Dienstag, 31. März 2015

Literatur im März


Richard III.
Richard III.
Richard III. ist in Leicester feierlich beigesetzt worden. Die sterblichen Überreste des englischen Königs Richard III. (1452-1485) haben ihre letzte Reise angetreten. Nun ist der verblichene König endlich zu seiner letzte Ruhe gekommen. [mehr]
Jules Verne
Jules Verne
Jules Verne prägte mit seinen utopisch phantastischen Abenteuerromanen eine neue Literaturgattung: Er war Wegbereiter des modernen »Science Fiction«. Neben Hugo Gernsback, Kurd Laßwitz und H. G. Wells gilt Jules Verne als einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur. [mehr]
Jules Verne
Jules Verne 110. Todestag
Jules Verne starb vor 110 Jahren am 24. März 1905 in Amiens in Nordfrankreich. Jules Verne war ein französischer Schriftsteller und Visionär. Er gilt als Pionier des »Science Fiction«. Bekannt und populär wurde Jules Verne durch seine phantastischen und unterhaltsamen Abenteuerromane.
[mehr]
Eugenie Grandet
Eugenie Grandet
Honoré de Balzacs berühmter Roman »Eugenie Grandet« ist 1833 entstanden und Teil der "Szenen aus dem Provinzleben". »Eugénie Grandet« ist um eine erstaunlich balazacsche Gestalt herum gebaut: den Vater Grandet. [mehr]
Bild Text [mehr]
Bild Text [mehr]

»Das Labyrinth der Einsamkeit« von Octavio Paz

<center><img title="»Das Labyrinth der Einsamkeit« von Octavio Paz" src="http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTipBQRQvhaXMCjp97mTeIT9RkDKzZvR6iTe6BzKnHnbJsu0kDCwlVcqj4" width="124" height="124" alt="Octavio Paz"/></center>

Der Essay <a title="Octavio Paz Das Labyrinth der Einsamkeit" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/351839472X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">»Das Labyrinth der Einsamkeit«</a>, bereits 1950 erschienen, ist das immer noch wichtigste Werk zum Verständnis Mexikos, dieses kastilischen Volkes mit aztekischen Wurzeln. Es ist ein zentrales Werk zur Vermessung des Seelenzustandes Mexikos und seiner Einwohner und es wirft viele Fragen auf zum Selbstverständnis der Mexikaner. Der 220-seitige Essay ist Grundlegung und Wegbereitung zugleich.

Für Paz sind die Mexikaner von ihrer Abstammung her sowohl Spanier wie auch Indianer, auch wenn sie auch weder von den einen noch von den anderen abstammen wollen. Mit der Ablehnung ihrer Vergangenheit verneinen die Mexikaner sich selbst: "Sie werden zu Söhnen des Nichts und beginnen in sich selbst."

In seinem berühmten Essay »Das Labyrinth der Einsamkeit« analysiert Octavio Paz den Komplex verschiedener Kulturen Lateinamerikas – das Trauma der spanischen Eroberung – und behandelt die »mexicanidad«, die besondere historische und psychologische Lage Mexikos.

Der Essay stellt eine komplexe Analyse des mexikanischen Charakters dar. Ausgangspunkt der Analyse ist der »pachuco«, der in die USA ausgewanderte Mexikaner, der einerseits kein Mexikaner sein will, andererseits sich aber jeglicher Integration in das soziale Leben der USA verweigert.

Der »pachuco« befindet sich in einem tiefen Zwiespalt, der Ausdruck der kollektiven Identitätskrise seines Volks ist. Die Wurzeln der »soledad», der Einsamkeit, des »pachuco« sieht Paz in dem mexikanischen Urtrauma der spanischen Eroberung der Azteken unter Hernán Cortés (1485–1547). Der Mexikaner verleugnet seinen Ursprung, den indigenen wie den spanischen.

<div style="float: right; margin: 0px 10px 10px 0px; width: 57px"><a title="Octavio Paz Das Labyrinth der Einsamkeit" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/351839472X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Das Labyrinth der Einsamkeit" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/351839472X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Das Labyrinth der Einsamkeit</a></div>

Im Epilog sucht Paz nach einem Entkommen aus dem Labyrinth der »soledad«. Sein Ziel ist es, die nationalistischen Formen der »mexicanidad« durch die existenzialistische und universelle Formel der Einsamkeit des Individuums zu ersetzen. Die durch die Einsamkeit und die Tragik einer entwurzelten Kultur bestimmte gesellschaftliche Situation Mexikos sieht er nur durch die Utopie der mexikanischen Revolution als Rückkehr zum Ursprung überwindbar.

