaten und im Mexiko des 19. Jahrhunderts angesiedelt sind. Besondere Berühmtheit erlangten die in drei Bänden zusammengefassten Geschichten um den Indianer Winnetou. Viele seiner Werke wurden verfilmt, für die Bühne adaptiert, zu Hörspielen verarbeitet oder als Comics umgesetzt.

Karl May starb am 30. März 1912 in Radebeul.

Literatur:

Winnetou I
Winnetou I
von Karl May

Donnerstag, 23. Februar 2017

Stefan Zweig 75. Todestag

Stefan Zweig


Der Todesstag von Stegfan Zweig jährt sich am 23. Februar zum 75. Mal. Zweig starb am 23. Februar 1942 in Petrópolis im Bundesstaat Rio de Janeiro. Stefan Zweig war ein bedeutender österreichischer Schriftsteller und Novellist.

Schon während seiner Gymnasialzeit verfasste er Gedichte, nahm dann in Wien das Studium der Literaturgeschichte auf und begann zu reisen – durch Europa ebenso wie nach Tunesien oder Mexiko. Als Übersetzer des Franzosen Romain Rolland oder des Belgiers Emile Verhaeren machte er sich ebenso einen Namen wie durch seine eigenen Werke.

Stefan Zweigs führte ein Leben im Wien der Habsburger-Monarchie, erlebte seine künstlerisch fruchtbarste Zeit in Salzburg, als in seinem Haus die kulturelle Prominenz ein- und ausging.

Der Zweite Weltkrieg, Bücherverbrennung und Verfolgung ließen Zweig schließlich nach Brasilien emigrieren. Unter dem Eindruck deutscher Kriegserfolge und erschöpft von unfreiwilliger Migration sowie dem Verlust seiner – vor allem auch geistigen – Heimat Europa nahm sich der Sechzigjährige zusammen mit seiner Frau Lotte am 23. Februar 1942 das Leben.

Stefan Zweig war ein Erzähler aus Leidenschaft. Seit er 1904 seine erste Novelle veröffentlichte, blieb er dieser Gattung bis zum Schluss treu. Sein episches Werk machte ihn ebenso berühmt wie seine historischen Miniaturen und die biographischen Arbeiten.

"Meine drei Leben", so lautete Stefan Zweigs Arbeitstitel für sein großes Buch »Die Welt von Gestern«, nach der er sich stets sehnte. Seine sprichwörtlichen drei Leben, das sind die Lehr- und Wanderjahre bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, die Erfolgsjahre des "Schriftstellerbetriebes" Stefan Zweig in Salzburg, schließlich die Exiljahre in Großbritannien, den USA und Brasilien. Sie bilden die drei großen Blöcke in Stefan Zweigs Biografie.




Die Welt von Gestern






"Die Welt von Gestern"
von Stefan Zweig



Fischer-Verlag,
Taschenbuch, 1. April 1975,
11,95 EUR.

ISBN-13: 978-3596211524



Seine Biografie ist Ausdruck des ausgefüllten Lebens eines vom Erfolg verwöhnten Schriftstellers, das durch die Zeitläufe bedingt eine Wendung nimmt und im Jahr 1942 tragisch im gemeinsamen Freitod mit seiner zweiten Frau Lotte in einer brasilianischen Kleinstadt in der Nähe von Rio de Janeiro endete.

Zu seinen bekanntesten Novellen gehören »Brennendes Geheimnis« (1911), »Amok« (1922), »Sternstunden der Menschheit« (1927).

Zu seinen bekanntesten Biografien gehören »Romain Rolland« (1921), »Joseph Fouché« (1929), »Maria Stuart« (1935), »Magellan« (1938), »Balzac« (postum 1946).

Stefan Zweig, überzeugter Europäer in einer Zeit von nationalen Feindbildern, nahm sich aus Verzweiflung über die Selbstzerfleischung Europas im Zweiten Weltkrieg in Brasilien das Leben.

Am 22. Februar 1942 schluckten Stefan Zweig und seine Frau Lotte in Petropolis bei Rio de Janeiro eine Überdosis Veronal. Das bekannteste Werk des österreichischen Schriftstellers ist zweifelsohne "Die Schachnovelle".

Weblinks:

Stefan Zweig-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Stefan Zweig-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Freitag, 17. Februar 2017

»Neuschnee« von Christian Morgenstern


Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen
mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,
einen ersten schmalen Pfad zu schrägen
durch des Schneefelds jungfräuliche Flur -

kindisch ist und köstlich solch Beginnen,
wenn der Wald dir um die Stirne rauscht
oder mit bestrahlten Gletscherzinnen
deine Seele leuchtende Grüße tauscht.

»Neuschnee« von Christian Morgenstern (1871 - 1914)