Der Essay weist dem magischen Realismus bereits den Weg, der sich erst später in der Literatur Lateinamerikas durchsetzen sollte. Er kann als indirekte <b>Grundlegung des magischen Realismus</b> angesehen werden – einer literarischen Strömung, die sich Phänomenen zuwendet, denen eine über das rational Erklärbare hinausgehende Bedeutung für den Menschen zugemessen wird.

Kennzeichnend für den magischen Realismus sind neben der mythischen Dimension formale Offenheit und sozialkritischer Realismus. So untersuchte Paz die Eigenheiten des mexikanischen Volks in soziologisch-psychologischer, kultureller und historischer Hinsicht.

»Das Labyrinth der Einsamkeit« wurde als »schöne Abhandlung der Mythifikation« schlechthin bezeichnet und galt seit seiner Publikation als Emblem des Anschlusses Mexikos an die universelle Kultur. Nicht zuletzt mit diesem Buch wurde Paz zum »poeta doctus« in der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts.


Weblink:

<a title="Octavio Paz Das Labyrinth der Einsamkeit" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/351839472X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Das Labyrinth der Einsamkeit" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/351839472X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Das Labyrinth der Einsamkeit</a> von Octavio Paz 

Vladimír Holan 25. Todestag


Vladimír Holan

Vladimír Holan starb vor 25 Jahren am 31. März 1980 in Prag. Holan war einer der bedeutendsten tschechischen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er gilt als großer Magier der Dichtkunst. Er war ein Dichter, der prophetische Fäghigkeiten mit einer symbolischer Bildsprache verband, aber auch eine Ruhmesode an die Rote Armee, die Befreier von Prag im Mai 1945 verfasst hatte.

Seine dichterische Laufbahn im Zeichen der böhmischen Avantgardeströmung begann für Holan 1926. Die gesammelten Werke seiner Schaffenszeit umfassen vierzehn Bände, die auch in deutscher Sprache herausgegeben werden.

Mit seinem Frühwerk trat Holan das Erbe der Symbolisten und ihrer Nachfolger an und verweigert sich dem Poetismus, in dessen Zeichen noch sein Debüt steht. Seine Verse waren nun nicht mehr leicht, optimistisch, erotisch und der zweckfreien Ästhetik gewidmet, sondern zeichnen sich durch Formstrenge, metaphysischen Ernst, Dunkelheit und Tragik aus. Damit entdeckte Holan die poésie pure wieder und knüpft an Dichter wie Stéphane Mallarmé, Rainer Maria Rilke und Paul Valéry an.

Die dem Poetismus folgende nächste avantgardistische Strömung, der tschechische Surrealismus, konnte den Dichter genauso wenig für sich gewinnen. Holan probierte, wie auch andere Dichter, z. B. František Halas, Bohuslav Reynek usw., eine neue anti-avantgardistische Poetik aus. Dabei knüpfte er an den Symbolismus an, ergibt sich ihm jedoch nicht völlig.

Seine hermetischen Gedichte der dreißiger Jahre brachten seine eigene, unverwechselbare Poetik zur Entfaltung und Holan gehörte damit zu den bedeutenden Vertretern des Poetismus. In der Zeit der Okkupation seines Landes wurde er zum Ankläger des Nationalismus und nach der Befreiung ein begeisterter Anhänger der Sowjetunion.


Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings wurde Holan für das Regime vom gefeierten zu einem nur noch geduldeten Dichter.

Er wurde trotzdem von den Kommunisten mit Publikationsverbot belegt. Seine große Enttäuschung schrieb er im Jahr 1969 in seinem Werk »Nacht mit Hamlet« nieder. Nach dem Prager Frühling wurden die Werke Holans auch international bekannt und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Er verbrachte seine Zeit grübelnd in seiner Schreibstube, die im Prager Stadtteil Kleinseite lag, verfasste mystische Gedichte und empfing nur selten Gäste.

Vladimír Holan wurde am 16. September 1905 in Prag geboren.


Blog-Artikel:

»Nacht mit Hamlet« von Vladimír Holan - Literatenwelt


Literatur:

Gesammelte Werke / Lyrik VII: 1966-1967
Gesammelte Werke / Lyrik VII: 1966-1967
von Vladimír Holan


»Nacht mit Hamlet«
»Nacht mit Hamlet«
von Vladimír Holan

Sonntag, 29. März 2015

Richard III. - ein Leben wie ein Königsdrama

Richard III.

Richard III. ist in Leicester feierlich beigesetzt worden. Die sterblichen Überreste des englischen Königs Richard III. (1452-1485) haben ihre letzte Reise angetreten. Nun ist der verblichene König endlich zu seiner letzte Ruhe gekommen.

In einer Parade zogen sie von der Universität in Leicester zur Kathedrale. Bei der Parade durch die rund 150 Kilometer nordwestlich von London gelegene englische Großstadt passierte der Sarg am Sonntag auch den Ort der Schlacht von Bosworth. Dort war Richard 1485 ums Leben gekommen, als letzter englischer König, der auf dem Schlachtfeld starb.

Der Herrscher war erst zwei Jahre zuvor gekrönt worden. Er galt als sehr gewalttätig, der Dichter William Shakespeare hat ihm in dem Drama "Richard III." die bekannten letzten Worte "Mein Königreich für ein Pferd" in den Mund gelegt. - Nie sind Dichtung und Weltliteratur pferdeloser dahergekommen.

Vor 530 Jahren soll Richard III. Historikern zufolge ohne Sarg und respektlos in aller Eile beerdigt worden sein. Vor knapp drei Jahren wurden sie unter einem Parkplatz gefunden. Nun haben die sterblichen Überreste von König Richard III. ihre letzte Reise angetreten. Möge er in dem Frieden ruhen, den der Gewalttätige zu Lebzeiten anderen versagt hat.

Freitag, 27. März 2015

Jules Verne - Wegbereiter des modernen »Science Fiction«

Jules Verne

Jules Verne prägte mit seinen utopisch phantastischen Abenteuerromanen eine neue Literaturgattung: Er war Wegbereiter des modernen »Science Fiction«. Neben Hugo Gernsback, Kurd Laßwitz und H. G. Wells gilt Jules Verne als einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur.

Der technisch interessierte Verne nahm mit viel wissenschaftlicher und technischer Intuition manche später realisierte Entwicklung vorweg. In seinen Abenteuerromanen hat Verne die bemannte Raumfahrt vorweggenommen, das U-Boot populär gemacht und die Debatte um künstliche Welten aufgelegt.

Der Visionär nahm bereits bekannte technische Geräte und malte in seinen Erzählungen andere Verwendungen dafür aus oder vergrößerte sie. Durch diese Treue zur Wissenschaftlichkeit wirken Jules Vernes Romane auf Generationen seiner Leser sehr realistisch.

Da Jules Verne zahlreiche Technologien vorausahnte, gilt er als einer der Väter des Science-Fiction-Genres. Zu den weniger bekannten Vorwegnahmen gehört seine Beschreibung des Fernsehens im Roman »Das Karpatenschloss«.

So stattete er seine Helden mit riesigen U-Booten, Flugmaschinen und sogar Raumschiffen aus, wobei er sich aber immer an dem orientierte, was in seiner Zeit für technisch machbar gehalten wurde.

Zu Jules Vernes bekanntesten Werken zählen »Von der Erde zum Mond« (1865), »Reise um den Mond« (1869), »20.000 Meilen unter dem Meer« (1870) und »Reise um die Welt in 80 Tagen« (1872). Vernes phantastische Romane bildeten die Grundlage für zahllose Filme.

Weblink:

20.000 Meilen unter dem Meer
20.000 Meilen unter dem Meer
von Jules Verne

Reise um die Erde in 80 Tagen
Reise um die Erde in 80 Tagen
von Jules Verne

Dienstag, 24. März 2015

Jules Verne 110. Todestag

Jules Verne

Jules Verne starb vor 110 Jahren am 24. März 1905 in Amiens in Nordfrankreich. Jules Verne war ein französischer Schriftsteller und Visionär. Er gilt als Pionier des »Science Fiction«. Bekannt und populär wurde Jules Verne durch seine phantastischen und unterhaltsamen Abenteuerromane.

Jules Verne prägte mit seinen utopisch phantastischen Abenteuerromanen eine neue Literaturgattung: Er war Wegbereiter des modernen »Science Fiction«. Er verband Wissenschaft und Technologie zu kunstvollen Erzählungen, die zu seiner Zeit geradezu utopisch wirkten.Durch diese Treue zur Wissenschaftlichkeit wirken Vernes Romane auf Generationen seiner Leser sehr realistisch.

Zu Jules Vernes bekanntesten Werken zählen »Von der Erde zum Mond« (1865), »Reise um den Mond« (1869), »20.000 Meilen unter dem Meer« (1870) und »Reise um die Welt in 80 Tagen« (1872). Vernes phantastische Romane bildeten die Grundlage für zahllose Filme.

Weblink:

20.000 Meilen unter dem Meer
20.000 Meilen unter dem Meer
von Jules Verne

Reise um die Erde in 80 Tagen
Reise um die Erde in 80 Tagen
von Jules Verne

Samstag, 21. März 2015

»Eugenie Grandet« von Honoré de Balzac

Eugenie Grandet
Eugenie Grandet

Honoré de Balzacs berühmter Roman »Eugénie Grandet« ist 1833 entstanden und Teil der "Szenen aus dem Provinzleben". »Eugénie Grandet« ist um eine erstaunlich balazacsche Gestalt herum gebaut: den Vater Grandet. Die Originalausgabe erschien 1834. »Eugénie Grandet« ist die Geschichte einer Leidenschaft, die eine ganze Familie zerstört.

Herr Grandet, Eugenies Vater, ist die Personifizierung des Geizes. Seine ganze Liebe gehört allem, was wertvoll ist und insbesondere dem Geld. Er ist ein älterer und sehr reicher Weinhändler, der mit seiner Ehefrau und seiner Tochter Eugenie, seinem Einzelkind, in der provinziellen französischen Stadt Saumur lebt. Niemand, und insbesondere seine Familie nicht, weiß genau über wie viel Geld Grandet verfügt.

Im Mittelpunkt steht der reicher Weinhändler Grandet aus Saumur, der es im Laufe seines Lebens durch Spekulation und menschlich deformierenden Geiz zu einem Millionenvermögen bringt und dabei das Glück seiner einzigen Tochter Eugenie, die Erfüllung ihrer Liebe zu dem eleganten, aber arm gewordenen Cousin Charles ruiniert.

Eugénie, lebt als völlig unbedarftes Mädchen unter der gestrengen Aufsicht ihres erzgeizigen Vaters in der Kleinstadt Saumur. Das Drama beginnt, als Eugénie sich in ihren durch unglückliche Umstände arm gewordenen Cousin Charles verliebt und diesem mit viel Geld - welches ihr steinreicher Vater eigentlich für ihre Mitgift zurückgelegt hatte - hilft, in die Kolonien zu gehen, damit Charles dort wieder finanziell auf die Beine kommen kann.




»Fühlen, lieben, leiden und sich erniedrigen
wird immer der Inhalt des Lebens einer Frau sein.«




Dies alles natürlich, nachdem Eugénie sich nach einer harmlosen Liebesszene - die auf unsere Heldin jedoch einen sehr starken Eindruck macht und ihre leidenschaftliche Liebe für Charles begründet - ausmalt, dass Charles bald zurückkommen wird, um sie zu heiraten. Für diesen Traum nimmt sie mutig den Kampf gegen ihren tyrannischen Vater auf.

Als Charles in den Kolonien ein Vermögen erwirbt, denkt er allerdings nur noch wenig an seine Cousine Eugénie, die für sein Glück so viel Unbill auf sich genommen hat. Was wird Eugénie tun, als sie erfährt, dass Charles - aus den Kolonien zurückgekehrt - daran denkt, eine zwar hässliche, dafür aber reiche und adlige Erbin zu ehelichen?

Zunächst wirkt ein Mädchen wie Eugénie völlig unspektakulär, doch Balzac schafft es, aus ihr eine ganz große Figur der Literaturgeschichte zu machen. Das Buch ist äußerst spannend bis zum Schluss und zu guter Letzt handelt Eugénie so, wie es niemand von ihr erwartet hätte.

Das Buch ist eine große Erzählung und Balzac ist ein großer Erzähler. Er schildert das innere und äußere Leben seiner Charaktere, den wahnsinnigen Geiz des hässlichen alten Grandet, die Demut seiner einfachgestrickten Gattin und die idealistische Weltsicht Eugenies, die schließlich an der Realität zerbricht.

Weblink:

Eugenie Grandet
Eugenie Grandet
von Honoré de Balzac